Mein sanfter Ruheort

Grade eben war ich noch in einer Stadt und befinde mich nun an meinem sanften Ruheort. Ich übe jeden Tag und beame mich dorthin, seit ich mir diesen Rückzugsort geschaffen habe … mit meiner Therapeutin … in der psychiatrischen Klinik, in der ich die letzten vierunddreißig Tage verbracht habe.

Ich liege auf einer flauschigen Decke. Ganz ausgestreckt liege ich da und habe die Augen geschlossen. Vom Wald her höre ich ein Rauschen der Blätter in den Bäumen. Aus dem Unterholz dringt ein Knacken an mein Ohr. Da ruft ein kleiner Vogel ganz keck dazwischen. Piep-piep! Weit aus der Ferne höre ich ein Klappern mit Milchkannen. Sicher melkt eine Bäuerin gerade ihre Kühe. Und eine Kuhglocke drängt sich noch in die Töne, die ich vernehme.

Ich mache die Augen auf und blicke in das unendliche Blau des Himmels, das von Sonnenschein trieft. Die Wärme der Sonnenstrahlen umfasst meinen Körper und bahnt sich einen Weg zu meinem Herzen. Von der unendlichen Weite des Himmels tief getroffen, schließe ich meine Augen wieder und verlagere meine Aufmerksamkeit in das Innere meines Körpers.

Da sitzt so eine arge Spannung in der Bauchgegend und meine Gedanken schwirren durch meinen Kopf. So viel ist passiert in den letzten Wochen … so viel durfte ich lernen … so viel Neues war da zu bewältigen und dazwischen und da war der Kampf gegen meinen in schnell wechselnden extremen Höhen und Tiefen versinkenden Körper.

„Still!“ sage ich zu mir selbst.

„Still!“ sage ich zu meinen sich unter den Lidern drehenden Augen.

„Nimm die Ruhe an…“ sage ich zu meinem Bauch.

Der Ruheort bemächtigt sich langsam meines Körpers und mit einer sanften und liebevollen Stimme rede ich weiter:

„Still, all ihr Organe…, vernehmt die Bewegungslosigkeit vom erdachten Raum…“.

Die Spannung löst sich Schritt für Schritt auf. Die Augen kehren zu ihrer Grundstellung zurück und verabschieden sich von der schnellen Bewegung. Ein wohliges Gefühl durchfährt meinen Bauch und breitet sich aus nach oben und  nach unten. Ich merke, wie sich meine Gedanken beruhigen und immer mehr an dieser Ruhe teilnehmen.

Ganz regungslos liege ich da und genieße ein Gefühl des kommenden und langsam ansteigenden Gefühls der Glückseligkeit und Liebe. … Eine Liebe, die ich gelernt habe. Eine Liebe zu mir selbst, zu meinem Ich, zu meinem Inneren…

Meinen tief empfundenen Dank an alle Menschen, die sich meiner angenommen haben in den letzten Wochen, möchte ich hiermit ausdrücken. Und Dank auch Dir lieber Leser, dass du immer wieder hier vorbeikommst und ein Stück weit gehst mit mir.

© Maria Fasching


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