Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

In meinem Bericht Haarewaschen mit Heilerde habe ich bereits zur Länge über die Vorteile des Haarewaschens mit Lavaerde geschrieben. Da das nun schon eine Weile zurück liegt und ich nach 3 Jahren ohne Shampoo definitiv Langzeiterfahrung habe, ist es Zeit für ein Update. Ich möchte auf die Gefahr hin, Erde-Fans zu verärgern, mit einem für mich großen Nachteil bei der Verwendung von Lavaerde zum Haarewaschen beginnen. Wer keine Probleme hat, muss jetzt halt mal weglesen, denn jeder ist anders und meine Erfahrungen sind meine. Der Langzeitnachteil bei mir war also, dass mit der Zeit die Haare zu fliegen begannen und in den Spitzen sehr trocken wurden. So trocken, dass sie teilweise abgebrochen sind. Natürlich konnte man immer wieder etwas dagegen tun, z.B. die Aloe Waschpaste benutzen, aber die ständige Trickserei hat mich schließlich kurzfristig zurück zum Shampoo gebracht. Und wer jetzt glaubt, danach sei alles viel besser geworden, der irrt sich gewaltig! Meine Haare wurden schrecklich strähnig und haben so gar nicht mehr wie meine Haare ausgesehen :S Also habe ich von neuem mit dem Tricksen begonnen und einen Haarwaschpuder aus Erden, Kaffee und mehr zusammengepanscht, der die Ansprüchen meiner Haare zu befriedigen scheint 🙂

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder - Die Zutaten

Lavaerde/Ghassoul/Rhassoul

Lavaerde ( ) ist der Klassiker zum Haarewaschen ohne Shampoo. Durch ihre feine Struktur saugt sie Talg, Fett und anderen Schmutz auf, läßt sich leicht auswaschen und hinterlässt glänzend gepflegtes Haar. Wer allerdings feines, blondiertes oder trockenes Haar hat, sollte aufpassen. Lavaerde kann durch ihre "saugende Wirkung" auch austrocknend wirken. Das Ergebnis sind dann z.B. Haare wie statisch aufgeladene Flusen, die um den Kopf herum schweben und knistern. Hier geht's zum Erfahrungsbericht Haarewaschen mit Lavaerde

Weiße Tonerde / Kaolin

Als Alternative zum Haarewaschen für feines, blondiertes oder trockenes Haar wird unter anderem weiße Tonerde ( ) empfohlen. Sie ist noch feiner als Lavaerde und reinigt besonders sanft. Grundsätzlich ist sie für meine Haare nicht geeignet, denn ich habe einen fettigen Ansatz, aber trockene Spitzen. Beim Testwaschen mit purer weißer Tonerde wurde mein Ansatz auch prompt fettig, dafür waren die Resthaare aber großartig glänzend und gar nicht trocken. Deshalb habe ich Lava- und weiße Tonerde für diesen Haarwaschpuder miteinander gemischt, was die Ergebnisse verbessert aber noch nicht optimal gemacht hat.

Grüne Tonerde

So richtig zufrieden war ich erst, als ich meinem Mix auch noch grüne Tonerde ( →) untergejubelt habe. Vielleicht ist das nicht unbedingt notwendig, du kannst das Rezept einfach mal ohne die grüne Erde machen und schauen, ob es für dich funktioniert. Ich hatte einfach das Gefühl, dass die grüne Erde „als Mediator" (sorry, ein besseres Wort fällt mir nicht ein) zwischen den beiden anderen Erden fungiert. Ich stelle es mir so vor, dass die Lavaerde am Haar klebt und saugt, die weiße Tonerde sie aber zum Abgleiten bewegt und würde man beide alleine lassen, würden sie einfach nur kleben und gleiten und die Haare irgendwie unbefriedigt zurück lassen (einmal waren sie toll, dann wieder leicht fettig, ein andermal trocken bis flusig). Mit der grüne Tonerde im Gepäck scheint die Lavaerde gerade genug (Fett) abzusagen bevor sie von der weißen Tonerde dann abtransportiert wird. Das Zusammenspiel der Drei im Haarwaschpuder hat für mich den Trick getan. Die schönen Ergebnisse waren deutlich häufiger zugegen, auch wenn ab und an der Ansatz fettig blieb.

Ein klitzewenig Natron

Um dem restlichen Fett am Ansatz den Garaus zu machen, habe ich dann versucht, Natron ( →) unterzumischen. Wie bereits im Artikel Haarewaschen mit Natron beschrieben, trocknen meine Haare von Natron aus. Meine ersten Ergebnisse waren ensprechend ernüchternd. Gebe ich aber nur eine kleine Menge in den Haarwaschpuder, verbessert sich wiederum mein Gesamtergebnis.

Zusatzwirkstoff Kokosflocken als Rückfetter

Ich hatte im Netz immer mal wieder gelesen, dass viele auch Kokosmilch zum Haarewaschen benutzen. Ich persönlich finde das eine schreckliche Verschwendung und weil Kokosöl stattdessen mich mit einer Ölmutze zurücklässt, habe ich kurzerhand Kokosflocken untergemischt. Einfach um den Haaren beim Waschen nicht nur Fett zu entziehen, sondern ihnen auch ein wenig davon zurück zu geben. Das Ergebnis: EINFACH KLASSE!!!! 100% Nachmachempfehlung! Alternativ kann man Kokosmehl ( →) verwenden.

Zusatzwirkstoff Kaffee als Austrickser

Koffein unterstützt ja bekanntlich die Durchblutung der Kopfhaut. Ich mag außerdem die Peelingeigenschaften von Kaffeepulver. Ein Vorteil an der Zugabe ist, dass man die Haare ordentlich spülen muss, um das Pulver wieder loszuwerden. Was auf der einen Seite vielleicht nervt, stellt auf der anderen Seite sicher, dass auch sämtliche Erdereste aus den Haaren verschwunden sind. Im Gegensatz zu Kaffeepulver, bemerkt man Erdenreste nur selten. Hat man's eilig und spült sie nur unsauber aus, trocknen sie die Haare aus. Kaffeepulver nicht ganz auszuspülen hingegen ist unangenehm und man nimmt sich die Zeit. Ausgetrickst 😉

Zusatzwirkstoff Aloe Vera (Pulver) für mehr Feuchtigkeit

Mit Aloe Vera hat zum Haarewaschen hatte ich bisher immer gute Erfahrungen gemacht. Ich muss nur ehrlich sagen, dass ich inzwischen kein großer Fan mehr vom Aloe Vera Saft bin. Er bringt schon mal die ein oder andere Kosmetik zum Kippen, was einige unter euch ebenfalls schon feststellen durfte. Außerdem reagieren manche auf die Konservierung mit gereizter Haut. Deshalb habe ich den Saft inzwischen aus vielen meiner Rezepte verbannt. Aber eine Alternative muss natürlich schon her, denn ich liebe Aloe Vera!

Zum Haarewaschen ist es am einfachsten sich einfaches Aloe Vera Pulver ( →) zum Anrühren zu kaufen. Es kommt ohne Konservierungsmittel aus und besteht zu 100% aus gemahlenen Aloe Vera Blättern. In der Kosmetik macht es sich nicht so gut, da stelle ich euch bald was anderes vor, aber hier in der Erde oder als Maske kann ich das Pulver empfehlen. Kinderleicht in der Anwendung, wirkt wie Babypopo, egal ob auf der Haut oder im Haar. Alternativ könntest du auch den Saft verwenden, allerdings ist der eben flüssig und macht deine Erdenmischung pappig und anfällig für alles mögliche. Lieber das angegebene Pulver kaufen und sicher sein.

Zusatzwirkstoff (getrocknete) Kräuter für mehr Luxus

Um Haar und Kopfhaut noch ein wenig mehr zu pflegen, kannst du zusätzlich getrockenete Kräuter dazu geben. Ich habe z.B. Pfefferminze von meinem Balkon genommen und selbst getrockent. Pfefferminztee (einfach Beutelinhalt benutzen) funktioniert natürlich auch. Pfefferminze ist super bei fettigen Haaren, riecht gut und hinterlässt ein leicht kühles frisches Gefühl auf der Kopfhaut. Des weiteren eignet sich Rosmarin gegen Schuppen, Katzenminze zur Anregung des Haarwachstums (Nepeta Transcaucasica soll laut Langhaarwiki die besten Ergebnisse bringen), Thymian für normales Haar, um nur einige zu nennen. Alternativ kannst du natürlich auch die ätherische Öle der entsprechenden Kräuter in deinem Haarwaschpuder verwenden. Keine Sorge, sie fetten überhaupt nicht, tun nur ihre Arbeit und beduften deine Mischung. Ich als Duftjunkie gebe sie ohnehin zusätzlich hinzu. Ich bilde mir ein, dann wirkt es noch besser.

Pflegeöl, weil's schöne Haare macht

Öl im Haarwaschmittel kann der absolute Overload sein. Ich bin der Meinung, dass es die Menge macht! Ich habe mich für eine erbsengroße Menge Arganöl ( →) entschieden, denn es nährt trockene Haarstellen und beeinflusst das Feuchthaltevermögen positiv. Ähnlich wie im Gesicht. Nimm erst mal GAAAAANZ wenig und gebe bei Bedarf mehr dazu. Alternativ kannst du es auch ins frisch gewaschene, noch feuchte Haar geben, z.B. nur in die Spitzen oder wo immer es dir gut tut. Dazu verreibst du ganz wenig Öl in den Handflächen und streichst anschließend leicht über die Haare. Wer sehr trockene Spizen hat, kann wagen, etwas mehr Öl einzumassieren 🙂

Öle für's Haar sind z.B.

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

Fertigmischung zum Anrühren, ergibt ca. 130 gr Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

Du brauchst

Bezugsquelle
Meine Zutaten kaufe ich möglichst in Bioqualität bei Dragonspice Naturwaren (Partnerlink) oder Amazon (Partnerlink).
*Links zur Bezugsquelle ist mit (→) gekennzeichnet.

Gerätschaften
1 luftdicht verschließbares Gefäß zur Aufbewahrung

Erde-Kaffeemix Schüssel 1
60 gr Lavaerde ( →)
10 gr weiße Tonerde ( →)
20 gr grüne Tonerde ( →)
1 TL (Gewicht nicht relevant) Kaffeepulver od. Bohnen mahlen, keinen Satz verwenden (!)

Zusatzmix Kaffeemühle
5 gr Natron ( →)
10 gr Kokosflocken oder Kokosmehl ( →)
10 gr Aloe Vera Pulver ( →), alternativ, aber nicht empfohlen Aloe Vera Saft (s.o.)
1 EL (Gewicht nicht relevant) getrocknete Kräuter, z.B. Pfefferminze (s.o. Kräuter)

Wenig Pflegeöl
1 erbsengroße Menge (oder nach Bedarf) Pflegeöl deiner Wahl, z.B. Arganöl ( →)

Ätherische Öle nach Wunsch in Tr (Tropfen)
z.B. 10 Tr Pfefferminz ( →)

So wird's gemacht

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

Erden und Kaffee in einer Schüssel mischen. Beiseite stellen.

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

Zusatzmix Zutaten (s.o.) in eine Kaffeemühle o.ä. geben und gut durchmixen. Am Ende das Öl und ggf. die ätherischen Öle hinzufügen und noch einmal mixen. Wenn du Aloe Vera Saft statt Pulver verwendest, rührst du den auch hier mit ein.

Sollte die Mischung zu feucht sein (selten), etwas vom Erdemix hinzugeben und nochmal Gas geben. Im Normalfall entsteht jedoch einfach ein (trockener) Puder.

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

Mühlenmix zu den Erden geben und gut mischen. Ich mache das der Einfachheit halber gleich im Glas. Erden rein, Pulver rein, grob vermischen, Deckel drauf und gut schütteln. Done!

Das Ganze kannst du dir jetzt ins Bad stellen und anwenden wie Lavaerde pur (s. nächster Punkt).

Anwendung Haarwaschpuder

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

Schritt 1

1-2 EL Haarwaschpuder in ein Mischgefäß geben.
Die Menge richtet sich nach deinen Ansprüchen und persönlichen Vorliebe. Ich habe etwas mehr als schulterlanges Haar und mir reicht ca. 1 EL. Die Matsche wird später nicht in die Längen gezogen, es ist also wurschd wie lang deine Haare sind. Mit der Zeit entsteht von selbst ein Muster nimm am Anfang einfach etwas mehr, dann bist du sicher, dass es ausreicht.

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

Schritt 2

Nach und nach Wasser untermischen bis ein schöner, nicht zu flüssiger Brei entsteht. Beiseite stellen und etwas quellen lassen (5 Minuten oder länger).

Auch hier zählt deine persönliche Vorliebe! Ich persönlich mag meinen Brei klebrig. Andere nehmen z.B. die doppelte Menge Wasser, weil sie es dann einfacher finden, die Erde zu verteilen. Ich habe auch schon gelesen, dass man die Erde trocken aufs nasse Haar streut..., du siehst, es gibt keine falsche Herangehensweise. Probier verschiedene Mischungen aus und finde heraus, mit welcher du am besten kannst.

Schritt 3

Inzwischen die Haare richtig gut ausbürsten über den ganzen Kopf, hin und her. Das ist so etwas wie die Vorreinigung und regt zusätzlich die Durchblutung an.

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

Schritt 4

Angefangen bei den Konturen verteilst du den Brei aus Haarwaschpuder auf der gesamten Kopfhaut, nicht in den Längen; massiere alles gründlich ein und lass die Masse mindestens 2-4 Minuten (finde deine persönliche Einwirkzeit) im Haar.

Hinweis Wenn du vorher nur Shampoo benutzt hast, wundere dich nicht, wie Lavaerde schäumt der Haarwaschpuder nicht! Das fühlt sich erst mal komisch, irgendwie unsauber an, aber das ist nur die Gewohnheit, die aus dir spricht. Die Haare werden trotzdem sauber.

Danach gründlich ausspülen.

Schritt 5

Um nach dem Waschen die Schuppenschicht des Haares wieder zu schließen und den leicht basischen PH-Wert zu regulieren, kannst du eine Saure Rinse nachlegen. Das macht man z.B. mit einer einfachen Apfelessig-Spülung. Dazu mischst du 1-2 EL Apfelessig mit 1 L Wasser, am besten kaltes Wasser, ich nehme meins handwarm, sonst bekomme ich Kopfschmerzen, und schüttelst das Ganze als Abschluss übers Haar. Nicht ausspülen!

Auch bei der Sauren Rinse solltest du schauen, was dir am liebsten ist. Nehme ich beispielsweise zu viel Essig, werden meine Haare komischerweise fettig, weshalb ich nur 1 TL nehme, den ich zuerst mit 400 ml Wasser über mein Haar schütte und dem ich noch weitere 400 ml kühleres Wasser ohne Essig folgen lasse. Das ist perfekt für mich.

Riecht das nicht? Nein, eigentlich nicht. Der Essiggeruch verfliegt im Normalfall recht schnell. Zur Sicherheit kannst du einfach etwas mehr Wasser oder statt Essig Zitronensaft nehmen. Der Zitronensaft ist mir persönlich etwas zu heftig, er trocknet meine Haare aus und macht sie außerdem photosensibel, will heißen, die Farbe geht nach und nach raus (nur ganz wenig, nicht wie Blondierung).

Das war's. Viel Spaß beim Testen!

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

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Disclaimer Bitte beachte, dass ich weder Medizinerin noch Kosmetikerin bin. Ich teile auf meinem Blog lediglich von mir für mich und meine Lieben erdachte Rezepte, die ich nach eingehender Recherche aus fair gehandelten Produkten aus biologischem Anbau selbst herstelle, ausprobiere, ggf. verbessere und toll genug finde, sie an Interessierte weiterzugeben. Wenn du meine Rezepte nachmachst, tust du das auf eigene Gefahr.

Kokos-Kaffee Haarwaschpuder mit Lavaerde

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