Köpfe der Spielebranche: Interview mit Odile Limpach, Professorin für Game Economics am Cologne Game Lab

Odile Limpach ist eine der wenigen weiblichen Akteurinnen, die schon seit mehr als 20 Jahren eine wegweisende Rolle in der Games Branche einnehmen - klar, dass diese Powerfrau in unserer Blogreihe „Köpfe der Spielebranche„ nicht fehlen darf! Heute hat die gebürtige Französin eine Professur für Game Economics am Cologne Game Lab der TH Köln University of Applied Sciences inne und erzählt im Interview mit Games-Career.com von ihrem Werdegang, ihrem Arbeitsalltag und Branchenunterschieden in Frankreich und Deutschland.

Games-Career.com: Sie sind bereits seit 20 Jahren in der Games Branche tätig - Ist Ihre Entscheidung bewusst auf diesen Wirtschaftszweig gefallen oder war es eher ein Zufall, aus dem eine Leidenschaft entstanden ist?
Odile Limpach: Games-Career.com.com: Sie waren schon sehr früh in einem damals noch männerdominierten Business erfolgreich. Hat man Ihnen „Steine in den Weg gelegt" oder haben Sie vielleicht gerade deshalb einen besonderen Ehrgeiz entwickelt? Odile Limpach: Games-Career.com: Nach Stationen als Studioleiterin bei Ubisoft und Blue Byte, haben Sie sich nach mehr als 14 Jahren beruflich neu orientiert. Was hat Sie daran gereizt, im exekutiven Bereich kürzer zu treten und eine Lehrtätigkeit am Cologne Game Lab aufzunehmen? Odile Limpach: Games-Career.com: Neben Ihrer Professur sind Sie als Strategic Consultant für Serious Games und Cross Media Projekte tätig - viele Baustellen - wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Odile Limpach: Games-Career.com: In den letzten Jahren ist der Anteil weiblicher Akteure in der Games Branche deutlich gestiegen. Hat sich die Arbeitswelt und -weise in der Branche dadurch verändert? Odile Limpach: Games-Career.com: Als Kind in Paris aufgewachsen und auch heute als Beraterin des französischen Ministeriums für Geschäftsentwicklung tätig, haben Sie gute Verbindungen nach Frankreich. Worin unterscheidet sich die französische von der deutschen Entwicklerszene und was können beide voneinander lernen? Die Diversität in der Games Branche ist eine tägliche Bereicherung. Ich habe aber keine großen Veränderungen wahrgenommen. Games-Career.com: Haben Games auch in Ihrem Privatleben Platz? Und wenn ja, welches ist zur Zeit Ihr Favorit? Kein Tag gleicht dem anderen und das ist es, was ich so gerne mag. Ich unterrichte wöchentlich im Cologne Game Lab, gebe Vorlesungen und animiere Workshops. Ich bin mal bei meinem Kunden Vor Ort, oder arbeite vom Home Office aus und recherchiere. Games-Career.com: Last Words? Zum einen suche ich regelmäßig nach neuen Herausforderungen, zum anderen habe ich Spaß am Entdecken, Lernen, und daran mich weiterzuentwickeln. Mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung in der Games Branche und dem Wunsch etwas davon weiterzugeben, war der Schritt in eine Lehrtätigkeit eine logische Weiterentwicklung. Darüber hinaus habe ich nach einer langen Zeit in verantwortlicher Position den Wunsch gespürt neue Abenteuer einzugehen und die Selbständigkeit zu wagen. Es war nicht immer einfach und ich musste manchmal auch ein paar unschöne Bemerkungen in Kauf nehmen. Insgesamt hat es aber eher tatsächlich meinen Ehrgeiz gereizt und ich habe mich schnell für mehr Diversität in der Spielebranche engagiert. Beides. Ich habe bewusst nach einer spannenden Aufgabe gesucht und bin zufällig auf die Games Branche gestoßen! Bis heute bin ich dankbar, dass ich in dieser Branche tätig sein kann.

Odile Limpach: Es ist schwierig zu pauschalisieren. Beide Entwicklerszenen sind sehr aktiv und stecken voller Potential. Französische Entwickler haben einen leicht besseren Zugang zu Anschubfinanzierungen und profitieren von einer besseren gesellschaftlichen Akzeptanz für Videospiele. Deutsche Entwickler punkten immer mit sehr gutem Gamedesign und Spielen mit internationalem Potential.

Odile Limpach: Im Moment probiere ich einiges in VR auf der PS4. Die Möglichkeiten der VR faszinieren mich.

Odile Limpach: Es ist schön, dass es Games-Career.com gibt. Ein weiterer Schritt in der Professionalisierung der Games Branche. Es sollte keine Barriere zwischen Entwickler und Vermarkter von Videospielen geben. Der Gamer steht im Zentrum.

Wir bedanken uns herzlich, liebe Odile, für das ausführliche Interview - und wünschen dir viel Erfolg für die nächsten 20 Jahre - und natürlich auch darüber hinaus!

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Köpfe der Spielebranche: Interview mit Odile Limpach, Professorin für Game Economics am Cologne Game Lab

Eine besessene Gamerin war Anietta zwar nie - doch die fesselnde Intensität von Videospielen kann sie dennoch nachvollziehen... Ihre Games-Erfahrungen beschränken sich in etwa auf folgende: Leidenschaftliches "Boulder Dash"- und "Oh Mummy"-Spielen auf dem Schneider Computer ihres kleinen Bruders in ihrer Kindheit, leidenschaftliches "Brickles"-Spielen auf einem eher frühen Modell des Apple Macintosh ihres Onkels, leidenschaftliches "Tetris-Spielen" auf dem Gameboy ihres kleinen Bruders, leidenschaftliches "Point and Click Adventure"-Spielen auf eigenem PC und leidenschaftliches Scrabblen, Quizduellieren und Flightcontrollen auf dem eigenen iPhone. In ihrem Privatleben geht es bei Anietta momentan leider eher darum die Spielbesessenheit ihrer drei Jungs Nick (11), Cosmo (5) und Oskar (12) zu begrenzen, denn zumindest die Großen scheinen schon fast in den Welten von "Minecraft", "Clash of Clans" und "Hearthstone" zu leben - wenn man nur von den Esstischgesprächen ausgeht. Alle drei liiiiiiiiieben Games und finden es extrem cool, dass Anietta neben ihrer Tätigkeit bei Games-Career.com schon seit einigen Jahren als Teamassistentin und gute Seele in der PR-Agentur für die Games-Branche - Quinke Networks fungiert und somit nah am Geschehen ist.


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