Limni Keriou – 5 gute Gründe für einen Tauchurlaub auf Zakynthos

“Und, habt ihr viele Fische gesehen?” Ein wenig entnervt verziehe ich den Mund und mustere abwegend mein Gegenüber. “Ob ich einfach ja sagen sollte?”, überlege ich für einen Augenblick und entscheide mich dann doch für die Wahrheit: “Ja weißt du, Tauchen auf Zakynthos, dass ist mehr ein … Landschaftstauchen.” Mein Gegenüber gibt sich die größte Mühe, doch das Unverständnis ist ihm deutlich anzusehen und er ist mit dieser Haltung nicht alleine.

Als ich entschied, meinen ersten Tauchurlaub am Mittelmeer zu verbringen, traf ich auf mehr als einen Taucher, der mir das kühle Nass zwischen Europa, Asien und Afrika madig machen wollte. “Das Mittelmeer ist tot!”, hieß es da etwa und mir wurde wieder und wieder gesagt, ich solle doch einfach nach Ägypten ans Rote Meer fliegen. Das sei zur Zeit besonders günstig und Fische gäbe es ohne Ende.

Es stimmt schon, besonders Fisch reich ist das nährstoffarme Ionische Meer rund um Zakynthos nicht – aber tot ist dieses Meer ganz gewiss auch nicht. Wer hier einmal den Kopf unter Wasser gesteckt hat, der kennt sie, die noch immer intakte Flora und Faune des Ionischen Meers, in dem u.a. Muränen, Zackenbarsche, Baracudas, Garnelen, Goldstriemen und natürlich die großen Meeresschildkröten, Caretta Caretta, zuhause sind.

Ein Tauchurlaub auf der kleinen Mittelmeerinsel lohnt. Wer neben dem Tauchen einen ruhigen, entspannten Urlaub, ab des Trubels an den Stränden Laganas verbringen möchte, der ist in dem kleinen Fischerdörfchen Limni Keriou genau richtig. Es stimmt schon, wenn man das erste Mal den kleinen Ort in der Bucht von Keri betritt, ist es ein klein wenig so, als wäre man im Nirgendwo angekommen. Aber auch das kein sein Reiz haben:

1. Ein Urlaubsort, wie gemalt
Blick vom Hafen in Limni Keriou auf Marathonisi und die Halbinsel Skopos am Horizont

Blick vom Hafen in Limni Keriou auf Marathonisi

Über Zakynthos, das Kleinod im Ionischen Meer, habe ich ja bereits geschrieben. Wer auf der schönen Mittelmeer-Insel Urlaub machen möchte, muss sich notgedrungen für einen Urlaubsort entscheiden – einen Inseltrip mit wechselnden Unterkünften zu planen, ist bei der Größe der Insel unnötig. Bei der Wahl des Ortes stand auch für mich wie immer die Frage im Vordergrund: Was will ich auf der Insel, was versprechen ich mir von meinem Urlaub? Für einen Wander- oder Bike-Urlaub wäre die Wahl vielleicht auf einen Ort weiter im Norden der Insel gefallen. Für einen Strandurlaub á la Ballermann hätte ich mich eher in Laganas einmieten müssen. Ich aber wollte tauchen und das nach Möglichkeit an einer der ruhigeren Ecken der Insel. So entschied ich mich für das kleine Fischerdörfchen Limni Keriou.

Bereits die Anfahrt zu dem winzigen Ort führte über gewundene Straßen durch wunderschöne Olivenhaine und ließ vieles erwarten – ich wurde nicht enttäuscht. Zwar leben die Griechen auch in Limni Keriou hauptsächlich vom Tourismus und der Pauschaltourismus hat definitiv Einzug gehalten, dennoch fühlt man sich in der kleinen Bucht ein bißchen, wie am Ende der Welt – im positiven Sinne. Im Hafen reiht sich eine Taverne an die nächste, entlang der Straßen finden sich zahlreiche Hotels und Studios und dennoch konnte der Ort sich etwas Ursprüngliches bewahren und mich mit seiner Einfachheit überzeugen.

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2.Traum-Strände und raue Klippen

Der kleine Kiesstrand von Limni Keriou hat so rein gar nichts von den Traumstränden der Südsee und doch hat er besonders viel Charme. Hier kann man die Seele fern ab der Tourismushochburgen baumeln lassen und das herrliche Wasser in der Bucht genießen. Mit etwas Glück trifft man sogar auf eine der Meeresschildkröten. Für Badenixen liegt etwa dreißig Minuten Fußweg von Limni Keriou entfernt der wunderschöne Badestrand Marathiá-Beach, umrahmt von zwei Felsen.

Wer die Höhlen von Kerí erkunden möchte oder nach Marathonisi hinausfahren will, hat sowohl die Möglichkeit im Hafen von Limni Keriou an einer der angebotenen Bootstouren teilzunehmen, oder sich gleich selbst eines der kleinen Motorboote zu mieten. Ansonsten locken zahlreiche Wandermöglichkeiten in der unmittelbaren Nähe in die Natur.

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3. Liebe geht durch den Magen

Sie zählt nicht zu den besten der Welt und das wohlmöglich zu Recht: Die griechische Küche. Wer sie aber – wie ich – zu schätzen weiß und sich griechischen Salat, Saganaki und Gyros nebst hausgemachten Tsasiki gern schmecken lässt, der ist in Limni Keriou durchaus richtig. Neben den zahlreichen Tavernen am Hafen, kann ich vor allem die Taverne Finale empfehlen. Zu finden ist die kleine Lokalität mit traumhaftem Blick auf die Bucht ganz am Ende der Küstenstraße. Hier serviert Jánnis, was seine Frau in ihren Töpfen zaubert. Neben den typische griechischen Spezialitäten hat Jánnis täglich noch das ein oder andere Extra anzubieten, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

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4. Tauchen für groß und klein

Ich wollte tauchen und so bemühte ich natürlich das Internet auf meiner Suche nach der passenden Tauchbasis. Ich wollte zum Tauchen nicht bis Laganas fahren müssen und war froh, gleich zwei Tauchbasen in Limni Keriou vorzufinden. Kein Wunder, denn die zum Tauchen freigegebenen Reviere liegen nahe dem kleinen Dorf.

Ich entschied mich kurzerhand für die von Familie Mohr geführte Basis Nero Sports. Überzeugt hat mich im Vorfeld bereits das Versprechen auf eine freundliche Atmosphäre und genau diese habe ich auch vorgefunden. Viele der Taucher, die man in der Basis nur ein paar Hundert Meter entfernt vom Hafen antrifft, sind Wiederholungstäter. Die meisten kommen aus Deutschland und in der Basis wird vorwiegend Deutsch gesprochen. Nero Sports gibt es in Limni Keriou bald schon dreißig Jahre. Die Basis wird inzwischen in der zweiten Generation von Sohnemann Dennis Mohr geleitet, doch Papa Peter Mohr hat noch immer seine Finger im Spiel und führt u.a. die Tagesfahrten durch oder gibt den Meister am Grill.

Nero Sports bietet Tauchfahrten mit dem Tauchschiff “Avra” unter Leitung von Kapitän Ionio an, welcher stets eine helfende Hand für jeden Taucher übrig hat. Ausfahrten finden je nach Zahl der Taucher zwei bis fünf Mal täglich statt und führen an einen der abwechslungsreichen Tauchplätze auf Zakynthos. Der von Peter Mohr als Tauchboot konzipierte Katamaran “Neraki” nimmt Taucher ein- bis dreimal wöchentlich mit zu einem Nachttauchgang und wird außerdem für die Tagesfahrten genutzt, die zusätzlich zu den normalen Tauchfahrten angeboten werden. Wer mit Nero Sports ins Wasser geht, sollte sich so eine Tagesfahrt auf keinen Fall entgehen lassen.

Natürlich bildet Nero Sports auch aus und so habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mich selbst von der Qualität der Ausbildung unter Leitung von Dennis Mohr überzeugt. Dennis, der mittlerweile vermutlich mehr Lebenszeit unter als über Wasser verbracht hat, hat neben seiner souveränen Art vor allem mit seiner beneidenswerten Ruhe geglänzt. Kein Wunder, als ausgebildeter Kindertauchlehrer wird er diese von Zeit zu Zeit wohl nötig haben.

Aber auch an nicht tauchende Kinder hat man bei Nero Sports gedacht. Zwerge ab zwei Jahren werden während der Tauchfahrten in der Basis kostenfrei betreut. Zwischen den Tauchfahrten können auch Taucher in der Basis ein bißchen die Seele baumeln lassen, einen Plausch halten oder eine Kleinigkeit essen. Bei Lotte schmeckt wirklich alles, doch unschlagbar sind ihr hausgemachtes Tsasiki mit griechischen Pommes und der griechische Salat – definitiv der beste in ganz Limni Keriou. Auf keinen Fall verpassen sollte man, wenn Lotte und Peter wieder einmal abends zu hausgemachtem griechischen Essen oder ihren legendären Grillabenden laden. Es schmeckt nicht nur besonders gut, sondern wird mit Mythos Bier und Ouzo auch recht schnell sehr lustig.

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5. Traumhafte Tauchspots für Jedermann

Ich gebe zu, ich bin noch immer ein Tauchfrischling und hatte großen Respekt vor meinen ersten Tauchgängen im offenen Meer. Doch die Tauchplätze rund um Zakynthos haben für jeden etwas zu bieten, egal ob Anfänger oder alter Hase. Über 20 Tauchplätze fährt Nero Sports an, mit Riffen, Höhlen, Grotten, Spalten und steil abfallenden Hängen. Ein besonderes Highlight sind die zahlreichen Höhlen und Grotten, die zum Großteil auch für Anfänger gut zu betauchen sind. Wer sich dennoch unsicher ist, kann sich an die Fersen eines der Guides von Nero Sports heften, die immer mit an Bord sind. Geführte Tauchgänge bietet die Tauchbasis ohne Aufpreis an.

Wer sich bereits vorab ein Bild über die Tauchplätze auf der Insel machen möchte, findet auf der Hompage von Nero Sports sämtliche Tauchplatzkarten zum Download.

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Meine Top drei Tauchplätze auf Zakynthos

Natürlich konnte auch ich nicht in vierzehn Tagen Urlaub jeden Tauchplatz rund um Zakynthos erkunden, doch ein paar waren es schon. Diese drei gehören zu meinen absoluten Lieblingsplätzen vor der Insel im Ionischen Meer.

1. Torbogen und Altarhöhle

Der Torbogen ist ein etwa 20 Meter hoher, wunderschön bewachsener Felsbogen an einer Steilwand. Auf der Innenseite des Bogens öffnet sich die Steilwand nach oben hin. Hier sollte man definitv nicht einfach nur hindurch tauchen, sondern sich die Zeit nehmen, die mit Schwämmen und Moostierchen besetzten Wände etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. In den Spalten und Ritzen gibt es stets etwas zu entdecken.

Entlang der Steilwand, nur wenige Meter vom Torbogen entfernt, gelangt man zur Altarhöhle. In der Mitte der lichtdurchfluteten Grotte befindet sich ein großer Felsen, der an einen Altar erinnert. Etwa um die Mittagszeit fällt die Sonne direkt auf diesen Felsen und verleiht der Grotte eine einzigartige Atmosphäre.

2. Marathonisi

An der Westseite der wie eine Schildkröte geformten Insel liegen einfach zu betauchende Canyons. Vor allem in Flachwasserbereich zwischen 5 bis 8 Meter hat dieser Tauchplatz einiges zu bieten und ist ein Traum für jeden Tauchanfänger. Die Sonne zaubert eine phantastische Atmosphäre, in der sich der Tauchplatz wunderschön entdecken lässt. Vor allem im Makrobreich blüht hier das Leben, Nacktschnecken und farbenfrohe Seesterne tummeln sich vor der kleinen Insel. Ein Highlight nicht nur für passionierte UW-Fotografen, sondern auch für Anfänger.

3. Peloúzo

Die winzige Insel im Meeresnationalpark von Zakynthos liegt etwa eine Seemeile von der Küste der Insel entfernt und ist heute unbewohnt. Überreste einer Kirche stehen noch, die ehemals zu einem längst verfallenen Kloster gehörte. Um die Insel fährt Nero Sports als Tagesfahrt zwei Tauchplätze an, einer davon liegt um das Peloúzo Wrack. Viel ist von dem Wrack nicht übrig, dennoch ist das Tauchen zwischen Wrackteilen und Tonscherben ein kleines Abenteuer, bevor man seine Runden um die Felsen dreht, die vor Peloúzo liegen.

Wart Ihr schon im Mittelmeer tauchen? Wo liegen Eure Lieblingsspots zwischen Europa, Asien und Afrika?


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