Nach wie vor: Sicherheit lässt sich was kosten

Mit der Wahl zwischen einem kostenlosen und einem kostenpflichtigen Antivirus-Programm für den heimischen Computer verhält es sich wohl ähnlich, wie mit der einer Teil- oder Vollkasko-Versicherung fürs Auto. Sicher könnte man behaupten, dass eine Zahlung von Null Euro für immerhin teilweisen Schutz vor Viren und Trojanern ganz bestimmt nicht zuviel verlangt ist. Dies spräche eindeutig für die Anschaffung eines Gratis-Antivirus Programms.

Entgegen bekommt man heute für einen recht geringen Betrag bereits komplette Security-Suiten geboten. Würden wir die Gratis- und Bezahl-Programme also nur unter dem Preis-Leistungsaspekt miteinander vergleichen, könnten wir getrost von einem Gleichstand sprechen. In Anbetracht einiger beunruhigender Fakten wäre das allerdings nicht ganz fair. Denn in Zeiten moderner Nutzung von Computer und Internet steigt das Risiko mehr und mehr, unseren PC mit gefährlichen Viren zu infizieren. Besonders hierzulande. So befindet sich Deutschland laut Viruslist.com mit 11,4% immerhin auf Platz Vier der Welt-Rangliste von Online-Attacken. Nicht weniger beunruhigend ist das immer größer werdende Risiko, sich schon bei der Nutzung einer nicht mehr ganz neuen Java-, Adobe Reader- oder Adobe Flash Player-Version gefährliche Schädlinge auf den Computer zu ziehen. Auch hier kann viruslist.com mit niederschmetternden Fakten aufwaten: Denn inzwischen lassen sich immerhin die Hälfte aller Internetangriffe auf Schwächen veralteter Java-Versionen zurückführen.

Schnell verschlafen wir nämlich, Java zu aktualisieren und so kann bereits ein kurzer Chat mit einem Freund, dessen PC unwissentlich mit Viren oder Trojanern infiziert ist, ebenso zu einem großen Risiko für unseren Computer werden. Im Kampf gegen solcherlei Gefahren sind wir mit einem kostenpflichtigen Antivirus-Modell noch immer wesentlich besser bedient. Diese verfügen im Gegensatz zu den Gratis-Versionen häufig sogar über besondere Zusatz-Features, wie separate Scanfunktionen für eingehende E-Mails, eine Firewall oder auch eine Anti-Pishing-Funktion, die beispielsweise unsere Bankdaten in Zeiten modernen Online-Shoppings vor Missbrauch schützt. Aber das ist noch nicht alles. Auch in Punkto Malware-Erkennungsraten, Performance und Bedienbarkeit sind die zeitweise als überbewertet verschrienen, kostenpflichtigen den kostenlosen Antivirus-Varianten noch immer eine Armlänge voraus. Dies belegen auch aktuelle Test-Ergebnisse von AV Comparatives. Folgend vergleichen wir in diesem Artikel die drei Gratis-Programme mit den höchsten Downloadzahlen mit den drei Top-Bezahl-Produkten des Test- und Vergleichportals Netzsieger.de in Bezug auf Sicherheit, Performance und Bedienung.

Wie bereits erwähnt: Neben einigen nicht zwingend notwendigen, aber dennoch nützlichen Zusatz-Features liegt der wichtigste Unterschied zwischen den freien und kommerziellen Antiviren-Modellen in der Leistung von Sicherheit. Hier wurden im Test von AV Comparatives die Raten von Fehlalarmen und Erkennung von Malware bei selbsterstellten, also neuen Viren und Trojanern ermittelt. Unter den Gratis-Programmen machte Avast hier mit Abstand noch die beste Figur. Dank einer Sandbox, die unbekannte Dateien in einer ilsolierten Umgebung laufen lässt, bietet das Programm sehr guten Schutz im Kampf gegen Malware. Leider boten die Gratis-Kollegen AVG und Avira mit mittelmäßigem Malware-Schutz durch zu seltene Updates ein wesentlich schlechteres Bild. Insbesondere Avira enttäuschte noch dazu durch sehr viele Fehlalarme. Ganz anders sieht es hier bei den kostenpflichtigen Antivirus-Kontrahenten aus: So erkannten alle drei Bezahl-Kandidaten Norton, Kaspersky und Bitdefender so gut wie alle Viren und Trojaner. Dank einer so genannten Active Virus Control, einem Echtzeit-Überwachungssystem, das vorbeugend Malware erkennt, konnte Bitdefender hier mit Abstand das beste Ergebniss in Sachen Sicherheit erzielen.

 

Nach wie vor: Sicherheit lässt sich was kosten

 

Auch in Sachen Performance gibt es noch immer leichte Differenzen zwischen den Gratis-Antivirus-Programmen und den kostenpflichtigen Modellen. Die Performance ist ein wichtiges Kriterium für ein Antivirus Programm, damit andere laufende Programme nicht behindert oder verlangsamt werden. Außerdem sollte die Geschwindigkeit eines Mittelklasse PC´s möglichst nicht beeinträchtigt werden. Hier hinkten die gratis Antivirus Programme leider ein wenig hinter den Bezahl-Versionen hinterher. So wurde bei Avira eine leicht spürbare Verzögerung beim Hochfahren des Computers ermittelt. Außerdem konnte eine recht starke Beanspruchung des Prozessors bei Virenscans festgestellt werden. Eine ähnlich mittelmäßige Performance boten leider auch die Gratis-Modelle der Firmen AVG und Avast. Beide Anwärter verzögerten einen reibungslosen, flotten PC-Start immerhin leicht. Auch konnte bei beiden Herstellern eine leichte CPU-Beeinflussung festgestellt werden. Hier erzielten die Bezahl-Programme schon deutlich bessere Ergebnisse. Sowohl bei Kaspersky, als auch bei Bitdefender konnte der PC in einem normalen Tempo hochgefahren werden. Auch der Prozessor litt kaum unter den jeweiligen Antivirus-Programmen. Am schlechtesten schnitt die Version von Norton ab – Hier konnte lediglich ein fast normales Startverhalten des Computers ermittelt werden. Außerdem wurde auch der Prozessor spürbar beeinflusst. Dennoch: Im direkten Vergleich haben die Bezahltversionen gegenüber den kostenlosen auch in Sachen Peformance leicht die Nase vorn.

Auch was die Benutzerfreundlichkeit angeht, halten die Bezahl-Programme von Kaspersky, Bitdefender und Norton gegenüber den Gratis-Modellen von Avira, AVG und Avast knapp die Führung. In dieser Kategorie wurden alle sechs Produktanwärter bezüglich ihrer Menüs und Pop-Up-Funktionen unter die Lupe genommen. Auch hier zeigen die Test-Ergebnisse Differenzen zwischen den freien und kommerziellen Antivirus Programmen auf. Wo es die Gratis-Versionen von Avira, AVG und Avast seinen Usern mit teils störenden Virensignatur-Pop-Ups, leicht versteckten Funktionen, wenig intuitiven Menüs und nervigen Werbe-Pop-Ups nicht gerade leicht machte, konnten die kostenpflichtigen Antivirus-Lösungen von Norton, Kaspersky und Bitdefender vor allem durch sehr simple, intuitiv gestaltete Menüs glänzen.

Wir sehen also: Kostenlose Antivirus Programme holen immer weiter auf. Demnach kann sich auch eine Gratis-Lösung in Hochrisiko-Zeiten von Viren und Trojanern allemal lohnen – Sofern man seine Ansprüche in Sachen Computer-Sicherheit ein wenig runterschraubt. Blicken wir also gepannt in eine Zukunft die die Gratis-Konkurrenz für herkömmliche Bezahl-Programme langsam aber sicher immer größer werden lässt. Und dennoch: Unser Artikel zeigt auch, dass die kostenpflichtigen Programme nach wie vor die Führung halten: Maximale Sicherheit hat also nach wie vor seinen Preis – Und der ist über die Jahre sowieso immer erschwinglicher geworden. So bietet beispielsweise Bitdefender mit seiner Anti-Virus Plus Suite für bereits 39,95 Euro umfassenden Jahres-Schutz für gleich drei Rechner. Auch Bezahl-Kollege Kaspersky Anti-Virus knöpft seinen Kunden immer noch verhältnismäßig wenig Geld für ein maximales Sicherheitangebot ab. Hier sind wir bei einem Jahres-Abo für drei Rechner schon mit knapp sechzig Euro dabei. Fazit des Ganzen: Die meisten kommerziellen Antiviren-Varianten glänzen durch ein gutes Verhältnis von Preis zu überwiegend hoher Leistung in Punkto Malware-Erkennung, Performance, Benutzerfreundlichkeit und Zusatz-Features. Für diejenigen unter euch, die es ganz genau wissen wollen: Ausführliche Testberichte der in diesem Artikel erwähnten kostenpflichtigen Antivirus-Programme gibt´s auf http://www.netzsieger.de zu Lesen.


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