[MINI-REZENSION] "Gargoyle"


Cover

[MINI-REZENSION]

Quelle: Berlin Verlag

Der Autor
Andrew Davidson wurde 1969 in Pinawa, Kanada, geboren. Nach seinem Literaturstudium an der University of British Columbia lebte er mehrere Jahre in Japan. Sein Debütroman Gargoyle wurde bereits vor Erscheinen in 26 Länder verkauft und stieg sofort in die New York Times-Bestsellerliste ein.
*Produktinformation*
Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch (21. August 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3833306688
ISBN-13: 978-3833306686
Größe und/oder Gewicht: 11,9 x 4 x 18,7 cm

Leseprobe
Quelle: media.libri.de *lies mich*


Die Geschichte...
Ein Mann überlebt einen Autounfall mit knapper Not und verbrennt bis zur Unkenntlichkeit. Während des langwierigen Krankenhausaufenthaltes hadert er mit sich und der Welt - und hat nur einen Wunsch: Sobald er entlassen wird, will er Selbstmord begehen. Doch soweit kommt es nicht, denn eines Tages bekommt er in der Klinik Besuch von der scheinbar verwirrten Bildhauerin Marianne Engel. Die wunderschöne Künstlerin steinerner Gargoyles ist eine interessante Erscheinung, sie erzählt dem Verbrennungsopfer eine Geschichte aus vergangenen Tagen und behauptet, sie seien im Deutschland des 14. Jahrhunderts ein Liebespaar gewesen. Immer öfter besucht ihn Marianne und schildert dabei neue Gegebenheiten aus längst vergangenen Tagen. Ist diese Frau verrückt oder erzählt sie ihm die unfassbare Wahrheit?
Meine Meinung in Kurzfassung: Kauf-/Lesegrund: Da mir dieses Buch beim Umsortieren meines Bücherregals in die Hände gefallen ist, wollte ich wissen, ob mir "Gargoyle" noch so gut wie vor einigen Jahren gefällt.
Reihe: Nein, Einzelbuch
Handlungsschauplätze: Die vorkommenden Schauplätze wurden so lebendig gestaltet, das man sich alles wunderbar vorstellen kann.

Handlungsdauer: Die Geschichte beginnt an einem Karfreitag und dauert mehr als ein Jahr.

Hauptpersonen: Der namenlose Protagonist, ein 35-jähriger Atheist, der eine lieblose Kindheit bzw. Jugend voller Gewalt, Drogen & Sex und eine Karriere in der Pornobranche hinter sich hat, erlebt diese fast unwirklichen Begebenheiten in einem Strudel aus den unterschiedlichsten Gefühlen, wie Wut, Zorn oder auch Resignation. Denn er denkt, dass er vor dem Unfall schön und begehrenswert war und nun nur noch ein verbranntes Stück Fleisch ist.... Obwohl es mir manchmal schwer gefallen ist, mich mit dem Protagonisten zu identifizieren, ist die Hauptperson eine höchst interessante und facettenreiche Persönlichkeit mit Ecken & Kanten.
Nebenfiguren: Als der Protagonist seinen Selbstmordgedanken nachhängt, taucht die gläubige, geheimnisumwitterte Bildhauerin Marianne Engel auf und bringt ihn mit ihren Erzählungen über den Schmied Francesco und seine Frau Graziana, das englische Ehepaar Vicky und Tom Wennington, den isländischen Krieger oder die japanische Glasbläserin Sei auf andere Gedanken. Und in der Gegenwart helfen die japanische Physiotherapeutin Sayuri Mizumoto, der Psychiater Dr. Gregor Hnatiuk und die Verbrennungsspezialistin Dr. Edwards, um den Verbrennungsopfer den Weg in ein neues Leben zu ebnen. Auch die mitwirkenden Nebencharaktere wurden als reizvolle und vielschichtige Figuren herausgearbeitet, die sich harmonisch in das Geschehen einfügen.

Romanidee: Interessante Grundidee, die ansprechend umgesetzt wurde. Etwas Vergleichbares habe ich bisher noch nicht gelesen und das will bei mir (mit durchschnittlich 200 gelesenen Büchern pro Jahr) etwas heißen.
Erzählperspektiven: Abwechselnd erzählen der (anfangs etwas unsympathisch wirkende) namenlose Mann und Marianne Engel jeweils aus ihrer Sicht (in der Ich-Form) einen Großteil der Geschichte. Doch auch die Nebencharaktere kommen zu Wort und erzählen das Erlebte aus ihrer Perspektive.
Handlung: "Gargoyle" ist keine leichte Kost und lässt sich nicht in eine Schublade stecken. Die gelungene Mischung aus Liebesgeschichte, historischem Roman gepaart mit einigen Fantasy-Elementen & Sex-Szenen zieht einen in ihren Sog und lässt den Leser bis zur letzten Seite nicht mehr los. Einige langatmige Passagen und ausschweifende Beschreibungen sind auf den knapp 580 Seiten zwar enthalten, stören aber erstaunlicherweise nicht wirklich (obwohl ich sonst kein Fan von allzu detaillierten Schilderungen bin). "Gargoyle" spart auch nicht mit schonungslosen Details und ekeligen Szenen, für die man teilweise gute Nerven braucht.

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird das Erstlingswerk durch den rasanten Schreibstil von Andrew Davidson und die ausdrucksstarke Sprache, wodurch man durch die 576 Seiten fliegt.
FAZIT: "Gargoyle" hat es auch nach mehreren Jahren wieder geschafft, mich zu unterhalten und zu überzeugen. Beim Lesen verwischen Realität und Fiktion und bieten so dem Leser Abwechslung und großartige Unterhaltung. Mit "Gargoyle" hat Andrew Davidson einen mitreißenden Debütroman erschaffen, der mich fasziniert & berührt hat, wofür ich liebend gern 5 (von 5) Punkte vergebe. [MINI-REZENSION]


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