Kritik - The Avengers

Kritik - The Avengers

"It's called the Avengers Initiative." "I thought I didn't qualify. I was considered, what was it... volatile, self-centred, and I don't play well with others." -

Was zeichnet eigentlich einen guten Blockbuster bzw. eine richtige Spassgranate im Mainstream aus? Schon anno 2009 beantwortete Regisseur J.J Abrams mit seinem "Star Trek" Reboot "Star Trek - Die Zukunft hat begonnen" diese Frage für die Scharen an Kinofreunden, welche das Kino zum entsprechenden Zeitpunkt heimsuchten. Und auch Regisseur Joss Whedon, bisher nur als Produzent für Serien wie "Buffy", "Firefly - Aufbruch der Serenity" und auch Verfilmungen wie "Much ado about nothing" in Erscheinung getreten, hat sich offenbar von den positiven Antworten auf diese gestellte Frage, hervorgebracht durch  die ehemalig-gute Regieleistung von J.J Abrams, deutlich beeinflussen lassen. Als es also darum ging, die Verantwortung dafür zu übernehmen, die wohl größte und mit Abstand gelungstenste Spaßgranate im Kinojahr 2012, "The Avengers", unter das Kinopublikum zu bringen.

Kritik - The Avengers
"Gentlemen, you're up!" -
"There was an idea to bring together a group of remarkable people, so when we needed them, they could fight the battles that we never could..." -

Regisseur Joss Whedon verfährt Dank des mit Scriptwriter Zak Penn verfassten, ordentlichen Scripts in Sachen Inszenierung / Erzählung wie einst schon J.J Abrams aber keineswegs im Sinne einer klassischen Blockbuster "Malen nach Zahlen" Dramaturgie, wenn es erst einmal darum geht, eine Gruppe von Helden per notwendiger Exposition zu etablieren, welche erst ihre persönlichen Marotten und Differenzen durch verbale und physische Auseinandersetzungen ausräumen müssen, um am Ende in "The Avengers" wie die klassische "Star Trek Familiy" um Kirk, Spock und Co. vereint allen Widersachern in angemessen selbstironischer, spassiger Hollywood Manier, in diesem Falle Loki zu zeigen, wer die besseren schlagkräftigeren Argumente zur Rächung unserer Welt parat hat. Unter der Entscheidung, Widersacher Loki (gut: Tom-hiddleston) schon früh aus der eigenen Gefängniszelle als Umgebung unbemerkt agieren zu lassen, lebt Joss Whedons Film richtig auf. Es wird der notwendige, dramaturgische Platz in 143 Minuten Laufzeit geschaffen,  um die zu vereinenden Helden um Iron Man (als Zugpferd des Films neben dem authentisch agierenden Mark Ruffalo als "Hulk" wunderbar: Robert Downey Junior), Thor und die restlichen "Avengers" (darunter sexy Scarlett Johansson) mittels des persönlichen, notwendigen Mindestmaßes an komplexer Charakterzeichnung auszustatten bzw. ihnen die dringend benötigte Glaubwürdigkeit/Seele zu verleihen, welche "Over The Top" Bombast Spektakel nunmal dringend benötigen. Um nicht zu einem reinen, visuellem Selbstzweck zu verkommen. Aspekte, welche bereits erfolgreiche Comic-Verfilmungen wie "Spiderman 2" von Regisseur Sam Raimi und "The Dark Knight" von Regisseur Christopher Nolan in ungeahnte Erfolgssphären hievten. Lediglich ein paar kleine inszenatorische, dann doch leider nicht vermeidbare Längen, eine leicht verbesserungswürdige Kamera-Arbeit und die Simplizität der zu Grunde liegenden, altbekannten Geschichte um "The Avengers vs. Loki" verhindern, das Regisseur Joss Whedons Comic Verfilmung "The Avengers" am Ende zu einem Meisterwerk gerät. Und sich nicht nur als einer der drei besten Blaupausen im entsprechenden Genre offenbart, welche einen starken Reiz auf das Publikum ausübt.

Kritik - The Avengers

"You got a mean swing." -

Einen eminent wichtigen Beitrag (neben der restlichen akzetablen Darstellerriege um Samuel L. Jackson) zum Gelingen des Filmes leistet auch die Figur des Hulk, welche schon beinahe naturgemäß die meisten Sympathien und auch den überraschend-witzigsten Moment in Marvels "The Avengers" für sich verbuchen darf. Denn der Begriff "Aggressionspotential" bekommt durch Darsteller Mark Ruffalo (welcher auch im Normalmodus einen glaubwürdigen und ambivalenten Dr Banner verkörpern darf) und Dank der perfekt dosierten CGI- Tricktechnik eine neue Dimension verliehen, vor allem wenn der Showdown gegen "Loki" bevorsteht. Über den nicht allzuviel verraten wird. "The Avengers" offenbart sich somit als krasser Gegenentwurf zu der modernen Comic-Thriller-Enrsthaftigkeit von Christopher Nolans gewaltiger "The Dark Knight" Hit-Trilogie und bietet aktuell das, was Blaupausen-Spektakel Produktionen wie Regisseur Peter Bergs "Battleship" und Michael Bays "Transformers" am Ende einfach immer wieder fehlt: eine Seele. In Marvels "The Avengers" wird das Publikum während der Laufzeit von 143 Minuten mittels des thematischen Verständnisses weder über noch unterfordert. Aspekte wie die Einzug erhaltene Kreativität / Phantasie der Schöpfer hinter "The Avengers", der aber trotzdem zeitweilen zu Grunde liegende Realismus des etablierten Avengers Kosmos, eine "vorhandene" Story, Ironie, Pathos, hinterlistiger Witz, sorgfältig ausgearbeitete Charaktere mit samt überbordender Egos und angemessene Pointen verschmelzen zu einer homogenen, (inszenatorischen) Einheit. Das ist etwas, woran die Macher der üblichen Krawallblockbuster aus Hollywood Marke Roland Emmerich, Michael Bay und Konsorten seit Jahren mit Pauken und Trompeten immer wieder scheitern.

Fazit: Wie einst Regisseur Sam Raimi Dank dessen "Spiderman" Adaptionen gelingt Joss Whedon das Kunststück, das Herz und den Geschmacksnerv des Kinopublikum zu treffen.  "The Avengers" entpuppt sich bei näherer Betrachtung als knackig-gut inszenierter, unterhaltsamer Comic/Zeitgeist Film-Konsens mit einem schon lange nicht mehr so gut gesehenen, bombastisch-überzeugenden Finale, inklusive dem dringend benötigtem notwendigen Witz und Biss für alle Altersgruppen. Ein großer kommerzieller und nebenbei künstlerischer Erfolg hat sich mittlerweile eingestellt. Und das bereits angekündigte Sequel zu "The Avengers" möge bitte endlich kommen, welches die qualitativ vorhandene Luft nach oben entsprechend nutzen sollte...

Wertung: 8/10 Punkte


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