Ohne Frage, das große Onlinewarenhaus Amazon ist sowas wie der Elefant im Raum des E-Commerce, das übergroße Tor der Verfügbarkeit aller möglichen Waren, ein Unternehmen, an das wohl kaum ein internetaffiner Mensch heute noch vorbeigekommen ist. Und je größer eine Suppe ist, desto mehr Haare lassen sich oft darin finden, das ist ein fast schon gängiges Naturgesetz in der großen, zweifelhaften Welt der Konzerne. Was könnte also gegen einen Kauf bei Amazon sprechen?
EC-Karte in Computer stecken Foto von Flickr: garethjmsaunders
Moralische Gründe
Unabhängig von den eigenen Vorteilen sollte man als bewusster Mensch auch darauf achten, dass im Namen des Händlers keine Menschen auf die eine oder andere Weise ausgebeutet werden. Tatsächlich möchte niemand Amazon vorwerfen, dass der Konzern Menschen in irgendwelchen finsteren Fabrikhallen von Dritte-Welt-Ländern ähnlich schindet wie der Textil-Konzern KIK, aber gibt es uns das Recht, geringere jedoch nachwievor fragwürdige Umstände einfach zu übersehen? Sicher nicht!
Tatsächlich haben jüngste Dokumentationen aufgedeckt, dass Amazon hauptsächlich keine eigenen Festangestellten beschäftigt, sondern Leiharbeiter heranzieht, gerne auch aus dem Ausland. Entsprechend werden sie auch von den Leiharbeitsfirmen und nicht von Amazon selbst bezahlt, aber Amazon billigt es natürlich. Die willkürlichen Kontrollen und Bedrohungen durch Aufseher nicht nur während der Arbeitszeit kamen dabei noch hinzu. Amazon hat zu den Vorwürfen Stellung bezogen und Untersuchungen angekündigt. Ob dies etwas ändern wird, hängt jedoch wohl in erster Linie vom Verhalten der Kunden ab.
Computer mit EC-Karten Foto von Flickr: StormKatt
Übliche Online-Nachteile
Weitere Gründe, anstelle von Amazon einen Einzelhandel vor Ort aufzusuchen, können auch zu den meisten anderen Online-Shops genannt werden.
Der größte Nachteil ist natürlich der, dass man die Ware vorher nicht mit eigenen Augen begutachten kann und auch keinen Anspruch auf Beratung hat. Kundenrezessionen bieten zwar etwas Orientierung, aber erstens sind sie beeinflussbar und zweitens können bei Einzelartikeln immer noch Mängel auftreten.
Lieferzeiten und Versandkosten sind zusätzliche Umstände, die beim Online-Kauf anfallen. Ab einer bestimmten Preishöhe können bei manchen Shops die Versandkosten allerdings auch wegfallen. Die durchschnittlichen Lieferzeiten liegen dabei zwischen 3 und 6 Werktagen. Man muss sich also entscheiden, ob der Gang zum nächsten Händler nicht vielleicht weniger umständlich ist.
Und letztendlich fehlt auch immer die hundertprozentige Sicherheit, was mit den Daten angestellt wird, die man bei Online-Shops wie Amazon preisgeben muss. Beim Bareinkauf in der Filiale bestehen solche Probleme nicht.
