Mehr Hoffnung auf Respekt

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Der Ruf der Schullehrer wird in der heutigen Gesellschaft immer schlechter. Mittlerweile müssen sie sich nicht nur vor den Schülern, sondern auch vor den Eltern, Behörden und den Direktoren beweisen. Sie werden oft nicht gefragt, unter welchen Druck sie stehen.

Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte einmal, dass Lehrer faule Säcke sind. Damit hatte er sich sicherlich nicht viele Freunde gemacht und wie schwer es in der heutigen Zeit Referendare haben, hat er sicherlich nicht berücksichtigt. Zudem ist es Mode geworden , die Referendariatszeit permanent zu reduzieren. Die Tendenz dazu gibt es nahezu in allen Bundesländern. Brandenburg ist da Vorreiter und will die Zeit in Kürze auf ein Jahr reduzieren. Da bleibt eine sachgemäße Ausbildung oft auf der Strecke!

Referendare haben es heutzutage wirklich nicht leicht. An einigen Schulen werden sie als billiges Vertretungsmaterial eingesetzt, was ebenso zu Lasten der Ausbildung geht. Sie müssen sich vor Bewertungskommissionen, aufgebrachten Eltern und Direktoren beweisen und werden wegen ‘bedarfsdeckenden Unterrichts’ ohne pädagogische Qualifikation bis zu 16 Stunden in der Woche zum eigenständigen Unterricht eingesetzt. Dies ist in Berlin üblich! Die psychische Belastung ist für viele unheimlich groß. Einige haben Angst vor dem Gang in die Klasse. Zwar kann man es den Leuten nicht ansehen, wer besser mit Kindern klar kommt und wer nicht, doch gibt es ‘ängstliche Häschen’, die schon auf den ersten Blick Probleme haben.

Die durch den Lehrermangel hervorgerufenen neuen Maßnahmen rufen weitere Probleme hervor. Einige Bundesländer werben Universitäts-Absolventen direkt ab, und stellen Sie mit einem Jahresvertrag als Lehrer ein. Das sind die Ärmsten von allen. Diese Einsteiger verdienen weniger als ein Referendar, der auf ein Gehalt von 1184 € im Monat kommt. Lehrer sind gesuchtes Personal.

Generell fühlen sich Referendare stark unter Druck. Alle Aufgaben zu erfüllen und trotzdem noch das eigene Leben zu meistern, ist für viele ein Spagat. Dabei ist der Umgang mit den Schülern nicht mal das größte Problem. Viele Referendare bemerken, dass sie in sechs Jahren Studium nicht auf die Schule vorbereitet wurden und den Großteil der Universitäts-Abschriften eigentlich wegwerfen können. Zudem bemängeln sie die Macht im Bildungssystem, die viele Schulbuchverlage innehaben. Die Bücher werden mit Übungen herausgegeben und was dort veröffentlicht ist, landet grundsätzlich in den Schulranzen in Deutschland. Individuelle Gestaltung ist kaum gegeben!

Es muss mehr in die Ausbildung der Referendare investiert werden. Es kann nicht Sinn der Sache sein, aufgrund des Lehrermangels die wichtige Ausbildung extrem zu kürzen. Vor allem im Bereich der Pädagogik muss viel geholfen werden, um unser Schulsystem auf ein europäisches hohes Niveau zu bringen. Dort dümpeln wir noch im unteren Mittelfeld herum. Sinnvoll wäre es auch, mehr finanzielle Mittel bereitzustellen. Da ist wirklich die Politik gefragt, Lösungen zu finden.

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Joern Petersen Joern Petersen

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