Neues von der Cebit?

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Photo: ramsesoriginal

Ich besuche die Cebit schon länger als es sie gibt. Doch das geht. Schon als Schüler bin ich jedes Jahr zur Hannover Messe gefahren und natürlich interessierte mich der Teil der Hannover Messe, der 1986 zur Cebit wurde. Jedes Mal, wenn ich von der Cebit zurück kam, wurde ich gefragt: „Und? Was gibt’s Neues?“. So in den vergangenen Jahren, so auch in diesem Jahr. In den ersten Jahren bedeutete diese Frage immer, was es Neues auf der Cebit gibt. In den vergangenen Jahren steckte dahinter die Frage, ob es etwas Neues über die Cebit gibt. Der rapide Rückgang von Aussteller- und Besucherzahlen in den vergangenen Jahren haben dazu beigetragen, dass das Hauptthema der Cebit stets die Cebit selbst war. So stellte Steve Jobs in diesem Jahr während der Cebit das iPad 2 vor – aber natürlich nicht auf der Cebit!

OK. Die Cebit 2011 hatte auch ein Thema: „Cloud Computing“! „Cloud Computing“?– nicht wirklich taufrisch. Als ich für dieses Blogpost recherchiert habe, ist mir aufgefallen, dass das Interesse an der Cebit 2011 vor allem Eines ist: Gering!

Im Vorfeld der Cebit 2011 gingen die Erwartungen stark auseinander. Von „Trendwende“ bis „weiter im freien Fall“ reichten die Prognosen. Wie ist es ausgegangen? Ein Prozent mehr Aussteller, ein Prozent mehr Besucher. Das ist sicherlich kein freier Fall. Aber ist es eine Trendwende? Ein Flop war die Vierteilung der Cebit in „gov“ „lab“, „life“, „pro“, die endlich den Widerspruch zwischen  Business und Consumer lösen sollte. Die „Cebit Life“ war ziemlich leblos,  gov und lab sind in pro untergegangen. Dementsprechend die Kommentare: „Vielleicht ist es an der Zeit für ein “Coming-out” der Computermesse in Hannover. Vielleicht ist es an der Zeit sich dazu zu bekennen, dass man eben doch eine Business-Messe ist und keine Publikumsveranstaltung, wie viele andere Messen. Dann könnte man sich endlich voll darauf konzentrieren, das zu tun, was die Cebit am besten kann. Nämlich Kunden und Anbieter zusammenzubringen. Ein bisschen kleiner und ein bisschen feiner könnte eine solche Cebit gerne werden.“ (Spiegel Online)

Es geht aber auch aggressiver: “Die große Cebit-Lüge. Cebit verkauft der Fachwelt Innovationen, die für Laien längst Alltag sind. Das ist absurd und zeigt die Ideenlosigkeit einer Branche, die lieber Geschäftsleuten als ihren Kunden zuhört.” (Süddeutsche Zeitung)

Und das Fazit der FAZ nach dem Abschluss: “Die Cebit geht inklusive ihres gesetzten Top-Themas Cloud Computing zu Ende. Schon 2009 hatte IBM das für Betreiber eigener Groß-EDV kostenrelevante Thema angeschlagen. Es 2011 zum Motto zu machen, war die Chuzpe von Hilflosen.”

Mein persönliches Fazit: Es beißt die Maus keine Faden ab: Die Cebit 2011 hatte mit knapp 340.000 Besuchern exakt so viele Besucher wie die allererste Cebit 1986. Fortschritt sieht irgendwie anders aus. Andererseits: Wenn Messegesellschaft und Bitkom betonen, dass die Aussteller sehr zufrieden waren, so ist das nicht nur berufsbedingter Optimismus. Ich hatte viele Gespräche und tatsächlich waren alle Aussteller, mit denen ich gesprochen habe, sehr zufrieden. Die Cebit ist nicht mehr das Ereignis der Branche, die Cebit ist nicht mehr die Messe der Neuigkeiten, die Cebit adressiert die Consumer nicht wirklich erfolgreich. Die Cebit ist entgegen aller Planung zu einer soliden IT-Business-Messe geworden, die immerhin noch die größte ihrer Art ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Neues von der Cebit?

Hoffnung auf die Zukunft

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Podiumsdiskussion mit Michaela Sattinger (Cirquent)

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Thomas Lünendonk auf der Cebit - man trägt "Elegant Purple"

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Webciety, Podiumsdiskussion mit Meike Leopold (Cirquent)


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