ich arbeite für mikl-leitner

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es war nur eine frage der zeit. es musste einmal rauskommen. und ja, ich muss es öffentlich eingestehen: ich arbeite für mikl-leitner.

im einzelnen: ich habe seit der amtsübernahme im innenministerium durch johanna mikl-leitner vieles kritisiert. schliesslich war schnell klar, dass sie die fektersche tradition nicht nur fortsetzen will, sondern dem ganzen auch noch heftigen nachdruck verleihen will.

in den letzten monaten habe ich (wie viele andere kritiker_innen auch) besonders die missstände in der politik gegenüber den willkommenen (vulgo flüchtlinge) heftig kritisiert. dabei verbreiten wir immer wieder auch stories über die schrecklichen umstände, die zb. in traiskirchen oder in den mikl-leitnerschen zeltdörfern herrschen. wir verbreiten bilder, die den ganzen wahnsinn zeigen. wir machen bekannt, wie menschenunwürdig unser land bzw. in unser aller namen eine innenministerin mikl-leitner mit den willkommenen umgeht.

das freut die innenministerin. sie findet jede einzelne schreckensnachricht toll. je weiter diese bilder und die beschreibungen der zustände verbreitet werden, umso näher sind wir an der zielvorgabe der innenministerin. denn die nachricht, die sich in aller welt verbreiten soll, lautet: in österreich ist kein platz. in österreich geht es aus not und elend geflüchteten menschen dreckig. in österreich müssen willkommene auf nacktem boden oder im freien übernachten, müssen im regenschlamm oder in brütender hitze ausharren, müssen kinder auf bänken auf offener strasse übernachten, gibt es nicht genügend zu essen, usw.

alle diese bilder sind news im sinne der mikl-leitnerschen public relations. jede schlechte nachricht ist eine gute. die menschen in den kriegsgebieten sollen es von den fluchthelfer_innen erfahren: ja nicht nach österreich, da ist es schrecklich.

es ist die wahnsinnige idee, der irre glaube daran, dass menschen, die flüchten sich gemütlich die destinationen aussuchen. im familienrat wird bei speis und trank beraten: wollen wir nach österreich oder wollen wir lieber in die schweiz? wollen wir nach traiskirchen oder nach calais?

es ist ein wahnsinniges weltbild. und ich werde in diesem konzept zum kollaborateur.
in diesem sinne muss ich gestehen:
ich arbeite für mikl-leitner

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dieser artikel ist am 7.7.2015 auf fischundfleisch.com erschienen und dort direkt aufrufbar.

Schlagwörter: asyl, flüchtlinge, mikl-leitner, traiskirchen, willkommene, zeltdorf

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