Mißbildungen der Haut

So wie alle Wirbeltiere haben auch Fische zwei Schichten an Haut: Eine Oberhaut und eine Unterhaut. Um zu verhindern, dass die Haut insgesamt austrocknet oder in sonst einer Weise gefährdet wird, haben Lebewesen unterschiedliche Schutzmechanismen entwickelt: Viele Landtiere schützen die Haut durch Verhornung, während bei Fischen die obere Schicht Schleim absondert, als zusätzlichen Schutzfilm. Hinzu kommen natürlich noch die für Fische typischen Schuppen. Wenn Schuppen aufgrund von Unfällen verloren gehen, sollte man die Fische besonders sorgsam behandeln, da solche schuppenfreien Stellen leicht von Parasiten besetzt werden können. Ansonsten wachsen bei einem gesunden Fisch die Schuppen in der Regel schnell wieder nach.

Auf der Fischhaut zeigen sich auch allerhand Farbeffekte, für die Fischhalter ihre Lieblinge oft bewundern. Diese gehen auf das Zusammenwirken von drei Elementen zurück:

  1. Schwarze Farbpigmente, auch Melanophoren genannt.
  2. Rote und Gelb Farbstoffe, wegen der chemischen Zusammensetzung auch als Lipochrome, also Fettfarbstoffe bezeichnet.
  3. Guaninkristalle, die der Fischhaut einen Silberglanz verleihen, wobei ein Irisieren der Haut zu beobachten ist.

Einige Fische haben nicht nur schöne Farben, sondern können diese sogar ähnlich einem Chamäleon der Umgebung entsprechend anpassen. Auffällig sind zum Beispiel die Farbwechsel der Ellritze, die sich dem Untergrund nach hell oder dunkel verfärbt. Auch sehr bekannt ist der farbliche Wechsel der Cichliden, der bei Aufregung selbiger Tiere eintritt. Deswegen sollte man Fische nicht nach ihrem ersten (farblichen) Eindruck beurteilen, wenn man sie in der Zoohandlung sieht, denn oft können sie sich der neuen Umwelt anpassen.

Hinzu kommen noch weitere Farbeffekte, die dann eintreten, wenn das Zusammenspiel einiger der oben beschriebenen drei Faktoren nicht mehr optimal verläuft. Beispielsweise können die Melanophoren ganz überwiegen und die bunten Farbstoffe dafür nicht vorhanden sein, dann liegt ein Fall von Melanismus vor, die betroffenen Fische sind so schwarz wie Kohle. Als umgekehrten Fall gibt es den Xanthorismus, in der die Haut des Fisches oft sehr gelblich oder golden erscheint. Und wenn sowohl die Pigmente der ersten als auch der zweiten Gruppe fehlen, spricht man vom bekannten Albinismus, der Farblosigkeit, die bei Kaninchen wesentlich weiter verbreitet und auch mehr gewünscht ist als bei Fischen.

Oft wünschen sich Aquarianer buntere Fische oder eine bestimmte Farbe dadurch zu erzielen, indem sie bestimmte Fische gezielt miteinander kreuzen. Nun zeigt die Erfahrung, dass die Wahrscheinlichkeit eines schwärzenden Melanismus bei Kreuzungsprodukten höher ist. Das bedeutet, man hat prozentual mit mehr Fischen zu tun, deren Haut vollkommen geschwärzt ist. Das kann so weit gehen, dass aus den Melaninpigmenten regelrechte Geschwulste an der Haut und den Flossen entstehen, die das Gewebe zersetzen. Da diese Krankheit logischerweise erblich bedingt ist, kann nichts mehr als die Ausmerzung für den betroffenen Fisch getan werden.

Überhaupt ist es immer wahrscheinlich, dass sich auf der Haut eines Fisches Geschwulste bilden können, und zwar an den verschiedensten Stellen. Ob diese Geschwüre allerdings gutartig sind oder bösartig wuchern, ist mit dem Auge oft nicht zu erkennen. Geschwülste, die von Außenparasiten verursacht werden, heilen in der Regel leicht wieder ab, vorausgesetzt, die Parasiten wurden erfolgreich bekämpft. Doch manchmal können Geschwülste auch aus gesunder Haut entstehen, ohne erkennbaren Grund. In so einem Fall können dann meistens nur Operationen die Art des Geschwürs herausfinden.

Bei bestimmten Fischen wie den Zahnkarpfen beobachtet man manchmal an den Weibchen ein Phänomen, das als Laichverhärtung bezeichnet wird. Dabei schwellen ihnen jene Körperpartien an, die eigentlich auf den Ausstoß der Eier schließen lassen. Wenn dies jedoch nicht eintritt und der Laich im Inneren verbleibt, gehen die weiblichen Fische oft kurz danach ein. Meist lässt dies auf eine Erkrankung der inneren Geschlechtsorgane hindeuten, die auch nicht durch männliche „Begattung“ so einfach behoben werden könnte. Sind die Weibchen hingegen noch recht gesund, können sie den Laich in der Regel wieder resorbieren, also zurückbilden. Im seltenen Fall schlüpfen jedoch die Jungfische im Körper des Weibchens, weshalb man dann wie bei Säugetieren einen Kaiserschnitt vornehmen müsste – was das Muttertier jedoch nicht überleben würde. Eine solche Laichverhärtung kann bei niedrigen Wassertemperaturen passieren, weswegen besonders bei exotischen Fischen auf ausreichende Wärme geachtet werden sollte, vor allem, wenn sie unmittelbar vor der Laichabgabe stehen.


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