Grischa – Goldene Flammen von Leigh Bardugo

Grischa – Goldene Flammen von Leigh Bardugo

Alina und Maljen wachsen als Waisenkinder im Heim des Herzogs auf. Von den Erziehern oft getadelt, von den anderen Kindern gehänselt und von den Grischa als nicht würdig befunden haben die zwei nichts als sich selbst und ihre Freundschaft. Als sie alt genug sind treten sie gemeinsam der Ersten Armee bei, denn das geteilte Rawka befindet sich im Krieg. Alina als Kartografin und Maljen als Fährtenleser.

Alina ist klein, mager und hat kaum Selbstvertrauen, größtenteils deswegen, weil jeder außer Maljen ihr das Gefühl gibt, nichts wert zu sein. Doch als die Einheit von Alina und Maljen angegriffen wird, rettet sie ihrem besten Freund, in den sie obendrein heimlich verliebt ist das Leben und weiß selber nicht einmal, wie genau sie das angestellt hat. Fortan sind alle Augen auf sie gerichtet. Besonders die des mächtigsten Grischa- dem Dunklen.
Er ist hinter dem Zaren der einflussreichste Mann im Land und glaubt in Alina die Lösung für die Beendigung des Krieges gefunden zu haben. Ist es möglich, dass die Grischa sich damals geirrt haben und Alina doch eine von ihnen ist? Mehr noch, dass sie die mächtigste von allen ist und die unheimliche Schattenflur in der Ödsee endlich besiegen kann?

Man braucht eine gewisse Zeit, bis man mit den vielen unbekannten Begriffen und Namen im Buch klar kommt, denn nur eine Hand voll wird vorab in einer Übersicht sowie einer Landkarte aufgelistet. Doch man wird nicht direkt am Anfang damit totgeschmissen, sodass man sich langsam ein Bild von der Welt machen kann, die Leigh Bardugo da kreiert hat.
Nicht nur die Namen und die geographische Lage, sondern auch viele kulturelle Aspekte erinnern an das Zarenrussland Mitte des 19 Jahrhunderts. Trotzdem würde ich das Buch dem High Fantasy Genre zuordnen, da kein reeller Ort namentlich genannt wird und die Grischa über besondere Gaben verfügen, die sie von der Ersten Armee, den einfachen Soldaten unterscheiden.

Ich selbst verstehe kein Russisch und kann daher nur oberflächlich betrachten, wie exakt die Recherche der Autorin gewesen ist. Fehlerhafte Endungen bei den Nachnamen, wie sie wohl in der Originalfassung vorkommen sind mir in der deutschen Übersetzung nicht begegnet. Was die zweifelhaften Namensgebungen (z.B. Ana Kuja) betrifft, kann ich nicht mitreden, da ich ohnehin nicht weiß, was diese übersetzt bedeuten.

Auf mich wirkte die Welt in Grischa jedenfalls sehr überzeugend und sie versprühte eben durch diesen russischen Einfluss ihren ganz eigenen Charme. Ob es sich tatsächlich um ein zukünftiges, dystopisches Russland handelt, wurde soweit ich mich erinnern kann in der deutschen Ausgabe nicht genau erwähnt.

Getragen wird das Buch durch die beiden Protagonisten, wobei Alina deutlich im Vordergrund steht. Die Freundschaft der beiden wird von allen Seiten auf eine harte Probe gestellt, durch die die beiden Figuren zu ihrer Stärke finden und eine beachtliche Entwicklung durchmachen. Man mag sie einfach und hofft, dass alles ein gutes Ende für sie nehmen wird nachdem die beiden einen so unerfreulichen Start ins Leben hatten.

Schlussendlich ist die Story einfach mitreißend und beherbergt einige Ideen, die mir so noch nie in einem Jugend Fantasy Buch untergekommen sind. Ich habe mich schlichtweg gut unterhalten gefühlt. Ein faszinierendes Setting, realistische Charaktere, eine wunderschöne Aufmachung des Buches sowie eine gesunde Mischung aus Fantasy und einer Liebesgeschichte machen dieses Buch zu einem echten Pageturner, den man nur ganz schwer wieder aus der Hand legen kann.

 

★★★★★

Das Grundprinzip der Kleinen Künste lautete: Gleiches ruft Gleiches, aber danach wurde es schwierig.


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