Mein meist gelesenes Buch/Bücher-die Tagebücher von Max Frisch

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Mein meist gelesenes Buch, beispielsweise Bücher, sind die Tagebücher von Max Frisch.

Wann habe ich sie entdeckt? Es muss in der Kieler Dekade gewesen sein, diese begann 1996. Hätte ich es mir einmal träumen lassen, über zwanzig Jahre in einer Stadt zu wohnen? Ich liebe an Kiel die Kühle, den stetigen Wind, den freien Blick, das Wasser, nicht zuletzt die Möwen mit ihrem heiseren Lachen. Sie erinnern mich jedes Mal an meine Zeit in Aberdeen, (allerdings las ich in der Aberdeener Dekade ausnahmslos Rudolf Steiner). Aberdeen, die Granit funkelnde Lady. Ein wenig einschüchternd in ihrer Noblesse, wären da nicht die Spottmöwen gewesen, die nichts allzu ernst zu nehmen schienen.

Was das mit den Tagebüchern von Max Frisch zu tun hat?  Ich weiß es nicht. Vielleicht flüchte ich mich in Assoziationen, um der Beantwortung dieser schwierigen Frage zu entgehen. Warum Frisch? Frischs Sprache ist kühl, klar, frei und zuweilen spöttisch. Man kann es sich in seiner Sprache nicht gemütlich machen, sie legt den Finger auf die Wunde, macht den Blick frei.

Die Fragebögen im Tagebuch von 1966-1971 haben es mir sehr angetan.

Fragen wie: “ Was bezeichnen sie als Heimat:

a. ein Dorf

b. eine Stadt oder ein Quartier darin ?

c. einen Sprachraum ?

d. einen Erdteil ?

e. eine Wohnung?

oder

Kann Ideologie zu einer Heimat werden?

23. Auch Soldaten auf fremden Territorium fallen bekanntlich für die Heimat: wer bestimmt, was sie der Heimat schulden?“

Mit den Fragebogen über die Ehe, haben der Gatte und ich uns einmal, auf dem weiten Weg nach Südfrankreich, die Zeit vertrieben. Hitze, Müdigkeit, ein scheppernder Bulli, die Kinder noch klein und dann Fragen wie diese:

„Wann überzeugt Sie die Ehe als Einrichtung mehr: wenn Sie diese bei andern sehen oder in ihrem eigenen Fall?“

Es ging gut-zum Glück.

Was liebe ich  an Max Frisch? Das er trifft. Das schnörkellose, das Spöttische, das Hellwache, das Ringen.

„Ein fast unüberwindlicher Ekel vor der Schreibmaschine, Versuche mit der Handschrift, einmal auch mit dem Tonband, aber das hilft nicht-

Muss ich etwas zu sagen haben? Das sture Gesumme einer dicken Fliege an der oberen Fensterscheibe reicht aus, dass ich verzage, aber ich stehe nicht auf um das Fenster zu öffnen; die Stille wäre genauso öde. Und wenn das Telefon klingelt, lasse ich es klingeln-

Ich bin nicht da. Ich weiss nicht, was los ist.“

oder Fragen wie diese:

„Wen habe ich wirklich gekannt?“  (Entwürfe zu einem dritten Tagebuch)

Wen habe ich eigentlich gekannt? Kenne ich mich? Das Haus muss aufgeräumt werden, ich räume den Schreibtisch.



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