MOMENTE: Kindheitserinnerungen

Kind

Man beachte die hervorragende, funktionelle und atmungsaktive Radbekleidung

Wer von euch kann sich noch an das Fahrrad seiner Kindheit erinnern? Einige werden intensive Erinnerungen daran haben, bei anderen sind diese eventuell etwas verblasst. So wie bei mir. Doch eins weiß ich mit Sicherheit, Stolz war ich auf die Drahtesel allemal. Mein gelbes PUKY-Rad hatte vorne auf dem Schutzblech diesen PUKY-Wimpel, der immer so schön während der Fahrt flatterte. Das fand ich toll. Bequem zu fahren war das Rad auch soweit ich mich erinnere. Ich bin damit oft im Urlaub auf einem Bauernhof über den großen Hof und über die Feldwege hinterm Haus geflitzt. Das hat immer Spaß gemacht, denn da hatte ich immer Platz ohne Ende und der dämliche Autoverkehr war ganz weit weg. Wie lange ich dieses Rad gefahren bin? Keine Ahnung, das kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich bis ich zu groß dafür war. Vielleicht war es auch irgendwann kaputt, denn es musste dort auf dem Bauernhof immer eine ganze Menge aushalten.

Kind

Absolut einsatztauglich für den Bauernhof

Dann kam meine erste heilige Kommunion. Und im Gegensatz zu heute, wo viele Kinder oftmals unnützes Zeug geschenkt bekommen, habe ich ein Rennrad bekommen. Schön in Silber gehalten, mit den rot-weiß gestreiften Rädern, mit einem Gepäckträger, tollen Schutzblechen und einer Lichtanlage mit Dynamo-Betrieb. Ich war stolz wie Bolle damals. Aber so richtig an gemeinsame Touren mit meinen Eltern kann ich mich mit dem Fahrrad nicht erinnern. Wie ich mich auch überhaupt kaum an das Fahren damit erinnern kann. Die Bremshebel habe ich noch im Gefühl, aber dann hört es auch schon auf. Schade.  Ich weiß auch leider die Fahrradmarke nicht mehr, auf den Fotos ist das schlecht zu erkennen. Ich meine, es hieß Panther, aber sicher bin ich mir nicht. Wer also hier erkennt, um welchen Typ es sich handelt, der darf sich gerne bei mir melden! Ich bitte darum.

Gesucht: Marke und Typ dieses Fahrrads

Gesucht: Marke und Typ dieses Fahrrads

Ganz anders verhält es sich mit dem nächsten Fahrrad, das ich mein Eigen nennen durfte. Ein Hercules City-Sport TS. Ein Traum aus grünem Stahl, und für damalige Verhältnisse recht sportlich trotz Frontgepäckträgers (!). Mit 5-Gang Torpedo-Schaltung. Gemeinsam bin ich mit meinem Vater in ein Fahrradgeschäft in Oberhausen gegangen und wir haben uns beide das gleiche Rad ausgesucht. Ich als Knirps von rund 12 Jahren wollte unbedingt dieses Rad haben, was eigentlich wegen dieses Frontgepäckträgers unter Jugendlichen damals garantiert als uncool galt. Außerdem war dieses Fahrrad gleichzeitig das ADFC-Fahrrad des Jahres 1989 und war mit einem Preis von rund 1000 Mark damals verdammt teuer! Dafür hatte es aber Standlicht, die Elektrik dafür war in einem kleinen Plastikkästchen am Sattelrohr untergebracht. Höchst modern damals. Das Licht war am Frontgepäckträger angebracht und die Reifenflanken waren in weiß gehalten, die Lauffläche natürlich in schwarz.

Das Hercules City-Sport TS und mein Vater. 2006.

Das Hercules City-Sport TS und mein Vater. Mit Ersatzrad hinten, kleineren Änderungen und ebenfalls abgebautem Frontgepäckträger. 2006.

Die erste Fahrt bleibt für mich unvergessen, denn die bin ich mit meinem Vater direkt am nächsten Tag angegangen. Total ungeübt ( zumindest ich, mein Vater ist immer viel Rad gefahren ) ging es von Essen nach Alpen am Niederrhein. Hin und zurück rund 100 Kilometer. Ohne Radhose oder sonstiges passendes Equipment tat mir dermaßen der Allerwerteste weh, das ich das Fahrrad danach bestimmt vier Wochen nicht mehr angeguckt habe. Da habe ich definitiv noch intensive Erinnerungen dran! Mit der Zeit hatte ich wohl noch einige Veränderungen vorgenommen. Zeitweise hatte ich mir noch einen großen Rückspiegel am Lenker dran gemacht. Der war aber irgendwann wieder ab. Genau wie der vordere Gepäckträger. Nachdem ich dann auch mal gecheckt hatte, das der für einen Jungen in meinem Alter wirklich total uncool war, verschwand er sang- und klanglos irgendwo im Gartenschuppen und war nie wieder gesehen. Mit der Zeit hatte auch das Kettenschutzblech gelitten, denn das war aus Plastik und vor Beschädigung eines heranwachsenden Jugendlichen nicht gefeit.

Das Fahrrad hat viele Jahre treue Dienste geleistet. An Platten kann ich mich auch nicht erinnern. Doch eines Tages war es dann wohl nur noch Schrott und diente als Ersatzteillager für das Fahrrad meines Vaters. Er besitzt seines heute noch immer, doch auf Grund seines Alters kann er es leider nicht mehr fahren. Zehntausende Kilometer war er mit ihm unterwegs. Überall. Oft. Mit einem Freund. Ohne einem Freund. Zum Bäcker. Zum Baumarkt. Auf Tour. Im Urlaub. Zum Einkauf. Immer. Also war es ein grundsolides Fahrrad. Mit diesem Fahrrad enden dann auch meine Kindheitserinnerungen. Bis ich das nächste Rad in Besitz nehmen würde, sollten einige Jahre vergehen. Denn es gab in meiner Jugendzeit dann Dinge, die angesagter waren als so ein olles Fahrrad…



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