Hanns Zischler — Lauter Umwege

Hanns Zischler — Lauter Umwege. Sieben Versuche, die Zeit festzuhaltenHanns Zischler ist vor allem als Schauspieler, Regisseur, Übersetzer und Essayist bekannt. Er ist aber auch Fotograf und zeigt derzeit im Schloss Neuhardenberg Bilder, die im Laufe seines Lebens „auf Umwegen“ entstanden sind, etwa antike, tropische, botanische und trivial-alltägliche Überreste aus abgeschiedenen Orten. Ergänzt wird die Ausstellung um Arbeiten seiner Frau, der Landschaftsarchitektin Regina Poly.

Ausstellungsbeschreibung

Warum er sich schon früh auf Umwege begeben hat, vermag Hanns Zischler nicht mehr zu sagen. Neugier war bestimmt im Spiel. Und die Entdeckung, dass Abweichungen Mittel an die Hand geben, erworbenes Wissen zu individualisieren.

Fotografie war für Hanns Zischler immer auch ihr eigener Inhalt, der Sprache und der Schrift verwandt. Wie keine andere Kunst erlaubt sie, die Zeit zu überlisten und festzuhalten. Zeitvertreib wird Zeitverbleib. Die frühe Berührung mit Steinen hat die Sinne geschärft für geologische Wunder und den Glauben an das „Buch und die Schrift der Natur“ genährt. Ein ferner Abglanz kehrt vielfach wieder: in den fragilen Orangenpapieren, in den graphischen Exzessen von Chamissos Zeichnungen, in orakelhaften Wegeskizzen und in kleinen Animationen aus Filmresten, welche das Narrative abgestreift haben.

Frottagen lassen antike, tropische, botanische und trivial-alltägliche Überreste aus abgeschiedenen Orten im zärtlich-rabiaten Kontakt des Graphits und der Kreide mit dem wunderbaren Werkstoff des Papiers auferstehen.

Jüngste Berührung mit dem, was von der Steinernen Stadt übrig geblieben ist: der Trümmerhaufen des Berliner Teufelsbergs – und was er notdürftig verbirgt. Wie der städtische und landschaftliche Raum durch zarte Papierschnitte in die Fläche gelockt werden kann, zeigen die dynamisch farbig transparenten Arbeiten seiner Frau Regina Poly: Ihre Hinterlassenschaft durchdringt seine eigenen umwegreichen Fahrten.

Die Bewegungen sammelnder Streuung und verdichtender Geistesgegenwart verschränken sich so unaufhörlich in dem Versuch, einmal Angeregtes als Anregung weiterzugeben. Dies gelingt durch eine Ästhetik, die dem Impuls jener Neugier gehorcht, die aus der „stummen Welt der Dinge, die unsere wahre Heimat ist“ (Francis Ponge) erwächst. Da capo al fine.

Wann und wo

Schloss Neuhardenberg
Schinkelplatz
15320 Neuhardenberg

19. März bis 26. Juni 2017


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