Hungerstreikender schwebt in Lebensgefahr

Hungerstreikender schwebt in Lebensgefahr

Majid Tavakoli, einer der Hungerstreikenden im Teheraner Evin-Gefängnis wurde nun in die Krankenstation des Gefängnisses eingeliefert.

Majid Tavakoli ist eine der prominentesten Führer der Studentenbewegung in Teheran. Er wurde wegen einer Rede, die er am 7.12.2009 an einer Teheraner Universität hielt, verhaftet.

Später wurde er aufgrund seinen offenen Briefes aus dem Gefängnis, die er aus Protest gegen die Hinrichtung von Farzad Kamangar und vier weiteren Aktivisten verfasst hatte, in Einzelhaft verlegt.

Hier ein bericht von RAHANA, übersetzt von Julia

Montag, 9. August 2010 – Zusammenfassung: Infolge seines langen Hungerstreiks hat der studentische Aktivist Majid Tavakoli das Bewusstsein verloren. Er wurde in die Krankenstation des Evin-Gefängnisses verlegt.

Am 15. Tag seines Hungerstreiks ist Majid Tavakoli in einem sehr schlechten körperlichen Zustand und wurde in die Krankenstation des Evin-Gefängnisses gebracht. RAHANA vorliegenden Berichten zufolge wurde Tavakoli, der vor mehr als zwei Wochen in Einzelhaft verlegt worden war, in die Krankenstation von Evin eingeliefert, nachdem er das Bewusstsein verloren hatte.

Den vorliegenden Berichten zufolge ist sein Zustand ernst. Tavakoli ist seit mehreren Stunden ohne Bewusstsein. Auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts war er noch bewusstlos.

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RAHANA berichtet, dass der studentische Aktivist und politische Gefangene Majid Tavakoli heute in die Gefängnisklinik von Evin eingeliefert wurde, nachdem er infolge seines Hungerstreiks das Bewusstsein verloren hatte. Er war mit 16 weiteren Gefangenen vor zwei Wochen in den Hungerstreik getreten, um gegen ihre Verlegung in Einzelhaft und die Verletzung ihrer gesetzmäßigen Rechte zu protestieren. Tavakoli, der in seinem Hungerstreik weder Nahrung noch Flüssigkeit zu sich nimmt, ist in einem sehr ernsten Zustand. Die 17 politischen Gefangenen im Hungerstreik dürfen keinerlei Kontakt zu Personen außerhalb des Gefängnisses haben.

Angesichts der Dauer des Hungerstreiks sind Menschenrechtsaktivisten und die Angehörigen der Gefangenen äußerst beunruhigt. Viele politische Aktivisten und Gruppen, darunter auch die Führer der Grünen Bewegung, haben Statements herausgegeben, in denen sie die Gefangenen darum bitten, ihren Hungerstreik zu beenden.

Majid Tavakolis Bruder Ali hat an die Justizbehörden appelliert, telefonischen Kontakt mit Majid zu gestatten, damit seine Mutter und andere Familienmitglieder ihn dazu bewegen können, seinen Hungerstreik zu beenden.

Ali Tavakoli sagte Daneshjoo News gegenüber: „Die Situation ist sehr schwer für uns. Sie [die Behörden, d. Übers.] haben den Familien der hungerstreikenden Gefangenen schriftliche Verpflichtungen abgenommen, in denen es heißt, dass sie verhaftet werden, wenn sie sich vor dem Evin-Gefängnis oder vor dem Gebäude der Staatsanwaltschaft versammeln. Sie haben die Familien sogar telefonisch kontaktiert und ihnen gedroht. Meiner Mutter geht es wegen dieser Drohungen und ihrer Sorge um Majid gesundheitlich immer schlechter.“

„Leider haben wir überhaupt keine Neuigkeiten von Majid“, so Ali Tavakoli weiter. „Wir haben keine Möglichkeit, mit ihm in Kontakt zu treten. Wir machen uns sehr große Sorgen um seinen Gesundheitszustand. Dies ist schon sein dritter trockener Hungerstreik. Alles, was wir wollen, ist, dass man uns wenigstens mit ihm sprechen lässt, damit wir ihn dazu bewegen können, seinen Hungerstreik zu beenden. Aber nicht einmal dieses Recht gewähren sie uns. Wenn sie schon keine Männer der Religion sind, sollten sie zumindest etwas Menschlichkeit und Mitgefühl an den Tag legen.“

Zur Situation der anderen Gefangenen im Hungerstreik sagte Ali Tavakoli: „Der Zustand der anderen Gefangenen ist nicht besser. Alle machen sich große Sorgen und fordern, dass die Gefängnisbeamten den Familien erlauben, Kontakt mit den Gefangenen aufzunehmen und sie zu bitten, den Hungerstreik zu beenden. Vor allem die Angehörigen von Herrn Samimi und Herrn Amouei sind extrem besorgt, denn diese beiden befinden sich ebenfalls im trockenen Hungerstreik.“

Berichten zufolge haben die verbliebenen politischen Gefangenen auf die dringenden Apelle von Moussavi und Karroubi reagiert und den Hungerstreik beendet.


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