Kritik - Kiss of the dragon

Kritik - Kiss of the dragon

"... Treffer!" " Ja, sehr richtig, ich habe Sie allerdings auch getroffen!"...."Was hast du mit mir gemacht?" " ich habe ihnen eine Nadel ins Genick gestochen!" ?"Das ist alles?" "Ja, aber an einer Gewissen Stelle, die streng verboten ist, sie heißt: der Kuss des Drachens!"?  "Küsse meinen Arsch!" " Ihr gesamtes Blut wird in den Kopf steigen, genau hier, und dort bleibt es, und fließt nicht mehr nach unten! Und schon bald wir es ihnen aus der Nase kommen, aus den Ohren, es kommt sogar aus den Augen! Und das wird ihr Ende sein!Ein schmerzhafter Tod!" -

Das Martial Arts Genre folgt mit seinen mal schlechteren, mal besseren Genre Vertretern der genüge bekannten Inszenierungsformel: ein einzelner Held stellt sich plakativ-demonstrativ gegen eine ins Zentrum gerückte Gegnerschaft, tritt also mit seinem zu Tage tretendem Gerechtigkeitssinn an, eine scheinbar unlösbare Aufgabe zu bewältigen.  Um am Ende dann doch noch für Recht und Ordnung gesorgt zu haben.  Mit stoischer, schwarz-weißer Rollenverteilung, biederer, moralisch konventioneller Weltanschauung und furios inszenierten Martial-Arts Sequenzen wird der Betrachter bis zum unvermeidlichen Finale, inklusive vorhersehbarem Ausgang, stets bei Laune gehalten, ohne das über das gebotene jemals nachgedacht wird. Ein Kontrastprogramm zu diesen mittlerweile ausrangierten Schemata bildet allerhöchstens Martial-Arts Drama "Ip Man" aus dem Jahre 2008, in dem zumindest  etwas  Authenzität neben allen Handkanten - und Trittduellen gewährleistet ist.  So bleibt also am Ende die Frage offen, ob es der für "Kiss of the Dragon" auf den Produzentenstuhl gewechselte Regisseur Luc Besson ("Leon - der Profi") und Regisseur Chris Nahon es mit ihrem Martial-Arts-Action-Thriller also schaffen, einen würdigen Genre-Vertreter abzuliefern, der es mit den besten Beiträgen aufnehmen kan. DIe schlechte Nachricht lautet: sie schaffen es nicht, denn der Plot in "Kiss Of The Dragon" wurde von den zuständigen Autoren, zieht man den Vergleich Konrkurrenz, noch mühsamer als gewohnt zusammenkonstruiert. Oder mit anderen Worten: die zu Grund liegende Geschichte wurde für das Publikum recht ideenlos und zu leicht vorhersehbar in Szene gesetzt.

Kritik - Kiss of the dragon

Dafür offenbaren sich die von Chris Nahon servierten, knallharten Martial-Arts-Actiosequenzen als etwas außergewöhnliches. Diese lassen das Publikum und insbesondere dem Martial-Arts Fan selber, trotz austauschbaren Settings wie Glasbauten, Gassen und nie enden wollenden, steril wirkenden Hochhaus-Stockwerken, regelrecht das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Ebenso agieren die Darsteller im Vergleich zu anderen Martial-Arts-Action-Schlachtfesten zum Teil recht unterfordert und lustlos: Tchéky Karyo bleibt in seiner Rolle als Antagonist und amoralischer Inspektors Richard relativ  farblos. Und glänzt in wenigen Momenten eher Dank eines zu hohem Maße an beißendem Zynismus und durch "Over-Acting." Bridget Fonda hingegen kommt in ihrer Rolle Dank des limitierten Scripts, welches sie zu einem eindimensionalem Opfer-Lamm, einem reinem Plot-Device und auch "Guilty Pleasure" für ein jüngeres Publikum degradiert, erst gar nicht die Gelegenheit zur richtigen Entfaltung. Der restliche Cast agiert ebenso unauffällig und Dank eingefrorener Mimik überwiegend talentfrei. Die Qualität weniger guter Darsteller wie z.B. Jet Li lässt sich am Ende nur auf die knallharten und blrutigen, an den Tag gelegten Auseinandersetzungen im Mixed-Martial-Arts Style beschränken.   Wenn Jet Li sich beispielsweise in einer harten Auseinandersetzung mit zwei optisch identischen (!) Gegenspielern befindet (nur die Körpergröße trennt diese voneinander), wird der wahre Martial-Arts-Fan förmlich von den Sitzen gerissen. "Kiss Of The Dragon" legt also den Tenor einer leicht oberflächlichen, optisch-modernisierten Hommage an die inhaltlich gleichermaßen vorhersehbaren und intellektuell-limitierten Martial-Arts Vertreter des Meisters aller Klassen, Bruce Lee, an den Tag. Einen guten Score sucht man ebenfalls vergebens.  Nur in wenigen, unvermeidlichen Auseinandersetzungen darf man mit Highlights in Form der Black-Music vorliebnehmen. Damit "Kiss of the dragon" neben aller Gewalteinlagen etwas hip und trendy erscheinen darf.

Kritik - Kiss of the dragon

Fazit: "Kiss Of The Dragon" hinterlässt nach Gewichtung aller Vor- und Nachteile eher den Eindruck eines gräulichen, trashigen B-Movie-Schützenfestes und Martial Arts Ablegers (mittel)mäßiger Kategorie, welcher eher trashigen "Martial Arts Action Perlen" aus den 80er Jahren mit Cynthia Rothrock, Chuck Norris und Co qualitativ näher ist. Der beinharte Genre-Fan dürfte mit der Uncut-18er-Version von "Kiss of the dragon" als Zwischendurch-Fun-Prügler also zufriedengestellt werden. Der Genre-Purist hingegen sollte sich z.B. lieber Jet Li´s besten Martial-Arts-Film "Fearless " anschauen, der mehr Liebe zum Detail walten lässt.

Wertung: 6/10 Punkte


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