„Lust auf Abenteuer“ mit Mr. Globetrotter und Sir Vival

Vortrag

Zum Auftakt des 10-jährigen Jubiläums von Globetrotter Köln blicken Globetrotter Gründer Klaus Denart und sein langjähriger Freund und Survival-Experte Rüdiger Nehberg in ihrem Vortrag „Lust auf Abenteuer“ zurück auf über 50 Jahre Abenteuerreisen. Es mag abgedroschen klingen, aber es sind „richtige Abenteuer“, die die beiden erlebten, zu einer Zeit ohne Infrastruktur für Backpacker oder Hightech-Outdoor Equipment wie heute. Ehrlich gesagt erwartete ich von dem Vortrag DIE Erfolgsgeschichte des mittlerweile größten Outdoor-Stores Europas zu hören. Statt dessen lausche ich dem persönlichen und berührenden Vortrag zweier Enthusiasten, Abenteurern und Weltverbesserern. Über 90 Minuten tauche ich ab mit den beiden Nordlichtern und verfolge ihre Geschichten wie ein kleines Kinden beim Buch vorlesen. Mehr als einmal stockt mir der Atem, beispielsweise als Klaus Denart Fotos von seiner Fahrt in einem selbstgebauten Sarg (!!) über den Blauen Nil in Äthiopien und den angreifenden Krokodilen zeigt. Es ist genau diese Reise oder besser gesagt sein Buch darüber, das den Beginn ihrer Freundschaft begründet.

Vortrag
Seither stürzten sich die Beiden in oft lebensbedrohliche Reisen wie 1977 die Durchquerung der Danakilwüste, die vor ihnen noch niemand gewagt, geschweige denn geschafft hat. Sie kommen immer wieder an ihre Grenzen, riskieren ihr Leben und doch treibt sie etwas an, das sie durchhalten lässt. Ich rätsele die ganze Zeit was das sein könnte, als ich so gebannt lausche… Es muss ein innerer, nicht stillbarer Antrieb sein etwas zu bewegen und (über)leben zu wollen. Das spürt man ganz besonders wenn Rüdiger Nehberg mit seinen 81 auf der Bühne mit leuchtenden Augen und ausladenden Gesten seine Abenteuer beschreibt. Ich habe selten einen so glücklichen und erfüllten Menschen gesehen. Wer ihm mal in die Augen geschaut hat, weiß was ich meine…

Vortrag Als ich vor über 35 Jahren das Leben erblickte, wurden die beiden Abenteurer langsam ruhiger und legten den Baustein für das, was wir heute als Globetrotter Ausrüstung kennen. Angetan von der Idee anderen Reisenden speziell ausgesuchtes Equipment gebündelt in einem Laden anzubieten, eröffnete Klaus Denart 1979 in Hamburg einen gerade mal 40 qm großen Laden. Sein Reisegeist und die Unterstützung von Rüdiger Nehberg im Hintergrund, machten – da bin ich mir sicher – die Besonderheit und auch den Erfolg von Globetrotter aus. Seither ist viel Zeit vergangen und das was früher Outdoor war ist es heute mit Sicherheit nicht mehr ganz so. Was damals noch Reisen mit Leben und Tod, keine Verbindung zur Außenwelt und Visionen von einer besseren Welt hieß, ist heute dem Reisen in der Natur mit Hightech-Ausrüstung, Aktivurlaub im Ökotourismus und Individualreisen gewichen. Wahrscheinlich auch ein Grund weshalb Gründer Denart sich vor 2 Jahren aus der Geschäftsführung verabschiedet hat, was nicht heißt dass der Konzern nun schlechter sei. Einfach anders… alles geht  eben mit der Zeit.

Vortrag Eine für mich sehr emotionale Richtung bekommt der Vortrag nach der Pause als Survialexperte und Menschenrechtler Rüdiger Nehberg von seinen persönlichen Projekten erzählt. Seit über 20 Jahren engagiert er sich beispielsweise für das Überleben der Yanomami-Indianer im Norden Brasiliens, und das erfolgreich. Unfassbar was er da erreicht hat… wer sich dafür interessiert sollte unbedingt Yanonámi: Überleben im Urwald lesen. Aber damit nicht genug. Seit er dem Volk wieder zu Frieden verholfen hat, engagiert er sich zusammen mit seiner Frau Annette aktiv für das Verbot von genitaler Verstümmlung von Frauen. Zugegeben: ich dachte in dem Moment, als er diesen Thema anschnitt: „Gibt es das immer noch?“ Noch zu Schulzeiten hatte ich verschiedene Bücher dazu gelesen und war – naiverweise – davon ausgegangen, dass Beschneidung von Frauen längst tabu sein. Ich sollte eines Besseren belehrt werden. Es ist heute noch so, dass weltweit täglich 6.000 Mädchen, und damit sind nicht älterer Frauen sondern auch Kinder im Alter von 7 Jahren gemeint, ihrer Genitalien beraubt werden, unter Christen als auch Muslimen (hier 80% der Opfer). Dies geschieht durchweg unter einfachen und meist hygienisch unwürdigen Bedingungen, als zeremonielles Ritual unter Frauen, weil es die Religion vorschreibt. So die Denke.


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