Je ne suis pas Charlie – Ich bin nicht Charlie

Ressentiments gegen Flüchtlinge in der “normalen” Bevölkerung, Pegida-Nazis auf den Straßen, tötende Terroristen, antisemitische Geiselnahmen – welche übelriechende, giftige Soße braut sich da zusammen? Ich verfolge unwillig und ungläubig, was uns in den Medien und auf Facebook so präsentiert wird. Über Nacht ist jeder jetzt Charlie, auch sonst an solchen Themen nicht mal peripher interessierte Leute.

Unwillig, weil mich die Geschehnisse erschaudern lassen und mir zum Kotzen zumute ist.
Ungläubig, weil ich die ganze Ignoranz und die reaktionäre Stimmung nicht fassen kann – egal von wem.

Trotzdem möchte ich heute etwas loswerden, auch wenn es sich anfühlt wie der Tropfen auf dem heißen Stein.

Ich bin für Meinungs- und Medienfreiheit, aber gegen die Verunglimpfung von Religionen. Rassistisch sind die stereotypen Darstellungen (die Bandbreite umfasst , welche die Zeitschrift Charlie Hebdo unter dem Deckmantel der Satire veröffentlicht hat. Böse, gefährlich, von Hass erfüllt. Die satirischen Darstellungen vom “Moslem” erinnern mich an das Nazipropaganda-Plakat “Der ewige Jude” (siehe weiter unten). Mit solchen Darstellungen wurde erfolgreich eine Masse an Menschen gegen eine Bevölkerungsgruppe, ja gegen ihre Nachbarn und Freunde aufgehetzt. Jetzt nennt man solche Darstellungen also Satire, aha – gefällt mir nicht.
Cultural Affair Der ewige Jude

Cultural Affair Charlie Hebdo
Ich bin gegen das Töten von Menschen (und Tieren). Die Mehrheit der Muslime ist auch dieser Meinung, da bin ich mir sicher. Menschen die töten sind Verbrecher, egal welche Motive sie haben. Dazu gibt es nicht viel mehr zu sagen, ist eigentlich logisch, wie alle haben nur ein Leben.

Ich bin gegen ignorante Menschen, zu denen ich die Pegida-Anhänger zähle. Diese Gehirnwäsche-Massenaktionen für verängstigte Bürger erinnern auch an Deutschlands dunklere Zeiten. Schön finde ich aber, dass München, die einstige “Hauptstadt der Bewegung”, einen Titel den die bayerische Hauptstadt 1934 von Adolf Hitler erhielt, erfolgreich bisher die Pegida-Aufmärsche blockiert.

Es geht nicht darum, sich eine Meinung zu bilden, ob “der Islam” eine “schlechte” oder eine “gute” Religion ist, denn so etwas gibt es gar nicht. Es steht meiner Meinung nach auch niemandem zu, das zu beurteilen. Für die jüngsten Geschehnisse ist auch nicht “der Islam” verantwortlich, sondern psychisch kranke Individuen, die sich haben aufhetzen lassen, von einem Gift verbreitendem Satiriker.

Wann werden wir endlich begreifen, dass ein gesundes Miteinander für alle nur funktioniert, wenn wir jeden Menschen unabhängig von seiner Religion, Herkunft, Hautfarbe und und sozialen Status behandeln?

Hört auf eure gedanklichen Schubladen zu benutzen, in die ihr schnell und schlampig jeden einsortiert. Macht eure Schubladen zu (oder räumt sie auf), denn in ihnen schimmelt schon der Hass in allen Farben.

Und darum: Je ne suis pas Charlie – Ich bin nicht Charlie.


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