Köpfe der Spielebranche: Arne Peters von Turtle Entertainment im Interview

Weiter geht's in unserem bunten Karusell der spannenden Persönlichkeiten aus der deutschen Games-Branche. Klar also, dass Arne in unserer Rubrik „ Arne Peters ist bereits seit 1987 in der Spieleindustrie unterwegs. Als Vice President der , dem weltweit größten eSport-Unternehmen, kommt er derzeit ziemlich viel rum und ist maßgeblich daran beteiligt, den elektronischen Sport weiter zu etablieren. Köpfe der Spielebranche" nicht fehlen darf. Im Interview erzählt er uns, welche Aufgaben seinen Arbeitsalltag füllen und gibt interessante Insights zum wichtigen Zukunftsthema eSports.

Games-Career.com: Bei Turtle Entertainment bist du zuständig für Global Strategic Relations und technologische Kooperationen von ESL. Wie sieht dein Daily Business aus?

Arne Peters: Kein Tag gleicht wirklich dem anderen. Zu meinen Aufgaben gehört es, die Zusammenarbeit mit Partnern wie beispielsweise Microsoft oder Intel zu planen und dort auch als zentraler Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Wir als ESL arbeiten in vielen verschiedenen Bereichen mit unseren Partnern zusammen. Dazu gehören neben Sponsorships unserer Ligen sowie großen und kleinen Events zum Beispiel auch die technische Integration unserer Turniersysteme in Multiplayer-Spiele oder gar in komplette Plattformen wie Xbox Live. Darüber hinaus kümmere ich mich zusätzlich um die Außendarstellung des eSports in Zusammenhang mit Verbänden und Organisationen und bin Sprecher des eSports.BIU, der sich unter anderem die richtige Wahrnehmung unserer Branche zum Ziel gesetzt hat.

Games-Career.com: Was ist das Schönste an deinem Job? Was stresst?

Arne: Wir arbeiten in einem internationalen Umfeld mit Leuten aus der ganzen Welt. Das ist spannend und man lernt die unterschiedlichen Sicht- und Arbeitsweisen zu schätzen. Durch dieses weltweite Geflecht ist der eSport quasi ein Sport ohne geografische Grenzen und für eine moderne und aufgeschlossene Gesellschaft daher auch eine Sportart der Zukunft. Das führt bisweilen natürlich auch zu unregelmäßigen Arbeitszeiten, aber eSports bietet derzeit einfach ein wahnsinnig spannendes Umfeld.

Games-Career.com: eSports ist mittlerweile ein riesiges Geschäft mit Ligen, Turnieren, Trainern, Sponsoren und millionenschweren Preisgeldern. Was fehlt in deinen Augen noch, um eSports in der öffentlichen Wahrnehmung auf das nächste Level zu heben?

Arne: In der Kernzielgruppe sind wir längst angekommen, jedoch passiert es tatsächlich noch immer, dass man Menschen trifft, die eSports bisher gar nicht wahrgenommen haben. Beispielsweise weil sie sich primär von den klassischen Medien, also unter anderem dem guten alten Fernsehen, unterhalten und informieren lassen. Das haben wir natürlich erkannt und wir sehen bereits jetzt, dass die mediale Aufmerksamkeit quasi mit jedem größeren Turnier weiter wächst. Sei es das öffentlich-rechtliche Fernsehen, Privatsender oder Tageszeitungen. Die Professionaliserung des eSports, insbesondere durch die Hilfe von Verbänden und Organisationen, die sich um die Interessen einzelner Markenteilnehmer kümmern, aber auch Themen wie Anti-Doping, Anti-Fraud und Anti-Cheat schreiten sehr schnell voran. Kein anderer Sport hat sich zuvor so schnell entwickelt und professionalisiert.

Games-Career.com: Kann eSports über die Grenze der Gaming-Community hinweg wachsen? Oder anders formuliert: Werden langfristig auch nicht Gamer eSports anschauen?

Arne: Auf jeden Fall! Schon jetzt wissen wir, dass nicht alle Zuschauer unserer Turniere, die Spiele die sie dort verfolgen auch selbst spielen. Und wir werden in Zukunft eine noch breitere Zielgruppe erreichen, die vielleicht nicht die uneingeschränkte Zeit hat, ein Spiel auch zu spielen oder ganz einfach nur die Spannung professioneller Matches „passiv" verfolgen möchte. Nicht jeder Zuschauer klassischer Sportarten wie zum Beispiel von Fussball oder Basketball ist in „seiner" Sportart auch aktiv. Darüber hinaus wird die alte Kategorisierung und Abgrenzung in „Gamer" und „Nicht-Gamer" weiter verschwimmen, was wir ja bereits heute sehen können. Das Element des Spielens ist eng mit unserer Evolution verknüpft und durch die heutige immer weiter voranschreitende Digitalisierung wird beinahe jeder zu einem Gamer. Arne: Das ist ein Thema, dem wir uns gemeinsam mit verschiedenen Partnern bereits widmen. Die Entwicklung neuer Formate, die es auch Neueinsteigern ermöglichen, die teils sehr komplexen Abläufe und Strategien bei den Matches zu verstehen, ist ein wichtiger Bestandteil, um eSport in einer breiteren Zielgruppe zu etablieren. Darüber hinaus hat natürlich auch nicht jeder die Zeit, ein Turnier über viele Stunden hinweg zu verfolgen und möchte stattdessen vielleicht nur die Highlights sehen.

Games-Career.com: Benötigt es unter Umständen spezielle Erklär-Formate, um eSports Nicht-Spielern zugänglich zu machen?

Arne: Weltweit haben Fußball- und ganz allgemein große Sportvereine das Potenzial von eSports bereits erkannt. Deutsche Bundesligavereine wie der FC Schalke 04 oder VfL Wolfsburg sind da tatsächlich früh eingestiegen. Dieses Engagement ist für den eSports sehr wichtig, da hier traditionelle Sportmarken helfen, die Sichtweise der Außenstehenden zu verändern. Dies hilft auch bei der Professionalisierung des eSports: Bereits jetzt bietet das Aufeinandertreffen alter und neuer Teams bei eSports-Turnieren einen hohen Unterhaltunsgwert.

Games-Career.com: Wie bewertest du das Engagement von Bundesligamannschaften im Bereich eSports?

Arne: Ich spiele ja mittlerweile schon bei den Senioren mit. Das ist im eSport nichts anderes, als bei anderen Sportarten auch. Im Grunde wäre das aber für mich wahrscheinlich Counter-Strike: Global Offensive. Games-Career.com: Last Words? Arne: Dem eSport gehört die Zukunft, das steht für mich außer Frage. Und wir werden neue Sportarten, also neue Spiele sehen, die noch mehr Zuschauer begeistern werden.

Games-Career.com: In welchem eSports Game hast du die meisten Skills?

Wir bedanken uns herzlich bei Arne für das Gespräch und wünschen ihm und seinem Team für 2017 weiterhin viel Erfolg!

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