Mina Ahadi fordert sofortige Freilassung der Inhaftierten und weist Vorwürfe zurück

Mina Ahadi fordert sofortige Freilassung der Inhaftierten und weist Vorwürfe zurückPresseerklärung

Inhaftierung von zwei BamS-Reportern in Iran – Mina Ahadi fordert sofortige Freilassung der Inhaftierten und weist Vorwürfe gegen ihre Person zurück

Am 15. November 2010 hat das iranische Fernsehen um 20 Uhr 30 in einem Beitrag zwei deutsche Journalisten der Redaktion Bild am Sonntag präsentiert. Der festgenommene Journalist und sein Fotograf waren offenbar mit einem Touristenvisum in den Iran gereist, um die Familie der von der Todesstrafe bedrohten Sakineh Ashtiani zu interviewen. Vorgeführt wurden außerdem Sakinehs Sohn Sajjad und ihr Rechtsanwalt Houtan Kian. Den Deutschen wird von den iranischen Behörden Spionage vorgeworfen.

In dem Beitrag kamen die Verhafteten selbst nicht zu Wort. Ein Sprecher des Fernsehsenders behauptete, sie hätten sich der Spionage für schuldig erklärt. Außerdem, so der Beitrag weiter, bezichtigten beide Journalisten die iranischstämmige deutsche Menschenrechtlerin Mina Ahadi, sie „ausgenutzt“ und mit falschen Informationen „in den Iran geschickt“ zu haben. In der deutschen Presse wurden diese unhaltbaren Vorwürfe teilweise kritiklos übernommen. Mina Ahadi gibt deshalb folgende Erklärung ab:

„Mitte September 2010 rief mich ein Journalist an, der einen Beitrag über Sakineh Ashtiani und ihre Kinder schreiben wollte. Er stellte sich mir als Mitarbeiter der BamS vor und bat mich, den Kontakt nach Iran herzustellen, was ich auch tat. In der Folge rief er mich mehrfach an, um mich über praktische Aspekte seiner geplanten Reise zu befragen. Dabei habe ich ihn selbstverständlich über die speziellen Sicherheitsprobleme in Iran informiert.

Der Journalist reiste mit einem Begleiter, zu dem ich nie Kontakt hatte, nach Iran. Für den Sonntag, den 10. Oktober war ein Treffen mit dem Sohn und mit dem Anwalt Ashtianis geplant. Weil es nicht gelungen war, in Iran einen Übersetzer zu finden, rief der Journalist mich zwei Stunden vor dem Termin an. Er bat mich, per Konferenzschaltung telefonisch zu übersetzen. Ich sagte zu und musste so quasi live am Telefon mitverfolgen, wie alle Gesprächsteilnehmer verhaftet wurden.

Nachdem es mir in den folgenden Stunden weder telefonisch noch per Internet gelang, noch einmal Kontakt zu den Beteiligten aufzunehmen, informierte ich am selben Abend gegen 21 Uhr die Redaktion der Bild am Sonntag. Dort wusste man noch nichts von der Verhaftung der Mitarbeiter. Der Verlag informierte seinerseits das Außenministerium. Bis nach Mitternacht und in den folgenden Tagen stand ich in ständigem telefonischem Kontakt sowohl zur Redaktion wie zum Außenministerium, um die Bemühungen für die Freilassung der Inhaftierten zu unterstützen.

Ich bin entschlossen, auch weiterhin für ihre Freilassung zu kämpfen. Gemeinsam mit befreundeten Gruppen möchte ich am 26. November 2010, dem Geburtstag eines der deutschen Journalisten, eine Demonstration organisieren, in der zur Einhaltung von Menschenrechtsstandards auch in Iran und zur Freilassung der Inhaftierten aufgerufen wird.“

Der iranische Fernsehbeitrag ist vor allem als gezielter Angriff des iranischen Regimes gegen Mina Ahadi, eine seiner prominentesten und profiliertesten internationalen Kritikerinnen, zu bewerten. Die deutschen Journalisten sollen instrumentalisiert werden, um kritische Exiliraner mundtot zu machen.

Den Journalisten sowie dem Rechtsanwalt von Sakineh Ashtiani und ihrem Sohn, die ebenfalls verhaftet wurden, muss deshalb volle Solidarität und Unterstützung gelten.

Zentralrat der Ex-Muslime
International Committee against Execution
International Committee against Stoning


Mina Ahadi hat sich auch als menschenrechtlich orientierte Islamkritikerin einen Namen gemacht. So hat sie an der Kritischen Islamkonferenz von 2008 teilgenommen und arbeitet regelmäßig mit dem Sozialwissenschaftler Hartmut Krauss (Hintergrund-Verlag) sowie mit der Giordano-Bruno-Stiftung zusammen.

Wegen zahlreicher Morddrohungen gegen ihre Person muss Mina Ahadi auch in Deutschland unter Polizeischutz leben.


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