Israel, so vielseitig und interessant - aber fast ohne Kosmetik-Shopping

Fast drei Wochen haben wir in Israel verbracht und trotz des "mulmigen Gefühls" war es die interessanteste und vielseitigste Reise, die ich bisher gemacht hab. Kurz vor dem Beginn der Reise habe ich mich doch ziemlich unwohl gefühlt. Nach monatelanger Ruhephase gab es 5 Tage vor unserem Reisebeginn einen erneuten Anschlag auf dem Tempelberg, der zu neuen Unruhen geführt hat, die bis heute andauern. 
Auf der Webseite des auswärtigen Amtes wurde von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel abgeraten - ich hab meine gesamte Rundreise nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln geplant. Und man sollte sich registrieren, damit man im Notall ausgeflogen werden kann. Reisen ist für mich total wichtig, die Reise abzusagen kam für mich nicht in Frage.

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Altstadt von Jerusalem

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Grabeskriche

Unser erster Eindruck - Chaos! Ich hab schon erwähnt, dass wir alles nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln geplant haben, aber was tun, wenn alle Buslinien nur hebräische Namen haben. Hebräische Schrift können sowohl mein Mann als auch ich nicht ansatzweise und wenn man nur seltsame Zeichen sieht, ist es sehr verwirrend. Außerdem gibt es in Israel fast ausschließlich nur Buslinien, drei Zugstrecken, aber leider keine U-Bahn oder Straßenbahn... Aber dank Internet geht alles, es gibt eine ÖPNV-App, die auch englische Namen benennt und alle Busfahrer können mehr oder weniger englisch. Daher haben wir den Busfahrern am Handy gezeigt, wo wir hinwollen - es hat wunderbar geklappt. Nach einem Tag war Busfinden und Busfahren kein Problem mehr.

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Stadtmauer Jerusalem

 Die erste Woche haben wir im Jerusalem verbracht, haben aber auch einige Ausflüge ins Umland gemacht, nach Bethlehem, ans Tote Meer, zum Herodespalast.
Jerusalem ist die beeindruckendste Stadt, in der ich je war. Die Stadt ist alt, wahnsinnig alt, Bauwerke verschiedenster Epochen findet man dort. Und es ist die Stadt wo sich die wichtigsten monotheistischen Religionen begegnen, es ist die bedeutendste Stadt für Juden und Christen und eine der wichtigsten Plätze für Moslems. Obwohl die Religionen so unterschiedlich sind, treffen sich alle in Jerusalem. Und alle glauben irgendwie an denselben Gott, Juden und Christen sowieso, aber auch bei den Moslems war Jesus ein Prophet.
Es war ein überwältigendes Gefühl dort zu sein!!! Ich hatte manchmal Tränen in den Augen, weil es beeindruckend und berührend war. Menschen aus der ganzen Welt treffen sich dort, man hört fast alle Sprachen... so etwas habe ich noch in keiner anderen Stadt erlebt.

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Tempelberg

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Mauer zwischen Israel und Palästina
Der Konflikt zwischen Israel und Palästina war zumindest in Jerusalem allgegenwärtig. Am Freitag, an dem Tag, wo sowohl die Freitagsgebete stattfinden, als auch der Sabbat beginnt, war die ganze Altstadt abgesperrt. Nur die Gläubigen durften in die Altstadt rein - die Situation war so angespannt, dass ständig eine Eskalation befürchtet wurde. Überall, an jeder Busstation, an jedem Supermarkt, an jedem Zugang zur Altstadt standen stark bewaffnete Soldaten, eigentlich sollen sie zur Sicherheit beitragen, bei mir haben sie eher ein Gefühl der Unsicherheit ausgelöst. Und auch als Tourist ist man schnell im Mittelpunkt der Konflikte, ein Mal sind wir fast in eine Palästinenserdemo geraten, ein anderes Mal in einen Kreis singender und tanzender orthodoxer Juden - die allerdings vor einer Soldatenmannschaft getanzt haben. Und täglich, vor allem abends hörte man Schüsse.... 

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Negev-Wüste

 Israel ist so abwechslungsreich, sowohl kulturell, als auch landschaftlich. Zwischen Palästina und den Großstädten an der Ostküste sind Welten und nicht nur 100 Km. Im Norden ist das Land grün, im Süden ist viel Wüste. Mit dem Wetter hatten wir wahnsinnig viel Glück, immer über 20°, manchmal bis 28° und Sonne, Sonne, Sonne! Das ist auch in Israel nicht so ganz üblich im November.

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Datteln

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Maeg in Cesarea

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Palast vom Pontius Pilatus, Cesarea

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Bahai-Tempel, Haifa

Haifa, die Universitätsstadt war unser zweites Ziel - dafür dass es die drittgrößte Stadt Israels ist, was sie doch ganz schön überschaubar, irgendwie provinziell. Auch Haifa ist ein sehr guter Standpunkt für Erkundungen der Umgebung mit ÖPNV, Akkon, Cesarea, Nazareth sind in einer halben Stunde erreichbar. Die Stadt hat sehr viel zu bieten - vor allem die schmucke "deutsche Kolonie", mit vielen Bars und Restaurants und die Baha'i-Gärten, die fast paradiesisch wirken. Baha'i ist übrigens eine Religion. Hier hatten wir ein tolles Hostel Port Inn, was ich unbedingt erwähnen möchte, weil wir uns sehr wohl gefühlt haben.

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Museumsmeile, Tel Aviv

Zuletzt Tel Aviv, wobei wir uns entschieden haben in Jaffa zu wohnen. Tel Aviv und Jaffa sind inzwischen zu einer Stadt zusammengewachsen, allerdings ist Jaffa alt, es gab die Stadt schon vor Christus und Tel Aviv neu. Tel Aviv ist modern und trendy und Jaffa ist ein wenig abgefuckt, aber sehr sehr hip, voller Antikgeschäfte, Flohmarkt und trendiger junger Designerläden.
Zum Shoppen und Ausgehen ist Tel Aviv perfekt, bis auf einige Museen hat die Stadt kulturell aber nicht viel zu bieten.
Übrigens....Helena Rubinstein, war nicht nur eine erfolgreiche Kosmetikunternehmerin, sondern auch eine Kunstmäzenin und -sammlerin. Sie führte einen Salon, wo Matisse, Chagall, Modigliani, Hemingway oder Faulkner verkehrten. Ihre Kunstsammlung ist sehr sehenswert.

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Helena Rubinstein Sammlung

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Strand von Jaffa

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Skyline Tel Aviv

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Hafen von Jaffa

Und zuletzt...die Kosmetika. Ich hab zu viel im Schrank, deutlich zu viel, daher habe ich kaum etwas gekauft. Verliebt habe ich mich aber in die Laline-Kette. Ich glaube, dass es eine japanische Kette ist, die in Israel aber sehr zahlreich vertreten ist. Die Verpackungen sind eine Augenweide, so süß!
Ich wollte ganz viel von Ahava kaufen... hab mich dann aber doch dagegen entschieden, darüber schreibe ich noch einen gesonderten Post.

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Laline-Shop

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Laline Shopping


Fazit: Ich bin begeistert und verliebt in Israel. Das Land ist nur ein wenig größer wie Hessen und doch hat es so wahnsinnig viel zu bieten. Ich will unbedingt noch einmal hin, vielleicht sogar mehrmals, aber das nächste Mal mit einem Mietwagen, damit ich die ganzen Templerburgen sehen kann. Und ich hoffe sehr auf Frieden dort....auch wenn es mir zur Zeit fast aussichtslos erscheint.
Auf meinem Reiseblog werde ich noch sehr viel mehr über die Reise schreiben, falls es Euch interessiert, schaut dort vorbei.

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