Mexiko: Yucatan und Baja California

Eine alte Redewendung aus Mexiko lautet: „Wir kommen nur, um zu schlafen, wir kommen nur, um zu träumen. Es ist nicht wahr, dass wir zum Leben auf die Erde gekommen sind“. Mexiko ist also das Land der Träume? Das glaubt man gern, wenn man an den perlweißen Stränden der mexikanischen Karibik entlang flaniert, oder das Innere des Landes auf spannenden self-drive-Touren erkundet.

Mexiko bietet eine große Vielfalt: Rund 120 Millionen Menschen wohnen hier, Spanisch ist Amtssprache, daneben existieren allerdings 62 weitere, indigene Sprachen, die als „Nationalsprachen“ anerkannt sind. Damit ist Mexiko das Land mit den meisten indigenen Sprachen weltweit. Die meistgesprochenen sind Nahuatl, mit 1,6 Millionen Sprechern, das von den Azteken und Nahua gesprochen wurde, sowie das Mayathan, mit fast 1 Millionen Sprechern, das von den Maya gesprochen wurde. Die Sprecher des Mayathan leben zumeist auf der wunderschönen Halbinsel Yucatán.

Strand Akumal

Strand Akumal/Yucatan

Yucatán setzt sich zusammen aus den drei mexikanischen Bundesstaaten Yucatán, Campeche und Quintana Roo im Norden, der Süden gehört zu Guatemala und Belize. Die Halbinsel trennt das karibische Meer vom Golf von Mexiko. Ihr vorgelagert ist die kleine Insel Cozumel (übersetzt: Schwalbe). Das Klima auf Cozumel und Yucatán ist tropisch und heiß. Bis auf wenige Hügel ist Yucatán sehr flach. In der Sprache der Maya heißt die Halbinsel „Yucal Peten“, was „Land der Maya“ heißt. Der Name Yucatán geht wohl auf ein Missverständnis zwischen Maya und Spaniern zurück. Die Spanier fragten als sie ankamen, wie das Land denn hieße, worauf die Maya „Ich verstehe deine Sprache nicht“ antworteten, was auf Mayathan „Yuk ak katán“ ausgesprochen wird.

Da Yucatán ehemals von den Maya bewohnt wurde, finden sich hier zahlreiche Mayaruinen, wie z.B. Chichén Itzá, die Tempelstadt; Tulum, mit seiner Festung direkt am Meer und Uxmal, der Mayastadt, die dank aufwändiger Restaurationsarbeiten hervorragend das Bild einer Stadt von vor 1300 Jahren auf Yucatán widerspiegelt. Diese Ruinen kann man z.B. auf der Rundreise „Höhepunkte Mundo Maya“ erkunden.

 ©mexikanisches Fremdenverkehrsbüro

Cenote de Cuzama ©mexikanisches Fremdenverkehrsbüro

Aber nicht nur die Stätten der Maya haben es in sich, sondern auch ihre Wasserversorgung ist eine nähere Betrachtung wert: Auf Yucatán gibt es sog. „Cenoten“, dabei handelt es sich um ein riesiges Unterwasserhöhlensystem, das in Karstgebieten durch die Auflösung von Kalkstein entstehen kann. Durch das Einbrechen der Decken entstehen Tagöffnungen, die den Menschen einen Zugriff auf das Grundwasser ermöglichten. In der Regenzeit sammelt sich das Süßwasser in den Höhlen. Da sich das Süßwasser, wenn es in Meeresnähe lagert, automatisch vom Salzwasser trennt, kann es von diesem abgeschöpft und getrunken werden.

Neben der Quelle zur Wasserversorgung sahen die Maja diese Cenoten auch als Verbindung zur Unterwelt an und nutzten sie als religiöse Opferstätten.

Heute bieten die Cenoten einer vielfältigen Fauna ein Zuhause und können durch Höhlentauchen erkundet werden. Neben diesem Höhlentauchen eignet sich auch die Küste vor der Insel Cozumel hervorragend für Tauchgänge: Hier befindet sich das 2. größte Korallenriff der Welt: das Gran Arrecife Maya.

Aber nicht nur Yucatán kann mit vielen Überraschungen aufwarten. Mexiko verfügt über eine 2. Halbinsel, die äußerst sehenswert ist: Baja California. Sie liegt im Nordwesten Mexikos und grenzt im Norden an die USA. Die ca. 1300m² große Halbinsel verfügt über eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt.

Vor allem für Walbeobachtungen, wie die der Grauwale, ist Baja California ein idealer Ausgangspunkt. Nach einer 8000 km langen Reise, von den arktischen Gewässern der Beringsee bis an die Pazifikküste Mexikos, legen die gigantischen Wale in den Monaten November bis März in den Lagunen der Baja California eine Rast ein. Hier paaren sie sich und bringen ihre Jungen zur Welt. Ein Babywal kann ca. 500kg auf die Waage bringen, während ein ausgewachsener Wal bis zu 30Tonnen wiegen kann. Sie ernähren sich von Kleinstlebewesen, müssen aber alle 3-4 Minuten zum Luftschnappen auftauchen, so dass man sie gut auf einer der Wale–Watching Touren beobachten kann, z.B. auf der Reise „Abenteuer Baja“. Neben den Grauwalen kann man hier auch Blauwale, Buckelwale, Delfine und Seehunde beobachten.

Auf Baja California lockt aber nicht nur das Meer, sondern auch das Landesinnere, wo es viele Weinanbaugebiete gibt. Auf der „Fiesta de la Endima“, dem Weinfest, kommen Weinkenner auf ihre Kosten, oder sie durchkämmen selbst das Gebiet auf der „Ruta del Vino“, die ca. 50 Weingüter miteinander verbindet.

Neben dem Wein wird auch der Durst nach archäologischen Fundstätten hier gestillt. In der Sierra de San Francisco gibt es zahlreiche Höhlen, in denen viele Höhlenmalereien zu finden sind. Die monumentalen Abbildungen zeigen Menschen und Tiere in Lebensgröße, daneben werden auch Waffen und andere Dinge abgebildet, deren Bedeutung noch nicht entschlüsselt wurde.

Vorbeigleitende Trajinera

Vorbeigleitende Trajinera

Wer lieber von Menschen umgeben ist, sollte es vielleicht mit der Hauptstadt Mexiko City versuchen. Hier leben ca. 9 Millionen Menschen. Bei Touristen sind vor allem der historische Stadtkern und das Viertel Xochimilco beliebt. Es ist von zahlreichen Kanälen durchzogen und ist heute vor allem durch seine „schwimmenden Gärten“ bekannt. Dabei handelt es sich um Flöße aus Rohrschilf-Flechtwerk, die im alten Mexiko als schwimmende Anbauflächen genutzt wurden. Heutzutage werden die Gärten zur Erholung, für touristische Aktivitäten, aber auch wieder als landwirtschaftliche Anbaufläche, und damit ihrer ursprünglichen Nutzung entsprechend, verwendet.

Ein weiteres beliebtes Ziel in Mexiko sind die Nationalparks der Zwillingsvulkane Iztaccíhuatl und Popocatépetl. Es handelt sich bei den beiden um die beiden höchsten Berge Mexikos, der Iztaccíhuatl ist 5286m hoch und der Popocatépetl 5450m. Die Legende erzählt, dass der stolze Azteken-Krieger Popocatépetl und die aztekische Prinzessin Iztaccíhuatl verliebt waren. Doch als er von einem Feldzug nicht heimkam, glaube die Prinzessin er sei gefallen und nahm sich das Leben. Als Popocatépetl kurz darauf wohlbehalten zurückkam, fand er seine Prinzessin tot, entsetzt trug er ihren Leichnam auf einen hohen Berg, kletterte auf den benachbarten und wacht seither mit einer brennenden Fackel über seine Geliebte.

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