-In der Helligkeit ist kein Licht zu sehen.
Wie kann sich Licht bewusst werden, dass es Licht ist? Es geht nur in dem es den Gegensatz gibt. Wenn ALLES Licht ist, kann sich das Licht nicht als Licht erkennen. Also muss es in die Dunkelheit, um den Unterschied, zu dem was es nicht ist, zu erkennen. (Dunkelheit ist nur Abwesenheit von Licht)
Die Dunkelheit zeigt nur, was wir nicht sind. (Ein Bild, ein Konzept)
Die Illusion, in der wir uns wahrnehmen, in der wir uns verstehen, in der wir uns begreifen, ist die Voraussetzung überhaupt, diesen Schritt tun zu können.
Das Licht kann in der Helligkeit nicht gesehen werden. Wenn du einen Taschenlampe anschaltest und es ist taghell, dann siehst du es kaum. Wenn du in den dunklen Keller gehst, wird sie eben sichtbar.
Ein weiteres Bild:
Das Bild eines weißen Lichtes, das durch einen Projektor auf einen Film fällt. Dieser Film besteht eben dann in der Außenwirkung für uns aus vielen abwechselnden Bildern. Diese einzelnen Bilder können uns auch in unserer Aufmerksamkeit dort in das Geschehen hinein ziehen. In Wahrheit sind wir das weiße Licht. Dieses weiße Licht hält jegliches Bild in sich. Jegliche Form. Jegliche Möglichkeit. Jegliche Art der Ausdrucksform in der wir uns wahrnehmen.
In dem Moment, wo wir in diesem Bild sind (Identifikation), in dem wir eben blaues Bild sind, oder ein konkretes Bild auf dieser Leinwand ausdrücken, verlieren wir unseren Bezug zu all diesen anderen Fassetten, denn dann könnten wir das nicht mehr so schön darstellen, was dort geschieht.
Das ist etwas das gebraucht wird. Wenn wir das akzeptieren können und sagen, „“so geschieht es halt““ und uns nicht mehr identifizieren, dann löst sich auch ein wenig diese traumatische, ohnmächtige Art und Weise der Konditionierung, mit dem wir in diesem System, teilweise mit voller Absicht, gehalten werden.(Der angenagelte Jesus kann vom Kreuz steigen) Wir sind fixiert an die Welt, wir sind angenagelt. Das zeigt man uns. Das präsentiert man uns. In Wahrheit sind wir längst befreit.
Wir sind in einer eignen Struktur, in der das Loslassen eben auch bedeutet, dass wir liebgewordenes und schönes und bekanntes, dies, mit dem wir identifiziert sind, auch verlieren. Das ist das Spannungsfeld indem wir uns bewegen.
Die ganz große spirituelle oder esoterische Aufgabe in allen Kulturen, ist die Suche nach sich selbst.
(Orakel von Delphi: Erkenne dich selbst… als Aufforderung) Das scheint für uns nicht so schwer zu sein. Wir verwechseln sehr leicht das Selbst mit dem ICH. Diese ICH zu erkennen ist es, worum es zu einem ganz großen Teil des Lebens auch geht.
Das sehe ich auch ein Stück weit zu verändern und ein anderes ICH daraus zu formen. Das ist auch alles wunderbar. Aber… es endet in dem Moment, wo wir erschöpft sind. Wo wir diese Strukturen immer schneller als etwas Temporäres begreifen, als etwas, das sich auch wieder wandelt.
Ich bin jetzt vielleicht derjenige, der in der Beziehung ganz glücklich ist. Aber ich weiß, irgendwann wir meine Frau vielleicht krank sein, oder irgendwann werde ich sterben, oder irgendwann wird es vielleicht Streit geben. Irgendwann werde ich mich an mein wunderschönes neues Auto gewöhnt haben. Irgendwann wir die Faszination einer neuen Partnerschaft sich abnutzen.
All das unterliegt dem Wandel.
Ein Hinweis, weil es einfacher scheint und es eine andere Sichtweise voraussetzt, versuche nicht herauszufinden wer du bist, im Sinne von dir Fragen zu stellen, „Wer ist mein Selbst“ und „Wo ist mein Sein“ sondern frage zunächst einmal: „Wer bin ich nicht?“
Alles was dort im Wandel ist, alles was ständig in Bewegung ist, das bist du nicht!
Das ist das, was von dir beobachtet wird. Deine Gedanken, dein Körper, deine Emotionen, deine Gefühle.
All das ist im Wandel. All das erscheint in neuen Formen und Fassetten. Du bist das, was bei all diesem Wandel das Stabile ist, schon immer war, schon immer ist und immer sein wird. Das bist DU!
Du bist das-was-wahrnimmt!
Wird dies einmal klar gesehen, bleibt es immer klar, was auch immer im Außen geschieht.
