Aber Ja! Man kann Jerven Fjellduk sogar als Zelt verwenden wie hier im Bild zu sehen. Dies schon ganz einfach deshalb, weil man natürlich jedes viereckige Stück Stoff als Schlafsack wie Zelt verwenden kann. Das wussten schon die Anhänger der Pfadfinder vor über 100 Jahren als 1907 als der Brite Robert Baden-Powell die Scouts gründete. Dies wusste auch ein Fritjof Nansen, wie er in seinem packenden Buch "In Nacht und Eis" berichtet, was übrigens noch älter als das Scouting ist.
Fritjof Nansen bereitete sich auf der Hardangervidda auf seine Expeditionen in die Arktis vor. Genau dort wo der Jerven Fjellduk seinen Sitz hat. Die Hardangervidda ist ein rund 30 km im Durchmesser messendes Hochplateau im Süden Norwegens auf durchschnittlich 1.000 Meter Seehöhe. Kein Wunder, dass dort im Juni noch Schnee liegt, wie dieses Bild zeigt.
Allein die schon über 30-jährige Nutzung von Jerven Fjellduk in der norwegischen Armee als Bestandteil der Ausrüstung Infanterie wie Gebirgsjäger und die mehrfache Prämierung von Jerven Fjellduk bei diversen NATO Manövern sprechen dafür, dass das unverwüstliche Jerven Fjellduk natürlich unter den extremsten arktischen Bedingungen als Umhang, Schlafsack wie Zelt nach Bedarf genutzt werden kann.
Allerdings hat dies wie alles im Leben natürlich eine Kehrseite! Wer ein für den rauen Alltag im hohen Norden vorgesehenes hochwertiges Outdoor Produkt an den Küsten des Mittelmeer einsetzt, der muss sich natürlich nicht wundern, wenn er nachts in seinem Jerven Fjellduk Schlafsack schwitzt und dies vor allem dann, wenn er obendrein die Variante mit einer Wattierung von 170 g/qm wählte. Diese ist nämlich für Temperaturen weit unter Null Grad Celsius gedacht und eben nicht für die Tropen. Dann ist natürlich klar, dass sich evtl. Schwitzwasser im Inneren bilden kann. Dass passiert aber auch, wenn man in den Tropen eine Mülltüte aus Plaste als Schlafsack benutzt.
So kann ich abschließend aus ganz persönlicher mehrjähriger Outdoor Erfahrung als junger Mensch in einer der vielen Armeen dieser Welt berichten, dass es damals wie heute immer gut ist, dem uralten Spruch zu folgen:
Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unpassende Kleidung!
Damals wie heute gilt in den Armeen dieser Welt, dass die Bekleidung der Soldaten entsprechend der vor Ort herrschenden klimatischen Bedingungen angepasst wird. Deshalb trug übrigens auch schon ein Albert Schweitzer in Lambaréne einen Tropenhelm und eben keinen Stahlhelm. Darunter schwitzt man nämlich genauso wie wenn man in den Tropen freiwillig in einen Sack voller Watte steigt, der obendrein noch zum Zweck des Schutzes vor Regen mit einer wasserdichten Folie versehen ist. Apropo unpassende Kleidung:Gerade jetzt im doch recht unwirtlichen April des Jahres 2017 zeigt sich, dass Wolle gerade bei permanent wechselnden Temperaturen im Gegensatz zu synthetischer Wäsche aller Art durch nichts zu schlagen ist. Kein Wunder, dass sich die nordeuropäische Wollindustrie momentan regen Zuspruches erfreut, ich berichtete. Denn Wolle wärmt und kühlt gleichermassen. Dies übrigens ein Grund, warum in vielen in den Subtropen lebenden asiatischen Völkern eine Wollmütze die Kopfbedeckung der ganz persönlichen Wahl ist. Wer nun aber ggf. in egal welchem Schlafsack Unterwäsche bzw. einen Schlafanzug aus Kunstfaser trägt, der braucht sich nicht zu wundern, dass er dann in diesem schwitzt. Wolle saugt Schweiß auf und Wolle kann diesen durch regelmässiges Lüften an der frischen Luft jederzeit wieder frei setzen. Wäsche aus Kunstfaser kann genau dies nicht.