Knarrende Kettensägen und ein Ledergesicht

Knarrende Kettensägen und ein Ledergesicht

Nun gut, an dieser Stelle habe ich zum HALLOWEEN-Fest bereits die Filme des eher ruhigen, stillen Michael Myers-Massenmörder Revue passieren lassen, der zumindest zu Beginn seines Horror-Franchises noch langsam durch die Kleinstadt Haddonfield schlich um umso brutaler und martialer die Bewohner des Dorfes zu ermorden. Mit der Horror-Ikone Leatherface verhält es sich da etwas anders. Er kündigt sich an. Er schleicht nicht umher. Wenn die Menschen eine Kettensäge hören - sicherlich nicht zu überhören - dann dürfte klar sein, dass sie gleich in zwei oder mehr Körperteile zerkleinert werden. Irgendwann einmal als BLUTGERICHT IN TEXAS in Deutschland gelaufen, dürfen wir uns dieser Tage auch des Originaltitels THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE erfreuen, das Franchise durch das Leatherface zur Horrorfigur-Ikone des Slasherfilms wurde. Happy HALLOWEEN.

Der 1974er Slasher kommt von Regisseur Tobe Hooper, der im Horrorfilm-Genre auch den POLTERGEIST Originalfilm drehte, sowie für die Fortsetzung THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 noch einmal zurückkehrte. Sein Erstlings-Massaker handelt von einer Gruppe von Teens, die einer Kannibalenfamilie zum Opfer fallen, während sie eigentlich nur einen harmlosen Trip geplant hatten. Der Film wurde tatsächlich als eine wahre Geschichte beworben, ist allerdings gänzlich erfunden. Lediglich die Figur des Leatherface - unfassbar genug - sowie kleinere Momente innerhalb der Handlung wurden von den Verbrechen des Mörders Ed Gein inspiriert.

Tobe Hooper produzierte den Film für weniger als $300.000 und stellte seine Besetzung aus relativ unbekannten Schauspielern zusammen, die alle aus Texas und Umgebung kamen, wo der Film auch gedreht wurde. Das knappe Budget zwang den Filmemacher dazu, täglich ein paar Überstunden einzulegen und sogar sieben Tage die Woche zu drehen. Damit wollte er die Dreharbeiten so schnell wie möglich beenden und die Miete für das Equipment gering halten. Ebenso stellte es sich dann als Problem heraus, ein Studio zu finden, das seinen immens brutalen Film vermarkten wollte. Erst Louis Perano von Bryanston Pictures erbarmte sich, das TEXAS CHAINSAW MASSACRE zu kaufen und in die Kinos zu bringen. In Deutschland war es amüsanterweise der Jugendfilmverleih, der die Kino-Vermarktung übernahm.

Knarrende Kettensägen und ein Ledergesicht

Das TEXAS CHAINSAW MASSACRE erhielt die unterschiedlichsten Kritiken, war sicherlich weder Publikums- und Kritikerliebling, noch verhasstes Horrorstück. Dave Kehr vom Chicago Reader schrieb: „The picture gets to you more through its intensity than its craft, but Hooper does have a talent.", während Roger Ebert von der Chicago Sun-Times hervorhebt: „Now here's a grisly little item. "The Texas Chainsaw Massacre" is as violent and gruesome and blood-soaked as the title promises - a real Grand Guignol of a movie." Der Film war finanziell ein voller Erfolg, spielte über $30 Mio. allein in den USA ein. Unabhängig von einigen eher negativen Kritiken zu seiner Zeit, hat sich das TEXAS CHAINSAW MASSACRE über diese Kritiken hinweg bewegt und wurde zu einem der einflussreichsten und beliebtesten, vielleicht auch wichtigsten Filme des Horrorfilm-Genres.

In den deutschen Kinos lief BLUTGERICHT IN TEXAS in einer gekürzten Fassung. Bei seiner Veröffentlichung auf Video (ja, VHS! keine DVD, keine Blu-ray, VHS!) erhielt der Film den eingedeutschten Originaltitel KETTENSÄGENMASSAKER. Nach seiner Veröffentlichung in Deutschland in 1978 wurde der Film trotz der gekürzten Fassung in 1982 auf den Index gesetzt. Das Verbot des Films dauerte bis 2011 an, wo durch die Beschwerde von Turbine Medien (inzwischen Rechteinhaber des Films) die Beschlagnahmung aufgehoben wurde. Daraufhin vergab die FSK das Siegel „keine Jugendfreigabe" und der Film wurde ungekürzt auf den deutschen Markt gebracht, auch wenn trotzdem noch eine weitere, ab 16 Jahren freigegebene Fassung existiert.

Knarrende Kettensägen und ein Ledergesicht

Seit dem 18. Dezember dieses Jahres gibt es das TEXAS CHAINSAW MASSACRE als hübsches, unzensiertes Mediabook und mein Dank geht hier an Turbine Media, nicht nur dafür, dass sie den Film überhaupt wieder in die deutsche Filmlandschaft gebracht haben, sondern auch dass sie filmtogo ein Exemplar dieses Mediabooks zur Verfügung gestellt haben und dieses nun von mir an euch weitergereicht wird.

Hüpft unten in die Kommentare und schreibt über euren Lieblings-Slasherfilm, stellt ihn der Community vor, gebt eure ganz persönliche Slasher-Filmempfehlung zu HALLOWEEN ab. Unter allen Kommentar-Gebern und Geberinnen wird dann das Mediabook verschenkt. Der oder die Gewinner/in wird von mir entsprechend kontaktiert. Die Deadline hierfür ist am Sonntag, den 1. November 2015. Mögen die Slasher-Empfehlungen beginnen.


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