Niedlich so ein Wappentier

Weiter geht es mit den Wappen. Diesmal stehen solche Stadt- und Gemeindewappen im Mittelpunkt, die ein Tiermotiv zeigen. Als so genannte Wappentiere werden sowohl echte Tiere als auch Fabelwesen verwendet. Der König unter den Wappentieren ist identisch mit dem König des Dschungels: der Löwe. Ihn trifft man ausgesprochen häufig als Hauptmotiv eines Wappens an. Seine diversen Fressfeinde und Beutetiere kommen aber auch durchaus zu ihren Ehren.

Um erneut auf die stets heikle Urheberrechtsfrage einzugehen: Ein Wappen darf abgebildet werden, wenn dies der Dokumentation dient oder in Form einer Besprechung geschieht. Eben dies ist hier der Fall. Ich verfüge über keine Rechte an den jeweiligen Wappen, sie werden von mir nicht anderweitig genutzt. Kein Wappentier ist bei Erstellung dieses Beitrags zu Schaden gekommen.

Wappen von Píšťany

Niedlich so ein WappentierDa haben wir ihn gleich, den Löwen. Standesgemäß mit Krone und langer Zunge, die er jedem rausstreckt, der meint, Katzen wären viel niedlicher. Grundsätzlich symbolisiert der silberne Löwe mit Krone auf rotem Grund die Zugehörigkeit zu Böhmen. Ja richtig, wir sind in Tschechien. Nicht überraschend nennt man dieses Wappentier auch den Böhmischen Löwen. Zu seinen typischen Merkmalen gehört die Doppelschwänzigkeit, die im Fall von Píšťany eine gewisse Pflanzensymbolik erkennen lässt. Die Entstehung des Böhmischen Löwens ging mit der Ernennung des ersten Königs von Böhmen durch Kaiser Friedrich Barbarossa einher. Daher auch die Krone. Der Löwe präsentiert hier außerdem einen Gegenstand, dessen Bedeutung mir aktuell nicht bewusst ist. Ich habe ihn bislang noch in keinem anderen Wappen gesehen. Die blaue Welle auf gelben Grund unter dem Löwen steht für die Elbe, an der Píšťany liegt. Löwen gehen ja bekanntlich gerne schwimmen. So wie Katzen.

Wappen von Tranås

Von Böhmen fliegen wir ins Småland. Will heißen nach Südschweden, genauer in die Gemeinde Tranås. Deren Wappen ziert ein silberner, flügelschlaNiedlich so ein Wappentiergender Kranich. Der Kranich steht in der Heraldik (Wappenkunde) traditionell für Wachsamkeit. Er taucht unter anderem auch im Staatswappen von Uganda auf und kommt somit eindeutig viel herum. Der Kranich von Tranås steht auf einem Hügel mit drei Wölbungen, in der Wappenkunst bekannt als Dreiberg. Dieser symbolisiert in der Regel eine bergige Landschaft, nicht die Dreifaltigkeit, obwohl das auch eine interessante Interpretation wäre. Aus dem goldenen Hintergrund spricht natürlich die pure Bescheidenheit.

Wappen von Beverstedt

Niedlich so ein WappentierDie Stadt Schweinfurt hat einen Adler im Wappen, die Stadt Wolfenbüttel ein Pferd und das Dorf Hundstadt einen Stern. Es gibt aber auch Städte, die in ihrem Wappen direkt und korrekt auf ihren tierischen Namen verweisen. So wie Beverstedt im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. Beverstedt heißt ins Neuhochdeutsch übersetzt in etwa „Biberinsel", was das Wappen auch ziemlich genau ausdrückt. Es zeigt einen Biber auf einem grünen Hügel an einem Gewässer. Die elf Eichenblätter um den Biber herum stehen für die elf Ortschaften der Gemeinde und wurden dem Wappen nachträglich beigefügt. Interessanterweise taucht der Biber als Wappentier vieler deutscher Orte auf, die das Tier tatsächlich in ihrem Namen führen, wie z.B. Bevern, Unternbibert, Markt Bibart, Bebra und Biebrich. Bei näherer Betrachtung gibt es überraschend viele Biberorte in Deutschland. Häufig symbolisiert der Biber als das bautätige Tier, das er ist, Fortschritt und den Wandel von einem Dorf zu einer Stadt. Außerdem ist er putzig.

Wappen von Ljubljana

Das Wappentier der slowenischen Hauptstadt Ljubljana wurde zuletzt eher selten in Slowenien gesichtet. Es ist zeitlich sehr damit ausgelastet, in 90% aller Niedlich so ein WappentierFantasygeschichten aufzutauchen. Das Wappentier Ljubljanas ist ein Drache, der auf einer Burg hockt. Der Ursprung dieses Wappens führt uns in die griechische Mythologie zu Jason und den Argonauten. Der Legende nach wurden die Grundmauern von Ljubljana von den Argonauten gelegt, als diese mit dem erbeuteten Goldenen Vlies auf dem Fluss Ljubljanica in Richtung der Adria unterwegs waren. Ihr Anführer Jason soll in dem vormals sumpfigen Gebiet einen Drachen getötet haben, welcher das Wahrzeichen der neuen Stadt wurde. Solche Geschichten hinter einem Wappen sind ganz nach meinem Geschmack. Übrigens sehen wir auch hier wieder die Andeutung eines Dreibergs. Auf diesem wird allerdings ganz sicher kein Kranich aus Schweden landen. Das hitzige Gemüt der Drachen macht sie nicht sehr gastfreundlich.

Wappen von Ottrau

Niedlich so ein WappentierDer Otter kann dem Biber nicht das Wasser reichen. Es gibt in Deutschland wesentlich mehr Orte, die nach Bibern benannt sind, als solche, die auf Otter verweisen. Im Ganzen ist der Otter ein eher seltenes Wappentier. Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass der Otter lange Zeit keinen besonders guten Ruf genoss. Man kreidete ihm an, Lämmer zu reißen und Jagdhunde unter Wasser zu ziehen, um sie zu ertränken. Im Mittelalter war das Jagen von Ottern daher ein allgemeines Freizeitvergnügen, das Spaß mit dem Nützlichen vebinden sollte. Heute ist die Otterjagd in Deutschland verboten. Eine der wenigen deutschen Städte, die sich zum Otter bekennt, ist Ottrau in Hessen. Auf den ersten Blick hätte ich das schwarze Tier mit dem langen Schwanz und den scharfen Krallen allerdings wohl nicht als Otter erkannt. Das mag auch einer der Gründe sein, warum der Otter als Wappentier nicht die größte Lobby hat.

Vorschau

Für heute schließt der Zoo, aber es geht bald schon weiter. Dann mit Wappen aus Skandinavien. Da sind einige Leckerbissen dabei.

Übersicht


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