Junge Welt: Uranwaffen müssen geächtet werden

“Die Ärzteorganisation IPPNW fordert eine internationale Ächtung von Uranmunition. Diese kann nicht als konventionelle Waffe bezeichnet werden. Sie tötet nicht nur beim Einsatz, sondern auch noch Jahrzehnte später. Die Schädigungen durch Abgereichertes Uran (Depleted Uranium – DU) für Zivilbevölkerung, Soldaten und Umwelt sind gravierend. Konkret sorgt die Waffe für ein Ansteigen von Krebserkrankungen, Mißbildungen bei Neugeborenen und Fehlgeburten. Dies legt der 60-Seiten-Report »Die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition – Die gesellschaftliche Debatte um den Einsatz einer umstrittenen Waffe« dar. Er wurde von friedenspolitischen Gruppe IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs – Ärzte in sozialer Verantwortung) gemeinsam mit der International Coalition to Ban Uranium Weapons (ICBUW) erstellt und am Montag in Berlin präsentiert.

Abgereichertes Uran entsteht bei der Anreicherung von Kernbrennstoff für Kernkraftwerke und von waffenfähigem Uran für Atombomben. Aufgrund seiner extrem hohen Dichte wird es für panzer- und bunkerbrechende Geschosse verwendet. Bei der Explosion der DU-Munition bildet sich ein Aerosol mit Partikelgrößen im Nanobereich, das mit dem Wind weiträumig verteilt wird. Diese kleinsten Teile gelangen durch Einatmen, Nahrungsmittel oder Wunden in den menschlichen Körper.

DU ist als Schwermetall chemotoxisch, als radioaktive Substanz radiotoxisch. Beide Wirkungen potenzieren sich. Im IPPNW-Report sind die Ergebnisse von über 100 wissenschaftlichen Arbeiten berücksichtigt, vorwiegend experimentelle Studien an Zellkulturen, Tierversuche mit Ratten und Mäusen. Erschütternd sind die Untersuchungen aus DU-belasteten Kriegsgebieten. Solche Geschosse wurden zuerst von den USA und Großbritannien gegen den Irak 1991 eingesetzt, dann 1995 in Bosnien-Herzegowina, im NATO-geführten Krieg gegen Jugoslawien 1999, vor allem im Kosovo, sowie bei der Invasion und Besetzung des Irak ab 2003. Ärzte im Zweistromland berichten über den alarmierenden Anstieg schwerer Fehlbildungen bei Neugeborenen. Dokumente der US-Armee weisen auf einen möglichen DU-Einsatz auch in Afghanistan hin. Das wird von Washington und London bisher jedoch dementiert. Noch nicht erwiesen ist laut IPPNW, ob die NATO Uranmunition auch im Libyen-Krieg eingesetzt hat.”

http://www.jungewelt.de/serveImage.php?id=41553&type=o

Quelle: http://www.jungewelt.de/2012/12-04/047.php

http://www.jungewelt.de/serveImage.php?id=41561&type=o

Bericht: IPPNW_ICBUW_Report_DU_Munition_2012.pdf

“Abgereichertes Uran (engl. Depleted Uranium) entsteht bei der Anreicherung von Kernbrennstoff für Atomkraftwerke und von waffenfähigem Uran für Atombomben. Weltweit nutzen Militär und Rüstungsfirmen Waffen mit Uranmunition, zum Beispiel um Panzer zu zerstören oder Bunker zu sprengen. Unter anderem besitzen die USA, Großbritannien, Frankreich, Russland, Griechenland, die Türkei, Israel, Pakistan, Saudi-Arabien und Thailand diese Waffen. Bei der Explosion dieser Munition bildet sich ein Aerosol mit Partikelgrößen im Nano-Bereich. Diese Partikel gelangen durch Einatmen, durch Aufnahme mit dem Wasser oder Nahrungsmitteln, aber auch über Wunden in den menschlichen Körper. Im Blut gelöstes Depleted Uranium (DU) wird in wenigen Tagen über die Nieren ausgeschieden, aber im Skelett eingelagerte Uranpartikel liegen dort jahrelang und bestrahlen die umliegenden Zellen mit Alpha-Teilchen. Das verursacht Knochentumore und Leukämie. Eingeatmete Uranpartikel werden in der Lunge abgekapselt oder in regionale Lymphknoten transportiert, wo sie dauerhaft verbleiben und Krebs erzeugen können.

Im Irak, wo Uranwaffen 1991 und 2003 eingesetzt wurden, berichten Ärzte über den alarmierenden Anstieg schwerer Fehlbildungen bei Neugeborenen: Nicht nur in Basra, sondern auch in Fallujah, der 2004 und 2005 stark umkämpften Stadt. Deshalb gab die WHO 2010 zusammen mit dem irakischen Gesundheitsministerium eine Studie in Auftrag, mit der Art und Frequenz der Fehlbildungen in sechs irakischen Provinzen untersucht werden sollen.

DU schädigt das Leben auf zweifache Weise: Als Schwermetall ist es chemotoxisch, als radioaktive Substanz radiotoxisch. Beide Wirkungen potenzieren sich. Für die betroffenen Bevölkerungen ist das Vorsorgeprinzip von großer Bedeutung , um toxische und radiologische Langzeitschäden von Kriegen zu verhindern. „Wir müssen unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen wirksam schützen,“ so Dr. Winfrid Eisenberg, Kinderarzt und Mitautor der Studie.”

Quelle: http://www.ippnw.de/startseite/artikel/f6f7ff84f2/uranwaffen-muessen-geaechtet-werden.html



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