Kolumne: Das Problem mit den Prioritäten

Kolumne: Das Problem mit den Prioritäten
Wenn mir eine neue Idee kommt, dann bin ich ganz heiß darauf, sie umzusetzen. Am liebsten würde ich dann alles andere links liegen lassen und mich nur darauf konzentrieren. Leider geht das natürlich nicht so einfach – und so kommt es viel zu häufig vor, dass ich an 5 Sachen gleichzeitig arbeite und bei keinem der Projekte die Möglichkeit habe, es mit wirklicher Leidenschaft anzugehen und das Beste daraus zu holen.
Dieses Problem ist mir erst letztens wieder so richtig bewusst geworden. Zum einen hat mich die Motivation erfasst, etwas mehr für den Blog zu tun, zum anderen standen aber auch ein etwas größeres Filmprojekt für die Uni und eine Klausur an. Letztendlich musste ich feststellen: Alles schaffe ich einfach nicht. Also habe ich mich entschieden, die Klausur an einem späteren Termin zu schreiben – zum Glück war das möglich -  und meine Ideen für den Blog noch etwas aufzuschieben. Stattdessen habe ich alle Energien in den Film gesteckt. Das bedeutete für mich nicht nur weniger Stress, sondern sicherlich auch ein besseres Endergebnis.
Von daher möchte ich es von nun an weiter so handhaben. Ich sage gerne zu allem „Ja“ und bin gerade in beruflicher Hinsicht für jede Erfahrung dankbar. Ich würde gerne so vieles mit meinem Leben machen, aber manchmal ist es einfach wichtig, sich selbst zu bremsen. Die Dinge dann zu tun, wenn die Zeit dafür reif ist. Nicht immer zu befürchten, man könnte etwas verpassen. Wie oft ist es schon vorgekommen, dass ich wochenlang nichts Anderes gemacht habe, als an irgendwelchen Projekten zu arbeiten. Morgens war ich in einem Seminar, habe dann an einem Film geschnitten, bin danach zur Arbeit gegangen und habe danach noch einen Artikel als Freelancer geschrieben.
Ab und an macht sowas Spaß, dann mag ich es, den ganzen Tag unterwegs zu sein, mit einem Coffee-To-Go und einem Sandwich durch die Stadt zu laufen, weil man keine Zeit hat, sich zum Essen irgendwo hinzusetzen. Doch auf Dauer wird das anstrengend. Außerdem kann man sich auf nichts richtig vorbereiten, muss immer aus dem Buch heraus entscheiden und ist oft unvorbereitet, was natürlich sehr ärgerlich ist. Hat man die Möglichkeit, sich voll und ganz auf eine oder vielleicht auch zwei Sachen zu konzentrieren, dann fallen einem Dinge auf, die man sonst leicht übersehen hätte. Man steckt mehr Liebe ins Detail und ist am Ende zufriedener.
Kolumne: Das Problem mit den Prioritäten
Wer studiert kennt dieses Gefühl sicherlich: Kurz vor der Klausur schafft man es so gerade, die letzte Vorlesung noch einmal durchzugehen. Man denkt sich, man ist ganz gut vorbereitet, aber eben nicht perfekt. Man wünscht sich, diesen einen Tag noch ins Lernen investiert zu haben, an dem man dann doch lieber zu irgendeiner Veranstaltung gegangen ist.
Ich habe die Leute immer bewundert, die sich wirklich voll ins Lernen gestürzt und alle Partys abgesagt haben. Die von morgens bis abends in der Bibliothek sitzen und ihr Lernpensum tatsächlich erreichen. Aber mit den Jahren habe ich festgestellt, dass ich dafür einfach nicht der Typ bin. Ich brauche immer auch etwas, was mir Spaß macht. Ich habe das Glück, dass ich in einem Bereich tätig bin, in dem mir meine Arbeit zu 90 Prozent der Zeit Spaß macht. Doch gerade, wenn man etwas Kreatives macht, braucht man ab und an eine Pause. Kreativität, so sagt man ja so schön, kann man nicht erzwingen. Und wenn einem keine Idee kommt, dann bringt es nichts, auf ein weißes Blatt Papier zu starren und zu hoffen, dass einem dadurch der zündende Gedanke kommt.
Inspiration erhält man vom Leben. Die besten Ideen kommen mir bei Spaziergängen, angeregten Diskussionen mit Freunden oder oft auch im Schlaf. Meistens genau dann, wenn ich sie nicht aufschreiben kann. Dann wünsche ich mir oft, mein Kopf wäre mit einem USB-Stick verbunden, der diese Gedanken speichert und in ein lesbares Dateiformat umwandelt. Doch das Gute ist: Wenn ich mich gerade wirklich auf eine Sache konzentriere, dann kann ich mir solche Dinge oft länger merken, denn dann werden sie nicht von den rettenden Gedanken zum nächsten Projekt so schnell verdrängt, wie sie gekommen sind. Wenn ich Glück habe, dann bauen sie sich sogar ganz von selbst aus, bis ich schließlich soweit bin, dass ich sie umsetzen kann.
Worauf ich damit eigentlich hinaus will? Ich glaube es ist wichtig, ausgeglichen zu sein. Wenn man nicht der Typ ist, der sich den ganzen Tag auf ein Projekt konzentrieren kann, dann ist das okay. Wichtig ist, dass man sich deshalb nicht zu viel aufhalst, sondern zwischen Dingen die sein müssen und Dingen die einfach nur Spaß machen abwiegt. Wenn man von beiden etwas im Alltag unterbringt, ist das die perfekte Kombination. Zumindest für mich. 
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