Ist der Islam faschistiod?

Ist der Islam faschistiod?Bisher habe ich die Frage immer verneint. Einfach auch deshalb, weil es mir unbehaglich wird, wenn man pauschal urteilt. Letztens jedoch hatte ich ein Gespräch mit einer Freundin, die erst vor wenigen Wochen den Iran fluchtartig verlassen musste. Und sie sagte: „Der Islam ist faschistisch.“

Nun schauen wir einmal, was sich hinter den Begriffen verbirgt. Wikipedia sagt: „Faschismus war ursprünglich die Selbstbezeichnung jener rechtsgerichteten Bewegung, die Italien unter Benito Mussolini von 1922 bis 1943 beherrschte. Schon in den 1920er Jahren weiteten Gegner dieser Bewegung den Begriff auch auf andere rechtsradikale, autoritäre, totalitäre und nationalistische Regimes, Diktaturen und politische Gruppen aus.“

Kann man diese Definition auf eine Religion anwenden? Es gibt Stimmen, die dies verneinen – aber es gibt tatsächlich den Begriff Islamofaschismus: „Islamfaschismus oder Islamofaschismus ist ein kontroverser Neologismus, der Ähnlichkeiten in Ideologie und Praxis zwischen modernen islamistischen Bewegungen und europäischem Faschismus des 20. Jahrhunderts, bzw. zu neofaschistischen und totalitären Bewegungen der Gegenwart behauptet. Als islamfaschistische Organisationen wurden unter anderem Al-Qaida, die Taliban, die Muslimbruderschaft, Hamas und Hisbollah bezeichnet. Kritiker des Begriffs sehen in der Verbindung von Islam und Faschismus ein beleidigendes und falsches politisches Schlagwort.“

Auch für mich klingt das nach einem falschen, politischen Schlagwort. Denn unbestritten ist eine Religion, die auf Ungleichbehandlung von Menschen beruht, verachtenswert. Doch das ist im Kern auch die christliche. Fazlollah Nuris Sätze,“ Der Islam verlangt Gehorsam und nicht Freiheit, Ungleichheit und nicht Egalität“ (Quelle) sprechen eine deutliche Sprache: die der europäischen Aufklärung zugrundeliegenden Schlagworte „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ kommen im Kontext des Islam nicht vor. Sie widersprechen ihm sogar. Doch so viel Anderes steht auch nicht im Alten Testament.

Es handelt sich beim Islam um eine patriarchalische, diskriminierende Religion (und Geisteshaltung). Dem kann man kaum widersprechen. Und gerade erst in den letzten Tagen lernte ich, dass man – anders als es die Bibelauslegung tut – den Quran nicht wertend lesen darf, sondern dass Gesetze, die Mohammad am Ende des Buches diktierte, die Regelungen der ersten Verse aufheben. Nun ist der Quran im Laufe (des Entstehens) seines Textes immer brutaler und menschenverachtender geworden. Wer mag, kann das alles selbst nachlesen.

Außer Frage steht also, dass das Buch, auf das sich die Religion beruft, mit den universellen Menschenrechten kollidieren muss.

Doch ist die Religion deshalb faschistisch? Sie ist jedenfalls – vom Anspruch her – nicht nationalistisch. Dass die iranische Spielart des Islam dies ist, hängt mit der politischen Situation des Landes zusammen. Das hat meiner Meinung aber nach nichts damit zu tun, dass Iran sich als schiitischen Teil des Islam begreift. Auch hier gilt die Umma, die Gemeinschaft der Gläubigen, mehr als nationale Grenzen.

In Iran – wie auch in anderen, islamisch geprägten Ländern – herrscht eine Diktatur. Die Religion ist hier nur der Überbau für den menschenverachtenden Charakter dieser Diktatur(en). Ob die religiösen Lehren jedoch auch die Basis dafür sind… darüber muss ich mir erst noch klar werden.

Abschließend: ich meine, wenn man den Islam als faschistisch bezeichnet, ist das eine Vereinfachung. Das trifft den Kern der Sache nicht wirklich. Diktaturen sind nicht zwingend faschistisch – aber faschistische Systeme sind zwingend Diktaturen.

Nic


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