Nachts im Mampe Museum

Ich halte Samm­ler für über­aus lei­den­schaft­li­che Men­schen. Ohne Hin­gabe kann sich nie­mand auf Dauer einem Objekt wid­men. Gesam­melt wird alles. Meine ame­ri­ka­ni­sche Gast­mut­ter kann zum Bei­spiel gar nicht genug Por­zel­la­nen­gel besit­zen. Sie hatte bei mei­nem letz­ten Besuch so viele davon, die hock­ten selbst auf dem Klo.

Nachts im Mampe Museum: Mampe mit Ginger Ale, Mampe Halb&Halb, Mampe Elefant
Meine Mama ist die­ser Lei­den­schaft eben­falls vor ein paar Jah­ren ver­fal­len. Andere sam­meln Ted­dys. Manch einer schickt sei­nen flau­schi­gen Bären auf Rei­sen und sam­melt die Fotos, die der Teddy von dort „mitbringt“.

Am letz­ten Mitt­woch im Mai 2014 durfte ich mit­ten in Rix­dorf eine Frau ken­nen­ler­nen, die eben­falls etwas sam­melt. Mit ihrer Begeis­te­rung für das Sam­mel­ob­jekt hat Karin Erb inzwi­schen so viele Men­schen ange­steckt, dass es sich offen­bar gelohnt hat, ein Stück Ber­li­ner Tra­di­tion wie­der auf­le­ben zu las­sen– die Mampe. Damit mich nie­mand miss­ver­steht: Karin sam­melt nicht aus­schließ­lich den Likör. Sie sam­melt alles, was mit der ehe­ma­li­gen Carl Mampe AG zu tun hat. Mampes gute Stuben luden zum Genuss einer Mampe und zum Verweilen einDazu gehört das Inte­ri­eur der ehe­mals so belieb­ten Mam­pe­stu­ben, Spi­ri­tuo­sen aus dem Mam­pe­werk, sogar die klei­nen Mampe-Elefanten, die seit jeher an den Mampe­fla­schen hingen.

Mampe– ein Geheimtipp

Ich selbst habe Mampe im vori­gen Jahr ken­nen­ge­lernt, als mein Mann mit sei­nen Freun­den damit anfing, jeder für sich ein Fläsch­chen „Mampe Halb & Halb“ im Gefrier­fach auf­zu­be­wah­ren. Weil mich das beschrei­bende Wort „Magen­bit­ter“ abge­schreckt hat, pro­bierte ich Mampe das erste Mal am letz­ten Mitt­woch im Mai 2014. Mein Fazit: Mampe ist etwas Beson­de­res. Karin hat mich nun eben­falls mit dem Mampe-Fieber infiziert.

Im Laufe des Abends kam ich ins Gespräch mit der Truppe Stu­den­ten, die es sich zur Auf­gabe gemacht hat, Mampe in den Knei­pen Ber­lins wie­der zu eta­blie­ren. Sie zie­hen dabei von Bar zu Bar und schauen, ob die Kneipe Mampe auf der Karte hat (Ergeb­nisse gibt es im Mampe-Finder auf der Home­page des Muse­ums). Das nenne ich Engagement.

Karin Erb: Museumsgründerin mit Leidenschaft für Berliner MampeZur Eröff­nung sind ohne­hin ver­schie­dene Men­schen gekom­men, von denen jeder auf seine Art zu Mampe gefun­den hat. Von den ehe­ma­li­gen Azu­bis der Carl Mampe AG bis zum heu­ti­gen Mampe-Eigentümer. Auch die Truppe Stu­den­ten wurde nicht ange­heu­ert, son­dern begann ihre Mis­sion aus eige­nem Antrieb. Sie alle haben irgend­wann Karin Erb gefun­den. Sie alle arbei­ten heute zusam­men, damit Mampe in Ber­lin wie­der so beliebt wird wie frü­her. Bevor es soweit ist, ist Mampe ein Geheimtipp.

Mampe– wenn Lei­den­schaft unter die Haut geht

Mampe wird heute nicht nur pur getrun­ken, Mampe geht auch zum Mischen. So bot das Cate­ring allen „pur-Verweigerern“ einen Long­dring aus Mampe Halb&Halb mit Gin­ger Ale an. Lecker. Weil bei der Eröff­nung des Mampe-Museum nicht ein­fach jeder das Cate­ring über­neh­men konnte, musste auch der Stul­len schmie­rende Mann hin­ter der Bar eine Daseins­be­rech­ti­gung haben. Er trägt ein Tat­too des Mampe-Elefanten auf dem lin­ken Ober­arm. Ich habe es mir zei­gen lassen.

Mein Mampe-Rezept

Wie mir einer der Stu­den­ten als Hin­weis auf mein Mampe-Mixgetränk sagte, sind diese für die­je­ni­gen, die die Mampe pur nicht ver­kraf­ten. Nun ja, ich gehe die Dinge eben gern lang­sam an. Schließ­lich wollte ich die meis­ten Ein­drü­cke des Abends im Kopf behal­ten, um sie hier auf­schrei­ben zu kön­nen. Bei den diver­sen Mam­pe­run­den mit­zu­ma­chen, kam für mich also nicht infrage. Ich blieb beim Long­drink.
Nun wäre ich nicht ich, hätte ich nicht am über­nächs­ten Tag den Drink noch ein­mal zusam­men­ge­mixt und foto­gra­fiert. Voilà! Ich kann mit euch mei­nen Long­drink des Som­mers tei­len: Der Mampe Coo­ler– nur echt mit Rix­dor­fer Fassbrause.

Zuta­ten für den Mampe-Cooler:

  • Mampe Cooler: Mein Londrink für den Berliner Sommerein Longdrink-Glas
  • 4 cl Mampe Halb&Halb
  • Eis­wür­fel
  • eine Bio-Orange
  • Rix­dor­fer Fassbrause
  • 2 Physalis-Früchte
  • ein Holz-Spieß

Zube­rei­tung des Mampe-Cooler:

  1. Das Long­drink­glas bis unter den Rand mit Eis­wür­feln füllen.
  2. Die Mampe oben drauf gießen.
  3. Von der Orange etwas Schale spi­ral­för­mig abschä­len und ins Glas stecken.
  4. Mampe Cooler: erfrischender Geheimtipp aus BerlinMit der Fass­brause auf­fül­len. Umrühren.
  5. Von der Orange eine Scheibe abschnei­den, diese bis zur Hälfte ein­schnei­den und auf ein Holz­stäb­chen aufspießen.
  6. Anschlie­ßend kom­men die bei­den Phy­sa­lis dran.
  7. Den Deko-Spieß aufs Glas legen.

Den Som­mer mit Mampe genießen. :-)

Mampe Museum
Hertz­berg­straße 1
Berlin-Neukölln (zwi­schen Son­nen­al­lee und Richard­platz)
www.mampemuseum.de

Mampe– Ein Genuß, der wohl tut!

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