Iran: Drohung und Gegenschlag

Vielleicht muss der Iran wie eine Atommacht behan­delt wer­den, wenn man ver­hin­dern will, dass er zu einer wird.

Der Iran will die Bombe. Nach dem jüngs­ten Bericht der Internationalen Atomenergie-Behörde kann es an die­ser Behauptung kaum noch begrün­dete Zweifel geben. Fraglich ist nur noch, wann er sie haben wird. Doch statt sich dar­auf ein­zu­stel­len und eine poli­ti­sche Strategie für die­sen Zeitpunkt zu for­mu­lie­ren, ver­sucht die Staatengemeinschaft wei­ter mit alten Mitteln, den Iran vom Bau der Bombe abzu­brin­gen. Es ist ein Wettlauf, den der Iran gewin­nen wird.Zwar gibt es zwei Optionen, die das Problem mut­maß­lich rasch aus der Welt schaf­fen könn­ten. Doch beide sind – aus unter­schied­li­chen Gründen – so gefähr­lich, dass sie unrea­lis­tisch sind.

Da ist die Debatte über einen Militärschlag, die in den letz­ten Tagen offen­siv aus Israel zu hören war. Doch diese Option ist keine. Das wis­sen auch die Israelis, die nur so laut brül­len, um den Rest der Welt zu schar­fen Sanktionen gegen den Iran zu bewe­gen.

Denn ers­tens würde Israel, wenn es denn wirk­lich Ernst machen wollte, einen Militärschlag gegen den Iran nie­mals in Zeitungs- oder Fernsehinterviews ankün­di­gen. Zweitens würde ein mili­tä­ri­sches Eingreifen von außen, das unter­halb der Schwelle einer Invasion bliebe, nur das gegen­wär­tige Regime in Teheran stär­ken, anstatt es zu schwä­chen. Drittens wäre eine Militäraktion ober­halb die­ser Schwelle nur unter akti­ver Beteiligung der USA mög­lich, was aber nach den Erfahrungen der USA mit Afghanistan und dem Irak nahezu aus­ge­schlos­sen wer­den kann. Zudem wäre das eine Katastrophe, die die gesamte nah­öst­li­che Region ins Chaos stürzte. Ein Großkonflikt, der sich fak­tisch von der indisch-pakistanischen Grenze bis zum Maghreb zieht, ist von nie­man­dem mehr beherrsch­bar.

Und vier­tens schließ­lich wür­den Bombardements das ira­ni­sche Atomprogramm bes­ten­falls ver­lang­sa­men, aber nicht been­den. Es ist also höchste Zeit, die Kriegsrhetorik zu been­den. Sie ist unan­ge­mes­sen. Sie führt nur in die Irre. Das Regime in Teheran durch­schaut das.

http://www.fr-online.de/meinung/leitartikel-drohung-und-gegenschlag,1472602,11125118.html


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