Mißbildungen des Skeletts

Bei fast jedem Fischbestand, der eine große Anzahl an Fischen aufzubieten hat, gibt es einige Tiere, die durch Missbildungen am Skelett deutlich benachteiligt sind. Nachzuchten solcher Fische können manchmal ebenfalls ausnahmslos verkrüppeln. Häufig sind dabei Verwachsungen der Wirbel zu beobachten, die die Wirbelsäule unnatürlich verkrümmen. Selbstverständlich sollten solche Fische nicht für die Nachzucht in Betracht gezogen werden, allein ein naturwissenschaftliches Interesse an solchen Vorfällen mag ein Grund für das Halten der betroffenen Fische sein. Wenn man jedoch beobachtet, dass sich solche Verkrüppelungen häufen, muss unverzüglich der Ursache nachgespürt werden. Man unterscheidet dabei zwischen vererbten und umweltbedingten Erkrankungen.

Bei Fischen gibt es durchaus auch Krankheiten, die das Skelett selbst deformieren. Durch die Bildung von Zysten kann beispielsweise Knochenmasse verdrängt oder gar zerstört werden. Auch eine Art von Rachitis kann den Knochenbau angreifen. Bei Rachitis handelt es sich dabei in erster Linie um eine Mangelkrankheit, hervorgerufen durch einen Mangel an Vitamin D in der Nahrung. Dieses Vitamin ist für den Kalzium-Phosphor-Stoffwechsel zuständig, welcher wiederum die Knochensubstanz aufbaut. Um einen solchen Mangel zu verhindern, muss vor allem die Ernährung möglichst abwechslungsreich gestaltet werden.

Vitamin D entsteht aus dem Stoff Ergosterin, der unter der Haut abgelagert ist und seine Verwandlung in das Vitamin erst beginnt, wenn er durch UV-Strahlung angeregt wird. Es sollte also auch auf gesunde und ausreichende Sonneneinstrahlung im Aquarium geachtet werden. Auch Kiemendeckel können durch einen Vitamin D-Mangel perforiert werden, denn auf Parasiten ist so etwas nicht zurückzuführen.

Eine Theorie, weswegen manche Fische verkrüppeln, stellt die des osmotischen Drucks auf die Eier unmittelbar vor dem Schlüpfen dar. Osmotischen Druck kennt jeder, der in der Badewanne schrumpelige Finger bekommt: Die hohe Mineralkonzentration in den Hautschichten zieht das Wasser aus der Wanne in die Haut ein, da dieses „bestrebt“ ist, einen Ausgleich der Konzentrationen zu erreichen – die Haut verschrumpelt dann durch die rein mechanische Wirkung des sich einlagernden Wassers. Genauso werden auch die Eier im Inneren durch zusätzliches Wasser einem mechanischen Innendruck ausgesetzt sein, der sich schädlich auf die Knochen der Jungfische auswirkt. Umgekehrt kann allerdings auch kostbares Wasser aus den Eiern entweichen, wenn der Salzgehalt im umgebenden Aquariumswasser höher sein sollte, was zu einem erhöhten Außendruck und einer Implosion führt. Von einer Beimengung an Kochsalz während der Laichzeit ist daher abzuraten.

Schleierschwanzfische leiden oft unter einer starken Verkürzung der Wirbelsäule, die dazu führt, dass die Schwanzflossen fast rechtwinklig angestellt sind – in beide Richtungen, da sich die Flossenstrahlen zwiegespalten haben! Bei solchen Fällen ist bekannt, dass es sich um eine erblich bedingte konstitutionelle Mutation handelt, die von Züchtern immer wieder gezielt angestrebt wird. Andere organische Verdopplungen als Folge von Züchtung beobachtet man immer wieder, jedoch werden die meisten nicht weiter gezüchtet, da sie sich nur lebensschwächend auf die Fische auswirken.


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