Hannover erlebt musikalische Karawane für die Menschenrechte im Iran

11.06.2016Aktionencreated by Helmut N. Gabel

mehriran.de - Am Freitag, 10. Juni 2016 zogen Aktivistinnen und Aktivisten mehrerer Menschenrechtsorganisationen vom Bahnhof Hannover über die symbolische Marktkirche und den niedersächsischen Landtag zur Staatskanzlei, um Dokumentationen zu 4 Gefangenen zu übergeben, stellvertretend für alle politischen und Gewissensgefangenen im Iran.

Hannover erlebt musikalische Karawane für die Menschenrechte im Iran

mehriran.de - Eine singende Menschenkarawane machte sich am Freitag, 10.Juni 2016 auf den Weg vom Bahnhof Hannover zur Staatskanzelei Niedersachsens, um Politiker und Vertreter der Kirche zu bitten in allen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Veranstaltungen mit der I.R. Iran auf die Wahrung grundlegender Menschenrechte im Iran hinzuweisen. Nach wie vor werden Menschen im Iran gequält, verleumdet, gefoltert, unrechtmäßig ins Gefängnis gesperrt oder ermordet.

Mehrere Organisationen beteiligten sich an dem Protestmarsch durch Hannovers Innenstadt. Die Aktivistinnen und Aktivisten sangen ein Gedicht des persischen Mystikers Saadi (Bani Âdam) über die substanzielle Nähe aller Menschen zueinander unabhängig von Geschlecht, Rasse, Hautfarbe oder anderen äußeren Unterschieden. Auf dem Weg streuten sie Rosenblütenblätter in Erinnerung an alle Opfer des Regimes. Schließlich wurde eine Dokumentation der Fälle von vier Häftlingen (Heshmatollah Tabarzadi, Mohammad Ali Taheri, Narghes Mohammadi, Kazemenei Boroudscherdi) stellvertretend für alle politischen Gefangenen/Gewissensgefangenen im Iran übergeben. Landtagspräsident Bernd Busemann bedankte sich herzlich für den Einsatz und nahm die Dokumentation offiziell in Empfang. Auch die Pressesprecherin der Marktkirchengemeinde, Frau Becker-Foss, nahm bei strahlendem Sonnenschein vor der Marktkirche mit einer Dankesrede die Dokumentation entgegen. Ministerpräsident Stephan Weil musste sich aufgrund dienstlicher Termine von der Abteilungleiterin Internationale Kontakte, Frau Jutta Kremer, vertreten lassen. Frau Kremer betonte im Gespräch, dass Ministerpräsident Weil die Menschenrechtssituation bei seiner Reise in den Iran sehr Ernst genommen habe und sich im Rahmen der Möglichkeiten stark gemacht hat für eine notwendige Verbesserung der Menschenrechtssituation.

Tatsache bleibt, dass jeder Kontakt mit iranischen Vertretern auch das Kapitel Freilassung aller Gewissensgefangenen/politischer Gefangenen enthalten sollte. So lässt sich die Hoffnung nähren mit vereinten Kräften einer nachhaltigen Verbesserung der Situation der Menschen im Iran mit zu ermöglichen.

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Hier geht es zum Videobericht in persischer Sprache, der im Iran über Internet zugänglich ist:

Videobericht

Hier das Anschreiben an die Adressaten:

Sehr geehrter Ministerpräsident Niedersachsens Stephan Weil, sehr geehrter Landesparlamentsvorsitzender Bernd Busemann, sehr geehrte Mitglieder des Niedersächsischen Landtags, sehr geehrte Vorstandsmitglieder der evangelischen Marktkirche Hannover

Hannover, 10.06.2016

Einflussnahme auf positive Entwicklungen bezüglich Menschenrechtsfragen in der I.R. Iran ist sicherlich eine der heikelsten Aufgaben der Außen-, Kultur- und Wirtschaftspolitik auf Bundes- und auf Landesebene. Alle Hoffnungen ruhen seit dem Amtsantritt von Präsident Rouhani und seit den internationalen Vereinbarungen mit Iran zu den Nuklearaktivitäten des Regimes dort auf dem Prinzip Wandel durch Handel. 

Wir wissen, dass es im Iran Kräfte gibt, die diese Hoffnung teilen, während andere den Wandel fürchten, ablehnen und vieles tun, um diesen Wandel zu verhindern. Einige der Leidtragenden dieses Machtkampfes innerhalb der politischen Machtfraktionen Irans sind die Gewissensgefangenen/politischen Gefangenen.

Viele Wirtschaftsführer und Politiker sind sich bewusst, dass es im Iran nach wie vor nicht zum Besten steht mit den Menschenrechten. Sind sie sich Ihrer Verantwortung innerhalb des Wandel durch Handel Prinzips in Bezug auf Iran auch voll bewusst?

Menschenrechtler weltweit sind eher skeptisch, ob im Fall Iran das Prinzip Wandel durch Handel tatsächlich mehr Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Respekt vor der Würde des Individuums generieren werden. Am Ende wird es wieder die Geschichte zeigen, was gelingen kann und was nicht. Die Geschichte zeigt aber auch, dass es auf das Engagement Einzelner und Vieler gemeinsam ankommt, damit sich etwas bewegt.

Mehrere in Deutschland, Europa oder weltweit tätige Organisationen haben sich zusammen geschlossen, um an die Situation der Gewissensgefangenen/politischen Gefangenen im Iran zu erinnern und Sie zu bitten in allen kulturellen und wirtschaftlichen Kooperationen/Veranstaltungen mit offiziellen Organen der sogenannten Islamischen Republik Iran das Thema Menschenrechte zur Sprache zu bringen.

Stellvertretend für alle Gewissensgefangenen/politischen Gefangenen im Iran überreichen wir Ihnen hiermit jeweils ein Dossier zu den Fällen von Herrn Heschmat Tabarzadi, Herrn Mohammed Ali Taheri, Frau Narghes Mohammadi und Ajatollah Kazemi Boroudscherdi, verbunden mit der Bitte die Behörden im Iran eindringlich auf die Einhaltung internationaler Standards hinzuweisen, in Folge derer diese Menschen längst frei sein sollten.

Unterzeichner und beteiligte Organisationen:

Professor Dr. Dr. Dawud Gholamasad, Sozialwissenschaftler, Menschenrechtler, Hannover

Dr. Seyed Azmayesh, Religionswissenschaftler, Menschenrechtler, Paris

Vahid Beheshti, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran, London

Erika Büchse, Gruppensprecherin, Amnesty Gruppe Burgdorf/Burgwedel

Soheila Hadipour, Erfane Halghe, Gruppe Hannover

Dr. Patricia Vöge, Vorsitzende Karamat e.V., Hannover

Dr. Kamal Sido, Nahostreferent bei der Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen

Helmut N. Gabel, Pressesprecher Karamat e.V., Hannover

Verein für Demokratie und Menschenrechte, Hamburg

Solidaritätsgruppe mit den Frauen vom Laleh Park, Hamburg

u.a.m.

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