Konzertbericht: ALVVAYS – “Ones Who Love You”, die wir auch lieben

Der Bogen F ist ja schon eine besondere Location: Unterhalb eines Bahngleises gleicht der zweistöckige Ort einer Höhle. Backsteine zieren die Wände und schummriges Licht sorgt für zusätzliche Höhlenatmosphäre. In diesem Umfeld spielte gestern eine Band aus Toronto, Alvvays. Die Band war sowohl Augen- als auch Ohrenweide.

Molly Rankin & Alec O'Hanley

Molly Rankin & Alec O’Hanley von Alvvays. (Entschuldigt sei die durchwegs schlechte Bildqualität. Auch Smartphones können nicht immer alles…)

REGENBOGEN F
Überdimensionierte Brillen mit Plexiglasrand, wasserstoffblonde Haare und Outfits aus der hippen Altkleidersammlung. Alvvays aus Toronto luden durch Retromusik und Retrolook in eine ältere Zeit ein, in welcher sowohl Melancholie wie auch Lieblichkeit Platz fanden. Ich persönlich war sehr gespannt auf das Konzert. Entweder würde die Band, die ich seit langem nun on repeat höre, enttäuschen oder: ihren finiten Platz in meinem Herzen erlangen. Zweiteres ist gelungen.

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Bunte Gitarrenläufe kamen direkt aus den 80ern. The Smiths hätten es nicht besser gekonnt. Ich stellte mir überdies während des Konzertes vor, Morrissey würde singen: Es hätte eins zu eins zum Sound gepasst. Doch auch die Sängerin Molly Rankin sang perfekt passend zur warmen, emotionalen Musik, die Alvvays macht. (Auch kamen von ihr keine Sprüche a la “Meat Is Murder”, was erfrischend war…)
Im langsameren Stück “Party Police” haben sie einen Zwischenteil musikalisch ausgebaut. Plötzlich spielten sie ein leichtes Electro-Intermezzo, ehe sie wieder in den Song einstimmten.

“I love this Location so much. Looks like a cave. We have played many places recently but – I guess – this one is one of the most beautiful ones.” – Molly Rankin (Sängerin, Alvvays)

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ÜBER HURRICANES UND COVERS
“If every day´s a hurricane you know there´s something wrong”, singen Alvvays in “Party Police”. Der Hurricane war also sicherlich da. Die pausenlose Musik von Alvvays wirkte wie ein Sog, der einen für die gute Stunde Spielzeit, einen völlig hineinzog. Something wrong war aber nicht. Den Lied-“Mangel”, den die kanadische Band mit einem Album hat, kompensierten sie mit Covers. “Nosebleed” von Deerhof wurde genau so gecovered wie “Out Of Reach” von The Primitives.
Über den Valentinstag verlor die liebe Molly Rankin dann auch noch einige Zeilen: “I hope there are not only couples here. But if they are, still good for them.” Danach folgte das Lied “Ones Who Love You”, welches eines der schönsten Lieder der Band ist. Die Simplizität vermischt sich bei Alvvays nämlich immer mit einer tieferen Ebene, die es auszugraben gilt. So gibt es auch in dem dreiakkordigen Stück “Ones Who Love You” Zwischentöne, die nicht explizit gespielt werden. Diese Zwischentöne ergeben sich erst im Gesamten.

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Was ist es, das Alvvays zu etwas Besonderem macht? (Und das sind sie seit gestern spätestens für mich.) Der kalifornische Surf-Pop vermengt mit einer Welle The Smiths – vielleicht ist es das. Wie dem auch sei, das Konzert gestern war gelungen. Einzig der Bass schien ein bisschen dominant abgemischt.

PS. Vielleicht sind es auch einfach die zwei “v”´s im Namen??? So habe ich nämlich auch die schottische Band CHVRCHES kennen und lieben gelernt.
PPS. Danke fürs Lesen. plus: Feedback jeglicher Art immer gerne erwünscht :)


Tagged: Alvvays, Berichte, Bogen F, konzerte, Moon King, Musik, Tour, Wavebuzz, Zürich

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