Mastermind-Gruppe – mit Gleichgesinnten motiviert zum Ziel

Du möchtest Dich als Consultant weiterentwickeln? Statt einem internen Mentor oder Coach suchst Du wertvolle Impulse außerhalb Deiner Beratung? Eine aus meiner Sicht vielversprechende Alternative ist die sogenannte Mastermind-Gruppe. In dieser tauschst Du Dich mit gleichgesinnten Mitglieder regelmäßig zu euren selbstgesteckten Zielen, Herausforderungen und Erfolgen aus. Erfahre in diesem Beitrag, was eine Mastermind-Gruppe ist, wie eine Sitzung abläuft und auf welche Weise Du als Unternehmensberater von diesem Konzept profitieren kannst.

Mastermind-Gruppe

Die Mastermind-Gruppe – kein neues Konzept

Das Konzept der Mastermind-Gruppen geht auf den US-amerikanischen Schriftsteller Napoleon Hill zurück. Beauftragt durch dem Industriemagnaten Andrew Carnegie befragte Hill zwischen 1908 und 1928 insgesamt 500 Self-made Millionäre. Im Rahmen seiner Interviews stieß der Autor ebenfalls auf das Prinzip Mastermind und brachte dieses in seinem Buch Denke nach und werde reich* zu Papier. U.a., so Napoleon Hill, sorgt eine Mastermind-Gruppe dafür das eine „weitere, nicht sichtbare Kraft geschaffen wird“.

Seit einigen Jahren erfreuen sich Mastermind-Gruppen, auch Masterminds oder Braintrust genannt, wachsender Beliebtheit. Dabei erfüllt der regelmäßige Austausch innerhalb der Mastermind-Gruppe gleichzeitig die folgenden beiden Funktionen:

  1. Gegenseitiges Fördern und Fordern durch die Teilnehmer um die selbst gesteckten Ziele schneller zu erreichen.
  2. Bewahren eines Teilnehmers vor der Betriebsblindheit beim Verfolgen der definierten Ziele.

Auch für Unternehmensberater bieten Mastermind-Gruppe eine erstklassige Möglichkeit sich fachlich, methodisch und sozial weiterzuentwickeln. Als Consultant bin ich seit Anfang 2016 Teil einer Gruppe die sich 2-3 Mal im Monat telefonisch austauscht und gemeinsam wächst. Doch was ist überhaupt eine Mastermind-Gruppe und welche Regeln gelten in einer solchen Gemeinschaft?

Aufbau und Regeln einer Mastermind-Gruppe

Ein Mastermind ist eine Schar von Gleichgesinnten und voneinander unabhängigen Personen, welche identische (oder zumindest ähnliche) Wertvorstellungen teilen. Unabhängig heißt, das keine Einflussbeziehungen oder gar Wettbewerb zwischen den Teilnehmer bestehen. Dies erlaubt Äußerung und Reflektion in der Gruppe ohne befürchten zu müssen, dass das Gesagte (negative) Konsequenzen auf den professionellen oder den privaten Lebensweg besitzt.

Der personelle Umfang einer Mastermind-Gruppe variiert. So haben einige Teams ein Dutzend und mehr Teilnehmer, andere sind mit 3 bis 4 Personen deutlich kleiner aufgestellt. Bisher war ich in 3er und 4er Gruppen unterwegs und kann diesen Personenumfang sehr empfehlen. Auf die Teilnehmer und ihre Problemstellungen kann so ins Detail eingegangen werden, außerdem ist der Ton in kleinen Teams sehr vertraulich.

À a propos vertraulich: Oberste Maxime im Mastermind ist Vertraulichkeit. Das heißt das alles, war in der Gruppe besprochen wird, auch in der Gruppe bleibt. Die Regel legt die Basis für Offenheit auch unbequeme Wahrheiten zu äußern und die Bereitschaft sich von den anderen Teilnehmern (teilweise unbequeme) Fragen stellen zu lassen.

Eine Mastermind-Sitzungen findet persönlich oder telefonisch bzw. per Videochat statt. Der große Vorteil für Dich als Unternehmensberater: egal wo und bei welchem Kunden Du eingesetzt bist: per Telefongespräch ist Deine Teilnahme immer möglich. Okay, natürlich immer unter der Voraussetzung, dass Du nicht in Regionen mit einer deutlich abweichenden Zeitzone im Einsatz bist 😉

Ablauf einer Mastermind-Sitzung

Auch die Abläufe einer Mastermind-Sitzung unterscheiden sich je nach Gruppe. Letztendlich sind es die Teilnehmer selbst, die in ihren ersten Treffen bestimmen in welchem Intervall die Sessions stattfinden, wieviel Zeit diese in Anspruch nehmen und wie im Detail vorgegangen wird. Losgelöst von Frequenz, Dauer und Vorgehen gilt: euer Treffen sollte in jedem Fall ungestört stattfinden. Das erlaubt Dir und den Teilnehmern eine maximale Konzentration auf eure Themen.

Mit meiner Mastermind-Gruppe treffe ich mich im 10 bis 14 Tage Rhythmus telefonisch jeweils für 60min. Meist telefonieren wir Abends gegen 21h, sprechen dann über Online Business und Blogging. Auch nach langen Beratertagen kann ich diesen Termin fast immer halten. Und das ist wichtig, genießt ein Mastermind-Treffen generell (und für mich) eine sehr hohe Priorität.

Bzgl. des genauen Vorgehens gibt es verschiedene Spielarten. Auf zwei – dem ‚Shorty‘ und dem ‚Intense‘ – möchte ich hier genauer eingehen (siehe Webtipp). Zu Beginn einer Shorty-Session erläutert jeder Teilnehmer kurz, was er in den vergangen beiden Wochen erreicht hat. Anschließend diskutiert dann jedes Teammitglied eines ihrer wichtigsten und dringendsten Probleme. Am Schluß formulieren dann die Teilnehmer messbare Ziele, die sie bis zur nächsten Session erfüllen wollen. Eine Alternative zu diesem Kurzformat ist die Fokussierung der Runde auf einen einzigen Mastermind-Teilnehmer. Im ‚Intense‘-Modus gibt die Gruppe dem Mastermind dann Feedback und nimmt ihm seine Ziele für die nächste Runde ab.

In den von mir begleiteten Mastermind-Gruppen hatte stets jeder Teilnehmer die Möglichkeit mindestens eines seiner aktuellen Herausforderungen anzubringen und die Anderen dazu diskutieren zu lassen. Auf die Minute haben wir nie gestoppt, ob jedem Mastermind die gleiche Rede- und Feedbackzeit zuteil wurden. Wichtiger als die Einhaltung der offiziell gestellten und kommunizierten Ziele waren uns die Beratungsleistung der Teilnehmer. Schließlich gehe ich im Consulting und Privatleben bereits genügend Commitments gegenüber Kunden, Arbeitgeber und der Familie ein. In meiner Freizeit will ich da nicht noch mehr Versprechen einhalten müssen, sondern lieber Ratschläge für mein Tun erhalten.

Pros & Cons eines Mastermind-Konzepts

Mastermind-Gruppen sind schonungslos. Schonungslos offen. Als Teilnehmer werden Dir in den Sitzungen die Ratschläge der anderen regelrecht um die Ohren geschmettert. Jedoch nicht emotional und unbegründet, sondern (fast immer) wertvoll und auf einer sachlich fundierten Ebene. Neben den wertvollen Hinweisen zu Deinen Zielen und Vorhaben erweiterst Du durch ein Mastermind natürlich Dein Kontaktnetzwerk. Nicht um blasse Persönlichkeiten, denen Du flüchtig in einem Beratungsprojekt einmal begegnet bist. Im Gegenteil: Du gewinnst Vertraute, mit denen Du Dich regelmäßig und offen ausgetauscht hast, welche Dich und Deine Entwicklung monatelang begleiten durften.

Größte Herausforderung einer Mastermind-Gruppe liegt aus meiner Sicht im Finden der passenden Teilnehmer. Zum Einen sollen diese nicht zu verschieden sein, ähnliche Ziele und Ansichten teilen. Zum Anderen läuft eine zu homogene Gruppe Gefahr wenig kreativ und damit langweilig zu sein.

Tipps aus der Beratungspraxis

  • 2-Wochen Rhythmus
    Keine Frage – Masterminds per Telefon oder Webkonferenz sind weniger verbindlich als Treffen in denen Du Deine Ziele persönlich an die Mitglieder verkündest. Je größer also Deine räumliche Distanz, je öfter solltest Du eine Sitzung stattfinden lassen. 14-Tage ist da ein guter Richtwert.
  • Pfandeinsatz
    Um eine Verbindlichkeit gegenüber den Sitzungen und/oder Zielerreichung aufzubauen, kannst Du Deiner Mastermind-Gruppe vorschlagen, das jedes Mitglied einen Pfand einzahlt. Dies kann beispielsweise ein Geldbetrag sein dessen Verlust dem entsprechenden Teilnehmer schmerzt. Erscheint die Person dann erneut zu einem Treffen zu spät oder erreicht die selbstgesteckten Ziele nicht, ist der Pfand fällig.
  • Themenfokussierung
    Eine Mastermind-Gruppe kann und sollte nicht alle Bereiche Deines Lebens abdecken. Schließlich suchst Du Spezialisten, die sich in einer Domäne (z.B. Consulting, Akquisition, Präsentieren) gut auskennen und Dir dort weiterhelfen. Nichts hält Dich ab, in mehreren Gruppen aktiv zu sein.
  • Namensgebung
    Ein eigner Name für die Mastermind-Gruppe hebt nicht nur die Motivation sondern schweisst auch zusammen und fördert den Spaß. Brainstormt einfach in einer Sitzung zu möglichen Namen und trefft am Ende eine Entscheidung.
  • Verschriftlichen
    Ziele lassen sich besser erreichen, wenn diese schriftlich fixiert werden. Diese Weisheit gilt natürlich auch für die Mastermind-Gruppe. Notiere Deine Ziele sowie die Lessons Learned und Erfahrungen und Du wirst mehr von den gemeinsamen Sitzungen haben.

Weitere Tipps zur Organisation, Durchführung und Nachbereitung einer Mastermind-Sitzung sind im Web beispielsweise auf Selbständig-im-Netz sowie BeYourBest zu finden.

Fazit

Dank Smartphone und Webchat ist die Mastermind-Gruppe nicht mehr an persönliche Treffen gebunden. Nutze als Berater die Möglichkeit, in Gemeinschaft an Deinen beruflichen und privaten Zielen zu arbeiten, Feedback zu erhalten und motiviert zu werden. Aus meiner Erfahrung sind Mastermind-Sitzungen deutlich direkter und intensiver als Mitarbeiter- oder Mentorengespräche. Vielleicht ist die Wahrheit unbequem, dafür aber sehr viel wertvoller als die jährlichen Evaluierungsbögen der Personalabteilung.

> Was hältst Du von einer Mastermind-Gruppe zum Consulting?


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