Medal Of Honor: Warfighter – Review

Vorwort

Es soll die beste Kriegssimulation dieses Jahres werden. Für Medal Of Honor Warfighter haben sich Electronic Arts ehemalige und noch aktive Soldaten, Marines und andere Eliteeinheiten als Schreiber ins Boot geholt, und so basieren die Missionen auf realen Ereignissen und sollen für uns Spieler ein noch nie dagewesenes, packendes und intensives Spielgefühl kreieren. Auch die neueste Grafikengine Frostbite 2 und die eigens für das Spiel komponierte Musik sollen uns sowohl in actiongeladenen Kampfsequenzen als auch in emotionalen Zwischensequenzen an den Bildschirm fesseln. Wie gut Medal Of Honor Warfighter wirklich ist und ob es Battlefield 3 vom Thron stoßen kann, lest ihr hier.

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Story

Als Navy SEAL „Preacher“, als Terroristenlehrling „Argyrus“ und als Elitesoldat „Stump“ erleben wir die Geschichte von Medal Of Honor Warfighter aus drei Perspektiven.

In den Zeiten des Terrorismus werden Preacher und seine Truppe beauftragt, eine Waffenlieferung zu zerstören, allerdings geht dabei etwas schief und der halbe Hafen geht in die Luft, weil sich im LKW ein höchst explosiver Sprengstoff befindet. Dusty, der Leiter der Tier 1 Gruppe, setzt natürlich all seine Männer darauf an, herauszufinden, wo dieser Sprengstoff herkommt und wohin er geliefert werden soll. Wir verfolgen Anhaltspunkte in Somalia, auf den Philippinen und im Jemen, aber nie erwischen wir die Drahtzieher der Operation, und noch ist völlig unklar, was es mit der ganzen Sache auf sich hat.

Währenddessen trainieren wir als Argyrus im Ausbildungslager der Terroristen. Ein rätselhafter Mann legt uns nahe, dass wir für seine Sache kämpfen sollen, und in einem aus Holz nachgebauten Flugzeug schießen wir auf Pappkameraden, brechen durch die Cockpit-Tür und erledigen die zwei Papp-Piloten, das alles unter Zeitdruck und mit dem Blick des Ausbilders im Nacken, der uns schließlich beurteilt und sagt, dass er uns für seinen Kampf braucht, egal wie wir abschneiden.

Elitesoldat Stump ist eher für die gröberen Einsätze bekannt. Aus seiner Sicht räuchern wir ein Camp mit somalischen Piraten aus, fliegen mit Helikoptern über feindliches jemenitisches Gebiet und halten mit der Minigun einfach drauf, lokalisieren schließlich das halbleere Sprengstoff-Lager und jagen es in die Luft.

Mit jeder Mission formt sich das Gesamtbild ein bisschen mehr, die Entdeckungen der Charaktere ergeben so langsam einen Sinn und man erkennt als Spieler gegen Ende den Zusammenhang. Hierbei helfen die Zwischensequenzen, die – parallel zur Kriegshandlung – die Geschichte von Preacher und seiner Familie erzählen.

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Grafik

Dank Frostbite 2 sieht Medal Of Honor wirklich ziemlich gut aus. Licht und Schatten, detailreiche Charaktere mit recht sauberen Animationen und flüssigen Bewegungen, zerstörbare Umgebung und heftige Explosionen lassen uns tatsächlich große Augen machen. Es ist beinahe schade, dass man die schöne Grafik nicht ausgiebig bewundern kann, weil das Spiel doch recht hektisch und schnell ist, aber es gibt auch ein paar ruhigere Momente, in denen man beispielsweise mit Stump über Jemen fliegt und eine wunderbare Sicht über ein komplettes Tal hat, das mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet wurde. Die Zwischensequenzen wurden ebenso aufwändig animiert, allerdings wurde hier an der Gesichtsdarstellung etwas geschlampt, die Personen sehen selten wirklich glaubwürdig aus und haben fast immer einen sehr emotionslosen Ausdruck.

Eine Besonderheit dieses Spiels sind die Auto-Missionen, diese werden nämlich von einer anderen Anwendung gestartet und hier scheint die Integration nicht geklappt zu haben. Das Spiel minimiert oder schließt sich, die separate Anwendung öffnet sich und das Interface und die Auflösung stimmen nicht mehr überein, sodass alles neu eingestellt werden muss. Wenn man eine solche Mission neu starten muss, kann das Hin und Her doch schon ein wenig nervig sein.

Sound

Die Soundeffekte sind ohne Frage super gelungen. Die Waffen haben alle unterschiedliche Klänge. Die Musik ist passend komponiert, basiert auf früheren Medal Of Honor Soundtracks und hat Mike Shinoda von Linkin Park als Unterstützung bekommen. Die deutsche Synchronisation ist durchweg klasse, prominente und hochwertige Sprecher begleiten einen durch das gesamte Spiel.

Und doch bringt das alles nicht so wirklich viel, wenn die Abmischung nicht stimmt. Zwar bietet der Optionen-Dialog genügend Regler für Gesamtlautstärke, Soundeffekte, Musik und Sprache, allerdings scheinen die kaum etwas zu bewirken und wechseln sogar von Mission zu Mission (auch dank der Anwendung für Auto-Missionen). Während einem in der ersten Mission beinahe die Ohren wegfliegen bei der Sprengung des Hafens, muss man im weiteren Spielverlauf schon fast die Lautstärke verdoppeln, um während einer Stealth-Mission überhaupt noch die Kameraden zu verstehen, zumal die Sprache offenbar automatisch leiser geregelt wird als die Effekte. Hier hätte definitiv noch etwas Arbeit sein müssen und es ist schade, dass ein eigentlich so tolles Hörerlebnis durch solche Macken getrübt wird.

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Steuerung

Ähnlich verhält es sich mit der Steuerung. Grundsätzlich ist alles in Ordnung, man kann sich prima fortbewegen, Sprinten, Ducken, Kriechen, Zielen und Schießen geht auch ungeübt sehr leicht von der Hand. Beim Lehnen wird es etwas schwieriger, da man hier standardmäßig mit der Alt-Taste und A für links und D für rechts agieren muss, was ohne Strg-Taste zum Ducken manchmal etwas verwirrend sein kann. Allerdings kann man auch hier alles einstellen, sich die Tasten neu belegen und Einrastfunktionen für diverse Modi, darunter auch Ducken, einschalten.

Doch auch hier wird das Erlebnis stark nach unten gezogen, wenn die Teamkollegen einem entweder ständig im Weg herumstehen, sodass man nicht durch die Tür laufen kann, einem vor das Gewehr rennen und damit mehr als einmal für Frust sorgen oder einen doch tatsächlich aus der Deckung schieben. Natürlich ist es toll anzusehen, wie sich die NPCs eigenständig zwischen zwei verschiedenen Deckungen entscheiden und sie auch wechseln, aber dass wir als Spieler dabei regelmäßig von unserem Platz verscheucht werden, ist wirklich enorm frustrierend. Oftmals kann man sich einfach hinten anstellen und warten, bis sich alle Teammitglieder in Position begeben haben und dann erst selbst Stellung beziehen, weil es sonst einfach unmöglich ist, eine geeignete Deckung zu finden, wo man den Gegner sehen kann und nicht gleichzeitig seine eigenen Mannen abschießt.

Fazit

Mit etwa vier Stunden Spielzeit ist die Einzelspielerkampagne natürlich sehr kurz geraten, und man merkt, dass sich die Autoren ins Zeug legen mussten, um ausreichend Story und Emotionen reinzupacken. Stellenweise sind die Missionen sehr kurz, die Zwischensequenzen dafür umso länger, und man hat teilweise das Gefühl, einen – zugegeben – recht schnulzigen Film zu schauen. Das unterstreicht auch noch die Widmung am Ende des Spiels, die in ihrer Glorifizierung der amerikanischen Armee kaum noch zu übertreffen ist. Für einen mit Nationalstolz überquellenden Amerikaner dürfte dieses Spiel eines der besten überhaupt sein, für andere Spieler ist es eher ein halbwegs gelungener Versuch einer Kriegssimulation, für den die Entwicklungszeit nicht ganz gereicht hat. Wahre Fans der Medal Of Honor Reihe werden natürlich nicht enttäuscht und halten das Spiel vermutlich sowieso schon in den Händen, alle anderen sind vermutlich mit Battlefield 3 besser bedient.

Dieses Review wurde von JulioBHJ eingereicht, der auch ein Let’s Play über Medal Of Honor: Warfighter spielt

Kategorien: PC, Review & Preview, Reviews

Medal of Honor: Warfighter6

Title: Medal Of Honor: Warfighter

Publisher: Electronic Arts

Entwickler: Electronic Arts

Plattformen: PC, XBox360, PS3

Release: 25.10.2012

Status: bereits Erschienen

Genre: Egoshooter

USK: ab 18

Offizelle Webseite


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