Kanchanaburi – Wuff!


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Kanchanaburi. Was soll ich dazu gross sagen? Ich bin mir immer noch unschlüssig, ob ich es da jetzt toll oder scheisse fand. Aber der Reihe nach: 

Ankunft in Kanchanaburi

Ich komme am Busbahnhof an und staune erstmal: Das sieht hier alles so aus, wie ich mir eine kleine chinesische Kleinstadt an der Grenze zu Russland vorstelle. Ziemlich rough! Aber um einiges heisser!

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Irgendwann komme ich mich wieder zu mir, als der Wagen, vor dem ich stehe ausparken will und Gangnam-Style als Hupsignal spielt. Was mich vor Lachen fast umkippen lässt. Aber ich halte mich wacker und laufe zu meinem Guesthouse (Nita Raft House). Unterwegs werde ich von diversen Strassenhunden angekläfft und verfolgt. Macht ganz viel Spass mit einem grossen Rucksack auf dem Rücken. Zum Glück entdecke ich das versteckte Schild zu meinem Guesthouse. Ich muss das Ufer zum River Kwai runter. Wie schon zu erwarten war, werde ich auch da herzlichst begrüsst: Mit Bellen! Die 5 (oder 7? So genau hab ich das Hunde-System da nicht verstanden) Hunde der Guesthouse-Besitzer freuen sich also wahnsinnig über meine Ankunft. Ich beschliesse: Augen zu und durch! Du bist gut geimpft! Unten auf dem Hauboot-Verbund entdecke ich dann nach mehrmaligem “Hello”-Rufen auch den schlafenden “Manager”. Nachdem ich ihn geweckt habe, zeigt er mir ein sehr nettes Zimmer auf dem vordersten Boot für nette 300 Baht/Nacht. Ich nehme das Zimmer. Und dann eine Dusche. Den Rest des Tages verbringe ich damit, mir die Hühnerfarm im JEATH-Museum anzuschauen, werde von einigen Hunden verfolgt, trinke meinen ersten Cafe-Latte mit Dosenmilch und esse mal wieder frittiertes Fett (ich komme langsam zum Schluss, dass die echte Thai-Küche nach Europa ausgewandert ist und dem Fett gesagt hat, dass es nur kurz nach unten Zigaretten holen geht und in 5 Min wieder da ist).

Erawan Nationalpark

Abends buche ich für den nächsten Tag einen Trip in den Erawan-Nationalpark zu den Erawan Falls. Am nächsten Morgen kommen wir nach einer Stunde Fahrt an. Die Erawan Falls sind sieben Wasserfälle, die alle einem Fluss entspringen. Um alle zu sehen muss man durch den Dschungel den Berg nach oben klettern. Das mache ich mit einem älteren sehr witzigen australischen Ehepaar (die mich nach Perth eingeladen haben – nur: was will man in Perth??). Erstmal ins Wasser gesprungen und ruhig verhalten, fangen sofort die dort wohnenden Fische an, alte Hautschuppen vom Körper zu knabbern. Fühlt sich im ersten Moment sehr komisch an, im zweiten immer noch, aber dann gewöhnt man sich irgendwann dran. Wir klettern also von Pool eins zu Pool sieben, springen in jeden zweiten rein und lassen unsere Patina wegfressen. Beim Abstieg muss man sich durch Horden von Russen nach unten kämpfen, kann dann zum Abkühlen nochmal in den zweiten Pool springen und muss feststellen, dass die Fischis überhaupt keinen Hunger mehr haben.

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Death Railway

Danach gings zum Death Railway. Von der Geschichte kriegt man da nicht viel mit, man wird eher aufgefordert fleissig zu shoppen und zu trinken. Wie gut, sich schon vorher über diese unfassbare Geschichte informiert zu haben. Wir dürfen also ein bisschen auf einem Stück Kriegsverbrechen laufen, danach noch 4 Stationen mit der Bahn drauf fahren und werden danach zur Brücke am River Quai gekarrt. Mir stellen sich wie vorher an der Death Railway die Rückenhaare auf, wie hier mit solch einer traurigen Geschichte umgegangen wird. Man stelle sich vor, die Besucher in Dachau oder Auschwitz werden mit lauter Disco-Musik beschallt, stellen/legen sich lachend in die Baracken, knipsen die schönsten Fotos von sich und kaufen in den Baracken frisch frittierte Hühnerfüsse. Klar, die Kulisse ist wahnsinnig: Der Fluss, die Brücke, der Sonnenuntergang – aber sowas kann man auch würdevoller machen. Ich hoffe, die kommen da irgendwann mal drauf.

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Drogen sind scharf!

Auf dem Weg zurück ins Hausboot setze ich mich noch in eine riesige leere Outdoor-Bar, in der eine ziemlich gute thailändische Band spielt. Irgendwann füllt es sich. Und zwar, als die ganzen Thais von den Party-Kähnen (20x15m grosse Flösse, die von kleinen Booten gezogen werden) kommen, die jeden Abend den Kwai hoch-und-runter gezogen werden. Dann setzt sich ein Typ an den Nebentisch, quatscht mich auf englisch an, wir reden ganz nett, bis sich herausstellt, dass er mir Drogen verkaufen will. Allerdings findet er es nicht schlimm, dass ich dankend ablehne und bekomme so einen kleinen Sprachkurs in thai (Guten Morgen, Guten Abend, Danke, Ich liebe dich und will Dich heiraten). Irgendwann bietet er mir noch Essen von seiner Familie an. Ich probiere ein Stück Huhn und mein Mund segnet das zeitliche. Und wieder werde ich ausgelacht! Der Schweiss läuft mir übers Gesicht, ich spucke alles aus, weiss vor lauter Höllenschärfe nicht, ob ich lachen oder schreien soll. Und der Typ neben mir nimmt eine Chili in den Mund und kaut drauf rum! Unfassbar. Es dauert sicher 20 Min, bis ich mich erholt habe und trete dann langsam den Weg nach Hause an und freue mich drüber, wieviele Hunde mir “Gute Nacht” wünschen und mir sogar noch im Rudel hinterher rennen, um auch wirklich deutlich zu machen, dass ich hier ein gern gesehener Mensch bin und auf jeden Fall wiederkommen soll.

Den nächsten Tag verbringe ich auf dem Hausboot, unterhalte mich mit laut Selbstauskunft “intellektuellen” Französinnen, schreibe, surfe und versuche nicht allzusehr zu schwitzen. Das Klima ist dank des Flusses doch recht schwül. Abends esse ich noch von der Frau des Besitzers in Tempura-Teig frittiertes Huhn und Gemüse (lecker!!), buche meine Minibus-Fahrt nach Ayutthaya für den nächsten Tag, schaue mit den intellektuellen Französinnen noch “Ice Age 4″ und gehe –  von all dem Stress und dem doch sehr anspruchsvollen Film totmüde –  um neun ins Bett. Und dann holt mich am nächsten Tag der Minibus ab. Und wenn ich Mini schreibe, dann meine ich Mini! Und dann werden da 9 Mitreisende reingepackt….
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