McGarry, Katie: Noah und Echo – Liebe kennt keine Grenzen

Rezension Katie McGarry - Noah und Echo: Liebe kennt keine Grenzen

Inhalt:

Früher gehörte Echo zu den beliebtesten Mädchen ihrer Schule. Doch eine Nacht, an die sie sich nicht erinnern kann, hat alles verändert. Um herauszufinden, was in jener Nacht wirklich passiert ist, braucht Echo Informationen aus ihrer Therapieakte. Dabei hilft ihr ausgerechnet Noah, der „bad boy" der Schule. Nicht ahnend, was die Wahrheit bringen wird, verlieben sich die beiden leidenschaftlich ineinander.

McGarry, Katie: Noah und Echo – Liebe kennt keine Grenzen Meinung:

Echo hat einiges in ihrem jungen Leben zu verarbeiten. Ihr Bruder ist in Afghanistan gefallen, zu ihrer Mutter besteht Kontaktverbot, ihr Vater hält sie unter strenger Beobachtung und erwartet volle Leistung von ihr und sie kann ihre Stiefmutter nicht leiden. Etwas Furchtbares ist Echo passiert aber sie hat keine Erinnerung daran, was vorgefallen ist. Und zu allem Übel muss sie an ihrer Schule an einem neuen Therapieverfahren teilnehmen.

Noah ist in staatlicher Fürsorge. Seine Eltern sind Tod, seine kleinen Brüder bei anderen Pflegeeltern untergebracht und Kontakt zu ihnen darf er nur unter Aufsicht haben, da er als auffällig und aggressiv eingestuft wurde, nachdem er seine ersten Pflegeeltern angegriffen hat. Dass er dabei deren Kindern verteidigt und zu beschützen versucht hat ist für den Staat augenscheinlich nicht relevant. Da er den Glauben an das System und an die Erwachsenen verloren hat, lässt er sich schulisch gehen. Er hängt lieber mit seinen Freunden ab und konsumiert Haschisch. Dadurch hat er mittlerweile den Ruf eines "Bad Boy" bekommen. Auch er wird in das Therapieverfahren von Mrs. Collins aufgenommen und soll von Echo Nachhilfe erhalten, damit er seinen Abschluss schafft.

Echo und Noah kommen sich näher und merken, dass sie einander helfen können. Echo will wissen, was in dieser einen schicksalshaften Nacht passiert ist. Und Noah möchte die Vormundschaft seiner Brüder bekommen. Dafür muss er wissen, wo seine Brüder untergebracht sind, denn er befürchtet, dass sie nicht gut von den Pflegeeltern behandelt werden. Das gemeinsame Ziel ist es also, an die jeweiligen Akten zu gelangen.

Ich mag die beiden sehr gerne. Echo hat mir sehr leidgetan. Ihr ist etwas wirklich furchtbares passiert und leider steht sie damit nahezu allein da, denn ihr Vater und ihre Stiefmutter scheinen nicht in der Lage zu sein, Echo zu helfen und sind mit der Situation vollkommen überfordert. Ihr Vater verbietet ihr vieles und verlangt, dass sie sich voll auf die Schule konzentriert und sich mit ihrer Stiefmutter gut versteht. Echo darf nicht aufmucken, soll ihr künstlerisches Talent nicht mehr ausleben und soll Bestleistungen erbringen, damit sie eine wirtschaftliche Karriere antreten kann, um ja nicht wie ihre Mutter zu werden. Echo fügt sich, schließlich ist sie als gehorsame Tochter erzogen worden und sie hofft, damit wieder mehr Nähe zu ihrem Vater zu erhalten. Ihre Mutter vermisst sie furchtbar, auch wenn sie weiß, dass diese für ihren Zustand verantwortlich zu sein scheint. Da sie sich so isoliert und für ihre Narben schämt, meidet ein Großteil ihrer Freunde sie und entheben sie damit ihres bisher angesehenen gesellschaftlichen Status.

Noah hat es auch nicht leicht. Dadurch dass er seine Eltern verloren hat und so wenig Kontakt zu seinen Brüdern erhält fehlt ihm der familiäre Zusammenhalt. Sein Misstrauen gegenüber den Behörden ist immens. Der soziale Status an der Schule kümmert ihn nicht. Nur seine Freunde und Pflegegeschwister stehen ihm noch nah und zählen für ihn zur Familie.

Dieses Buch beinhaltet sehr viel Konfliktpotential und die Autorin hat hier einiges an Extremen zusammenlaufen lassen. Sie kritisiert z. B. gewisse Handlungsabläufe des Jugendamts und der staatlichen Fürsorge, weist aber auch auf die positiven Seiten der Behörde hin. Auch schildert sie hier Probleme, die Pflegekinder mit ihren Pflegeeltern haben können. Ebenso nimmt sie das Cliquensystem der Highschools mit aufs Korn. Sehr schön veranschaulicht sie hier, dass jede Medaille zwei Seiten hat und man nicht immer alles nach Schwarz und Weiß sortieren kann.

Die Dynamik der beiden Hauptfiguren ist wunderbar stimmig und Noah und Echo ergänzen sich wirklich toll. Das Buch macht betroffen, aber es ist auch herzerwärmend, ehrlich und hoffnungsvoll. Die Beziehung der Figuren entwickelt sich behutsam und man fiebert mit den Zweien mit. Die Geschichte wird dabei nach und nach enthüllt, so dass die Spannung rund um Echos Gedächtnisverlust und Noahs und seine Brüder konstant gehalten wird.

Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive. Die Sichtweise wechselt zwischen Noah und Echo. Der Schreibstil ist dabei sehr eingängig und mitreißend, die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass der Lesefluss nicht stockt und man ohne Längen durch den Roman gelangt.

Fazit:

Ein sehr berührender Jugendroman mit einer sehr starken und teilweise verstörenden Thematik. Verlust, Trauerbewältung und Familiäre Bande stehen hier im Vordergrund. Gepaart mit einer altersgerechten und authentischen Liebesgeschichte, ergibt sich hier ein ganz besonders lesenswerter Roman.

Von mir gibt es 5 von 5 Punkten.

Quelle: http://www.oetinger.de/buecher/jugendbuecher/alle/details/titel/3-7891-4272-7/16069/28853/Autor/Katie/McGarry/Noah_und_Echo._Liebe_kennt_keine_Grenzen.html

Preis

Gebunden: 18,95 Euro

eBook: 14,99 Euro

ISBN: 978-3-7891-4272-7

Seitenzahl: 416


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