Hallo liebe Julia. Wir freuen uns, dass du dir die Zeit nimmst uns ein Interview zu geben. Für diejenigen die dich noch nicht kennen: Stell dich und dein Unternehmen doch bitte einmal vor.
Hey Nina, vielen Dank für das Interview und der schönen Möglichkeit etwas über mein kleines Unternehmen und dem Wirken dahinter, deinen Lesern näher zu bringen. Was angefangen hat als kleines Hobby, hat sich binnen 9 Jahren zu einem kleinen Familienunternehmen entwickelt. Seit 2007 habe ich ein Gewerbe als Künstlerin und Designerin für Gipsabdrücke von Baby & Babybauch, seit 2012 kam ein eigenständiger Online Shop – www.mommyandbaby.de hinzu, welcher thematisch auf unser GipsAtelier basiert und von mir verwaltet und gepflegt wird. Zusammen in einem kleinen, familiären Team veredeln wir Babybauchabdrücke und gestalten diese individuell nach Kundenwunsch, wir verewigen aber auch die winzigen Händchen & Füßchen von Babies als kleine 3D-Abdrücke für die Ewigkeit. Seit 2013 habe ich mein Wissen meines Handwerks in Workshops weitergegeben, welche ein paar Mal im Jahr bei mir in Erfurt stattfinden. Mittlerweile habe ich über 70 Frauen, zum größten Teil Mamis wie du und ich, aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und der Türkei ausgebildet. Damals waren es noch größere Gruppen bis zu 13 Teilnehmerinnen gleichzeitig, wobei ich heute ganz kleine Gruppen gemütlicher finde. Einen wunderbaren Einblick in meine Tätigkeit erhält man am besten in dem TV-Bericht vom mdr auf meiner Website wwww.babybauch-abdruecke.de, welchen meine Töchter immer wieder lieben, anzuschauen.
Wie bist du auf die Idee gekommen, dich auf Schwangere zu spezialisieren ?
Das definierte sich eher unbewusst. Als ich im Sommer 2006 in die Elternzeit mit meiner Tochter Emily ging, entwickelte sich in mir der Wunsch wieder kreativ zu werden und etwas mit meinen Händen zu schaffen. Ein Hobby fehlte mir sehr. So begann ich meist wenn mein Baby schlief, zu basteln und Leinwände für unser Heim zu gestalten. Doch irgendwann inspirierten mich die Leinwände für das Kinderzimmer nicht mehr. Der Wunsch in mir wurde so enorm, mit kreativer Arbeit auch ein paar Taler nebenher zu verdienen, das mich die Frage nach dem „Was könnte es sein?“ nicht mehr los ließ. Während meinen Spaziergängen mit meiner kleinen, während Besuchen von Freunden, oder den Besuchen der Pekip-Kurse sah ich plötzlich immer wieder unbearbeitete Gipsabdrücke vom Babybauch. Rohlinge halt, welche völlig unbehandelt waren. Darin sah ich Potenzial und fand es so Schade, dass die meisten Eltern nichts aus ihren Bauchabdrücken machten. Es dauerte nicht lange, bis ich die Zeichen erkannte. Somit wachte ich eines Morgens auf, voller Euphorie meiner Vision… und wusste, wenn die Frauen es nicht machen, dann mache ich das! Ich wollte die Bauchabdrücke veredeln und jeder einzelnen Kundin die Füsse küssen, dass nun ich diesen Service für Sie übernehmen durfte. Es bedeutete mir unglaublich viel, mich kreativ austoben zu können, was Aufgrund der unterschiedlichen Designwünsche nie langweilig werden würde. Nach meiner Elternzeit stieg ich in meiner alten Firma, im Einzelhandel, für 30 Stunden wieder ein. Darauf das Jahr kürzte ich schon auf 20 Stunden. Seit 2010 bin ich als Gipsbauch-Designerin im Vollerwerb tätig, wobei über die Jahre so einige zusätzliche Aufgabengebiete dazu kamen und sich alles sehr gut weiterentwickelt hat. Erst etablierte ich mich in der schönen brandenburgischen Hauptstadt Potsdam, wo ich ein süßes Atelier mit Vorgarten für 3 Jahre anmietete. Seit 2013 leben und arbeiten wir in Erfurt, Thüringen und schon 1 Jahr später kam eine liebe Künstlerkollegin mit ins Team, welche mich bei der Veredelung & Gestaltung der einzelnen Gipsabdrücke enorm unterstützt, so dass ich weitere Bereiche im Atelier und Online Shop übernehmen und auch meine Talente weiter erforschen und definieren konnte. Mein Hauptaugenmerk und Fokus liegt derzeit auf der Produktentwicklung und Umsetzung von Ideen, Social Media, Grafik-Design, Kundenkommunikation uvm. Nach der Arbeit folgen die Aufgaben als Mama und der täglichen Hausarbeit mit all ihren Pflichten. Ein Rund-um-Job also 
Wie viel Zeit benötigst du in etwa für einen Gipsabdruck?
Für die Veredelung eines Gipsabdrucks von Bauch & Busen benötigen wir von der Abformung bis hin zur Oberflächenglättung (inkl. Stabilisierung, einbetten einer Aufhängung, Glättung und Grundierung) ca. 8 Stunden. Die Gestaltung wird Aufgrund von individuellen Geschmackswünschen nach Stundensatz kalkuliert, so das meist ca. 15 Stunden im Durchschnitt für ein einzelnes handgefertigtes Werk anfallen.
Was treibt dich an deiner Arbeit an und was motiviert dich?
Ich habe hierfür nichts spezielles. Es ist viel mehr ein Gefühl von innen heraus, was mich täglich antreibt. Ich bin sehr dankbar für das Leben welches ich jetzt leben darf, was ich meiner Familie hier durch bieten kann. Das Schönste aber für mich ist die Möglichkeit mich immer wieder selbst zu verwirklichen. Die Freiheit zu haben, in meinem eigenem Tempo zu arbeiten, wann und wie ich möchte und meine Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Das größte Lob und Freude ist dann die Resonanz meiner Kunden. Das erfüllt mich sehr. Ideen aus mir heraus zu schöpfen, Wege zu finden wie ich sie umsetzen kann, meine Begabungen weiter auszureizen und solange zu Lösungen suchen, bis das fertige Werk / Produkt steht.
Sicherlich gibt es auch spezielle und extravagante Kunden. Was war bisher dein „besonderster“ Kundenwunsch?
Mittlerweile habe ich in den letzten 9 Jahren mit meiner Kollegin zusammen, über 1000 Gipbäuche abgeformt, veredelt und individuell gestaltet. Hier wurden uns aber die meisten Gipsabdrücke, welche oftmals in Eigenregie der werdenden Eltern gefertigt wurden, gebracht oder zugesandt. Im Laufe der Zeit kamen viele Geschichten zusammen, welche Eltern bewegen einen Abdruck ihres Babybauches anzufertigen. Jedes Design ist unterschiedlich, anders, persönlich und so unglaublich einzigartig, so wie der Gipsbauch selbst auch.
Du bist nicht nur Unternehmerin, sondern auch Künstlerin. Wie gehen deine beiden Töchter damit um, eine so kreative Mama zu haben?
Für meine beiden Mädchen (4,5 & 10 Jahre) ist es im Grunde etwas normales. Ich habe mir mein Unternehmen so aufgebaut, dass ich von zu Hause aus arbeiten kann. Mein Atelier ist oben im Dachgeschoss, darunter wohnen wir… Werktags arbeite ich oben im Atelier regulär zwischen 9-15.30 Uhr mit meiner Kollegin, als auch mein Lebensgefährte bringt sich mit ein. Meine Töchter haben jederzeit die Möglichkeit sich mit einzubringen, zu zuschauen oder auch mit zu machen. Sie sind selbst sehr kreativ veranlagt, jede auf Ihre Art und Weise und freuen sich natürlich immer, wenn Sie für 3D-Abdrücke ihrer Händchen oder Füßchen her halten dürfen. Wichtig finde ich allerdings, Sie in Ihren eigenen Talenten zu fördern. Keiner von beiden wird mal genötigt in meine Fußstapfen zu steigen. Ich finde es aber auch wichtig ihnen zu zeigen, wie ich unseren Unterhalt verdiene. Was ich leisten muss, um z.b. ihren Tanzunterricht zu zahlen. Bei Elternstammtischen der Schule werde ich manchmal angesprochen mit „Sie sind doch die Mama die Gipsabdrücke macht, richtig?“ Man bringt mich und Emily also erstmal damit in Verbindung wenn man uns sieht und das ist auch ok so. Emily ist es schon bewusst, denke ich, dass es schon etwas außergewöhnliches ist, was ich täglich so mache. Es ist ja auch sehr vielseitig und interessant.Vielen Dank, liebe Julia.
Und als kleines Schmankerl, haben wir für euch noch ein kleines Gewinnspiel!
Das einzige was zu tun ist:
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Mitmachen könnt ihr bis zum 08.10.2016 (23:59 Uhr). Die/der glückliche Gewinner/innen wird am Ende unter allen Teilnehmer/innen per Zufallsprinzip ausgelost und anschließend persönlich benachrichtigt.
Facebook steht mit diesem Gewinnspiel in keinerlei Zusammenhang. Der Gewinn kann nicht Bar ausgezahlt werden.
