Jedes achte Kind wurde sexuell missbraucht

Es ist eine Bilanz des Grauens: Eine neue Studie enthüllt, wie vielen Kindern in Deutschland sexuelle, körperliche und seelische Gewalt angetan wurde.
Jedes achte Kind wurde sexuell missbraucht
Foto: pa Leiden für Körper und Seele: Die Opfer von Misshandlungen im Kindes- und Jugendalter kämpfen oft lebenslang mit den Folgen.
 
Einsperren, Ignorieren, Demütigen – auch die seelische Misshandlung von Kindern und Jugendlichen zieht schwere gesundheitliche Schäden nach sich. Viele Minderjährige müssen auch hierzulande oft Erniedrigungen über sich ergehen lassen.
Eine aktuelle Studie enthüllt nun die Häufigkeit und Schwere verschiedener Misshandlungsformen in Deutschland. Forscher haben im vergangenen Jahr zufällig ausgewählte Personen zu ihrer Kindheit befragt und alle Handlungen oder Unterlassungen analysiert, die Schaden verursachen oder verursachen könnten.
Neben sexuellen Übergriffen und körperlicher Gewalt gehören dazu auch seelische Misshandlungen. Sie werden häufig nicht ernst genommen, aber Gewalt zwischen Eltern, Einsperren oder Erniedrigung des Kindes haben die gleichen Folgen wie körperlicher Missbrauch. Und auch die Vernachlässigung seelischer und körperlicher Bedürfnisse kann der Gesundheit schaden.
„Schwere Fälle wie Vergewaltigung oder Körperverletzung sind eindeutig, leichtere Fälle hängen oft von der subjektiven Wahrnehmung und dem Kontext ab. Eine einmalige Ohrfeige in einem sonst liebevollen Elternhaus ist sicher noch keine körperliche Misshandlung.“
Die Ergebnisse der Studie veröffentlichte jetzt das „Deutsche Ärzteblatt“. Jeder Achte wurde demnach sexuell misshandelt, die Zahl der körperlich Misshandelten ist ebenso groß. Von seelischem Missbrauch berichtete jeder Siebte, und fast die Hälfte gab seelische oder körperliche Vernachlässigung an.
„Die häufigen Angaben von körperlicher und emotionaler Vernachlässigung bei älteren Personen liegt daran, dass viele der Befragten in der Nachkriegszeit aufgewachsen sind“, erklärt Häuser.
Die Forscher erfassten auch die soziale Schicht: Demnach ist sexuelle Misshandlung in allen Bevölkerungsgruppen gleich häufig.
Emotionale und körperliche Misshandlung und Vernachlässigung sind dagegen in benachteiligten Schichten weiter verbreitet. Hier spielen vor allem unterschiedliche Erziehungsmethoden eine Rolle.
Misshandlung ist auch für die Opfer manchmal schwer festzumachen. Bestrafungen werden teilweise als normal hingenommen oder verdrängt und nur schwere Formen erinnert.
„Emotionaler Missbrauch wird häufig erst später in einer Psychotherapie deutlich, viele Patienten können ihn aber auch genau benennen. Für andere spielt er im Erwachsenenalter dagegen keine Rolle mehr“, sagt Häuser.
Wie Menschen Misshandlungen verarbeiten, hängt stark von ihrer Wahrnehmung der Ereignisse und ihrem sozialen Umfeld ab. Aber auch die Gene spielen eine Rolle: Menschen mit einem normalen Serotonin-Transporter-Gen sind weniger anfällig für posttraumatische Beschwerden als solche mit einem verkürzten Gen.
Quelle: WELT-Online 29.04.2011

Jedes achte Kind wurde sexuell missbraucht

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt



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