„Nach Episode 457 wird es spannend!“ Warum ich Serien nur noch selten eine Chance gebe

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„Nach Episode 457 wird es spannend!“ Warum ich Serien nur noch selten eine Chance gebe

by Sam • 23. März 2015 • Cineast, Serie • Comments (1)82

„Hast du eigentlich schon diese Serie gesehen, die jetzt hier anläuft? Hab’ schon den amerikanischen Stream gesehen. Die ersten 15 Episoden sind total langweilig, aber DANN wird es richtig spannend!“ – Jeder kennt diesen Spruch. Und ich bin früher häufig darauf reingefallen und habe meine Zeit mit Episoden verschwendet, die langweiliger nicht sein konnten – für mich jedenfalls.

Ich bin ja von Natur aus bei Serien und Filmen neugierig, das liegt mir im Blut. Ich schaue überall mal rein, um mir eine eigene Meinung zu bilden – schließlich kann man das, was man nicht kennt, nur sehr schlecht beurteilen. Und ich lese es ja in meiner Timeline, ob auf Twitter oder Facebook. „Watching Season 2 Episode 14 of Blabla!“, das macht schon neugierig.

Aber es gibt eben diese Serien, mit denen ich nicht warm werde. Da können Staffel drei und vier noch so gut und spannend sein und es kann der beste Plottwist des Jahrzehnts drin vorkommen, aber es gibt diese Serien, die mich kalt lassen, gar langweilen.

Wenn mich eine Serie schon nach 5-6 Episoden nicht überzeugt, wie viel Zeit soll ich denn dann noch investieren, bis sie es endlich tut? Und kann ich meine Zeit nicht sinnvoller einsetzen und lieber das schauen, was mich von Anfang an fesselt?

No drama, please!

Fringe zum Beispiel. Mich hat der Name irgendwie abgeschreckt und ich habe noch nie in nur eine Folge reingesehen – meistens lagen sowieso noch genug andere Serien-Staffeln hier bei mir rum. Doch letzte Woche habe ich mich dann mangels anderer Serien an die erste Episode gesetzt – und bis tief in die Nacht weiter geschaut. Dieses mysteriöse Konstrukt, das noch diesen Charme enthält, gefiel mir. Ich mag keine Serien, in denen über zehn Episoden hinweg irgendwelche Charaktere rumzicken und streiten. Einer der Gründe, warum mir Walking Dead und auch Breaking Bad zwischendurch immer mal wieder gehörig auf den Zeiger gingen – Charakterentwicklung schön und gut, wenn aber das Zicken und Pöbeln in einer Richtung gehen, die unlogische und zum Teil einfach nur nervige Abende nach sich ziehen, in denen ich keine Lust mehr hatte, weiter zu schauen… Nee. Ich brauche das einfach nicht. Drama hab ich auch so genug, da muss mir keine Serie noch den Abend vermiesen.

Jedenfalls suchte ich derzeit Fringe durch und weiß genau, was mir an den ganzen neuen Serien fehlt: Ich werde mit den Figuren einfach nicht warm. Und gerade das macht es doch am Anfang aus, man wird neugierig, will mehr wissen. Cliffhanger mit Sinn und nicht nur ein Ende, das in der nächsten Folge enttäuschend weitergeht.

Grübeln, nachdenken, Zusammenhänge finden

Natürlich weiß ich jetzt noch nicht, wie Fringe sich entwickeln wird, ich bin ja erst beim Anfang der 2. Staffel. Vielleicht enttäuscht sie mich am Ende wie Prison Break, eine der spannendsten Serien die ich je verfolgt habe, die aber ein echt besch…eidenes Ende mit sich führte. Aber sie macht mir Spaß! Grübeln, nachdenken, Zusammenhänge finden, nur um am Ende wieder in die Irre geführt worden zu sein, das macht eine Serie für mich aus. Was bringt es mir, wenn ich mich durch halbe Staffeln hindurch quälen muss, wenn ich am Ende nur feststelle, dass ich genauso gelangweilt bin wie zu Beginn?

Better Call Saul ist auch ein schönes Beispiel. Saul Goodman war eine der wenigen Figuren aus Breaking Bad, die ich wirklich gut leiden mochte, denn die Episoden mit ihm waren immer grandios und sein Mundwerk wunderbar frech.

Ich bin Prequels gegenüber meistens skeptisch, auch wenn ich Crossover und Spin-Offs eigentlich immer offen begegnet bin. Aber Better Call Saul macht alles so spannend und wunderbar wie ich es mag! Die Einführung der Charaktere, die verranzte Titelmusik gepaart mit den verrauschten Bildern… Grandios! Ich freue mich schon am Dienstag Morgen darauf, am Abend einzuschalten. In manchen Episoden passiert nicht viel, aber die Atmosphäre saugt einen förmlich ein und lässt am Ende vieler Episodenmomente den Zuschauer scharf die Luft einsaugen und im selben Moment dreckig lachen, weil man die Intrigen schon erahnen kann. Gleichzeitig kommt dann doch vieles anders als man denkt.

Es gibt viele Serien, die ich im Regal stehen habe… Und es würde mir schwer fallen, eine auf das Podest zu stellen und zu sagen: Wow, die hat alles richtig gemacht. Serien müssen nicht alles richtig machen, aber Serien sollten begeistern und nicht einem das Gefühl geben, sie hätten uns das Leben gestohlen. Das klingt natürlich zu hart, ich weiß das.

Aber wie ergeht es euch dabei? Welche hochgelobte Serie langweilte euch zuletzt so sehr, dass ihr einfach abschalten musstet? Und was ist eure liebste Serie, die alles richtig macht?

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