Justine privat - Leben am Limit

Justine privat -  Leben am Limit

Bild: http://mary-buecherblog.blogspot.de/
Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.
John F. Kennedy 


„Hast du es nicht langsam satt?“, fragt sie und schlürft an ihrem fancy Chai-Mokka-Latte. Ich gebe ein langezogenes Stöhnen von mir und zucke mit den Schultern, während ich das Glas mit dem gratis Wasser fest umklammere.
„Da musst du dich schon etwas präziser ausdrücken, es gibt viele Sachen, die mir auf den Sack gehen …“, entgegne ich und wappne mich innerlich schon mal. Warum treffe ich mich eigentlich immer noch mit Menschen die mit mir nichts anfangen können? Oder besser, sie nicht mit mir? „Hmmm“, macht sie und streicht sich eine der roten Strähnen aus dem Gesicht. „Wo fangen wir da am besten an? Bei deinem ungesunden Lifestyle? Der ungünstigen Finanziellen Situation? Dem ständigen Scheitern an deinen Träumen?“„Wow“, meine ich mit einem Hauch Sarkasmus. „Jetzt hast du es mir aber gegeben.“Sie verdreht die Augen. „Darum geht es nicht. Ich mache mir Sorgen.“„Musst du nicht. Mir geht es gut. Ich stehe auf meinen ungesunden Lifestyle und auch darauf an meinen Träumen zu scheitern“, erkläre ich und lehne mich zurück. „Worauf ich allerdings nicht stehe sind Gespräche wie diese.“„Toll, dann versteckst du dich also lieber wieder?“„Warum verstecke ich mich?“„Vor den Tatsachen!“„Welchen denn bitte?“„Du gehst auf die 30 zu und tust noch immer als wärst du 19!“Skeptisch sehe ich mich in dem Café um. Im Gegensatz zu dem Rest der Spießer um mich herum sehe ich wahrscheinlich wirklich aus wie 19. Allerdings ist das in meinen Augen dann doch eher etwas gutes. Hier sehen alle aus, als wären sie direkt aus der H&M Werbung gesprungen.„Selbst wenn es so ist, kann es dir doch egal sein. Schließlich geht es nur darum ob ich glücklich bin.“„Bist du aber nicht.“„Ach nein?“„Nein.“Ich nippe an meinem Wasser und kratze mich am Kopf. Ganz schon seltsam diese Situation. Schon wieder. Offenbar habe ich da einen gewissen Hang zu. „Okay, mir scheint nicht den ganzen Tag die Sonne aus meinen Arsch. Aber unglücklich bin ich auch nicht. Nur pleite.“„Du hast noch 10 Euro und der Monat noch mehr als 14 Tage!“„Leben am Limit bedeutet nicht automatisch auch Unglück.“„Zu verhungern aber schon!“Ich klopfe auf meine Teddyohren. „Sehe ich aus, als würde ich in der nächsten Zeit verhungern?“„Nur weil eine Diät dir mal wieder gut tun würde, bedeutet das nicht, dass es okay ist nichts zu essen im Kühlschrank zu haben.“„Autsch.“
Sie beleckt sich wie eine kampflustige Bärin die Lippen. „Mehr hast du dazu nicht zu sagen?“„Würde es etwas ändern? Mein Kühlschrank ist übrigens nicht leer.“„Ach nein? Steht eine Soja Milch drin?“„Sogar zwei aber darum geht es hier offenbar nicht. Wolltest du dich mit mir treffen weil du mich gerne diffamieren möchtest?“, frage ich ohne sie anzusehen. Inzwischen bereue ich, dass ich mich bei dem Schnee-Matsch überhaupt vor die Tür gewagt habe. So richtig hat sich der Aufwand nicht gelohnt. Da hätte ich auch weiter lernen können. „Das mache ich gar nicht, einer muss dir nur mal auf den Boden zurück helfen“, meint sie grimmig. „Auf welchen Boden? Ich gehe wieder zur Schule, da ist es normal das ich nicht jede Woche so viele Chai-Latten trinken kann bis mir schlecht wird.“ „Ach jetzt bin ich wieder die Böse weil ich genügend Geld verdiene um mir einen normalen Lifestyle zu finanzieren?“„Nein, du bist die Böse weil du dich verhältst als wolltest du den Award für das Arschloch des Jahres abstauben“, gebe ich genauso angepisst zurück. Ich kann förmlich sehen wie sie darüber nachdenkt mir eine reinzuhauen. Aber sie tut es nicht. Sie weiß ich würde zurück schlagen. „Okay, offenbar bist du unbelehrbar!“, gibt sie auf und lehnt sich auf dem Stuhl zurück.„Genau wie du. Wenn es ein Problem für dich ist, wie ich bin, verstehe ich nicht warum du mich immer wieder treffen willst“, äußere ich also meine Gedanken und sehe sie kritisch an. Sie seufzt und muss plötzlich grinsen, worauf hin ich anfange zu lachen. „Das muss an deinem Unterhaltungswert liegen“, meint sie kichernd. 

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