Micaela blamiert sich im Borat-Bikini

Eines muss man der ehemaligen Topmodel-Kandidatin Micaela Schäfer lassen. Sie kann nicht viel, aber das, was sie kann, kann sie gut. Im RTL-Dschungel lebt sie seit nunmehr zehn Tagen konsequent ihren Hang zum Softporno aus. Allein: Der Film wird langsam langweilig, denn wirklich zum Höhepunkt kann es bei einem solch langen Vorspiel nicht mehr kommen. Da muss dann schon der nächste Akt in Form einer schlüpfrigen oder auch schlüpferlosen Boulevardinszenierung her. Aber ach, sie wirbt ja schon «rattenscharf und in geilen Posen» für ein deutsches Erotikportal.

Das ewigliche Vorspiel der Silikonbraut ist nur durch die telefonierenden Zuschauer vorzeitig zu beenden, die allerdings vor lauter lustlosen und demotivierten Mitcampern gar nicht wissen, für wen sie als erstes nicht anrufen sollen. Also wirbt die kecke Micaela einfach mal mit einem Bikini, der nicht viel größer ist als eine Slipeinlage, um die Zuschauerstimmen. Und siehe da, sie bleibt im Camp und darf sich auch gleich zur «härtesten Dschungelprüfung von allen und allen, die noch kommen werden» (Sarah Knappik, inzwischen wieder vergessene Dschungelzicke 2011).

Nackte Haut und spitze Schreie

«Die letzte Ölung» ist dann eine Kriech-, Schleim- und Getier-Prüfung, die Micaela so oft zum Schreien bringt, dass man Angst um die australischen Dschungelbewohner haben muss, also die vielen Tausend kleinen Tierchen, die über die knappstbehoste deutsche TV-Touristin hinabregnen. Der nudistische Spaziergang durch eine dreckverschmierte Pipeline ist allerdings dank des durchsichtigen Oberteils und dem «Hauch von Nichts» getauften Unterteils schnell als Schaulaufen eines aufmerksamkeitshungrigen Erotikmodels dekonstruiert. Kleiner Nebeneffekt: Die Schäferin trägt drei Sterne von acht möglichen ins Camp. Die dürftigste Ausbeute aller Dschungelprüfungen bisher.

Die Kommentare der Mitinsassen zum Mikrochic der ehemaligen Topmodel-Kandidatin sind pikiert bis entgeistert, Micaela verteidigt ihr sogenanntes Outfit damit, dass «das in Amerika alle tragen». Sie muss das San Fernando Valley mit Amerika meinen, und auch die Pornodarsteller dort haben mehr Klamotte an als die Schäferin, zumindest, wenn sie welche anhaben.

Micaela Schäfer schafft es nicht nur bei ihren Soloauftritten neben ihrer schamlosen Freizügigkeit so naiv und gehirnblond rüberzukommen, dass man meint, Daniela Katzenberger sei mit einer Brünetten gekreuzt und im Nudistencamp großgezogen worden. Zugleich reduziert sie so die Möglichkeiten der RTL-Macher drastisch, die gar nicht anders können, als der hautfarbenen Schäfer-Show Sendezeit einzuräumen. Viel Zeit für die psychischen Wehwehchen der anderen Mitcamper bleibt da nicht.

Ich bin ein Star – ich fliege nicht raus!

Nach der Abhängigkeitsbeichte des Vortages diskutieren Brigitte Nielsen und Radost Bokel diesmal das Tabuthema Gewalt in der Beziehung, beide wurden von ihren Lebenspartnern erniedrigt und teils misshandelt. Regelrecht erleichtert freut sich Brigitte Nielsen über die Gruppentherapie mit Menschen, die ähnliches Leid durchgemacht haben. Solche kathartischen Momente gehören zum Dschungelcamp wie die Dschungelprüfungen, die Äh-Promis, die mal A-, B- oder C-Promis waren, stellen sich unter Dauerbeobachtung eben doch als ganz normale und verletzbare Menschen heraus.

Zu guter Letzt erlaubt sich RTL noch einen Schabernack mit den Zuschauern. Am lethargischen Sonntag wird den Couchtieren vor den TV-Geräten kurz vor Ende der Sendung eröffnet, dass diesmal keiner der Kandidaten aus dem Camp fliegt. Denn Martin Kesici hatte ja bereits aus freien Stücken die Hoteloption gezogen. Die Stimmen werden einfach mit denen des elften Tages zusammengezählt. Doch bevor Micaela rausfliegt, findet ein Dschungelcamper hoffentlich noch den aus ihrem Vornamen verloren gegangenen Buchstaben irgendwo unter Dschungelfarn.

Die komplette zehnte Folge von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! in voller Länge bei RTLnow.

Quelle:
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Medien News -
Dschungelcamp, Tag 10 – Micaela blamiert sich im Borat-Bikini

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