Karen O: It's all so quiet

Karen O: It's all so quietKaren O
„Crush Songs“

(Cult Records)
Über die fachgerechte Verwendung des einen Fourletter-Wortes wird zwar nicht annähernd so viel debattiert wie über die Bedeutung des anderen, Karen O, schillernde Frontfrau der New Yorker Kapelle Yeah Yeah Yeahs schafft es trotzdem, beide in einen Satz mit Sinn zu packen. Dem Internetportal Quietus nämlich sagte sie gerade: „For me, what takes the most amount of courage is becoming vulnerable and bearing your soul, and not ever worrying about how the crowd is going to react to you playing soft sweet songs all of a sudden. It's PUNK rock to sing, write and perform LOVE songs.“ Dieser Definition gern folgend, ist Punk nicht zwingend laut, schnell und dreckig, sondern in erster Linie Herausforderung, Wagnis, Befremden und Selbstüberwindung. So gesehen ist also mehr davon bei Björk oder Bonnie Prince Billy zu hören als bei den ewiggleichen Brettbolzern von Rancid, Blink 182 oder Green Day.
Ein schöner Gedanke, den Frau Orzolek da vorbringt, zumal sie so die beste Überleitung zu ihrer ersten Soloplatte liefert. Vor einiger Zeit schon hatte sie zusammen mit Spike Jonze den Soundtrack zu „Where The Wild Things Are“ produziert, und auch der klang zarter und bedächtiger als ihre kracherten YYYs. „Crush Songs“, im Gegensatz zum unfreiwillig geleakten Tape „KO At Home“ eine hochoffizielle Nummer, ist nun noch um einiges reduzierter, wirkt regelrecht ausgewildert und läßt sich dennoch kaum als musikalisches Lagerfeuer verwenden. Dafür sind die vierzehn LoFi-Miniaturen nicht nur zu kurz, sondern auch von einer herausfordernden Intimität und Intensität, die wirkliche Entspannung nicht zulassen. Orzoleks Stimme klirrt gleich zu Beginn metallen zur akustischen Gitarre, später schieben sich unter diese kühle Verletzlichkeit ein paar vereinzelte Computerbeats.
Sie kommt einem mit diesen sparsam vertonten Gedankenausrissen manchmal näher als zu ertragen ist, bei „Day Go By“ fühlt man sich an die chloroformwattige Betäubtheit erinnert, die einen beim  Anhören von Velvet Underground manchmal erwischte – Karen O ist nicht ohne Grund ein bekennender Fan des kürzlich verstorbenen Lou Reed. Einmal nur drängt Unterdrücktes lautstark nach außen, in „Body“ kreischt und pfeift es derart infernalisch, dass man keinen Unterschied zwischen Mensch und Maschine mehr erkennen kann. Und würde das Ganze nicht im dann doch wundervollen „Indian Summer“, in der „Sunset Sun“ und einem mehrstimmigen Singalong enden, man wäre wahrscheinlich der Verzweiflung anheim gefallen. Kaputte Liebeslieder, die weh tun – ihre Punkplatte, in der Tat. http://www.karenomusic.com/
07.10.  Berlin, Heimathafen

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