Grenzenloser Weihnachtsbummel: Tschechen kaufen gerne in Ostbayern

Grenzenloser Weihnachtsbummel: Tschechen kaufen gerne in Ostbayern
Einkaufstourismus: Kunden aus Böhmen lassen besonders zur Weihnachtszeit in Ostbayern die Kassen klingeln – Regensburger Einzelhändler werben in Pilsen und pauken Tschechisch
Regensburg/Pilsen (ce-press - internet-zeitung) – In Ostbayern brummt das Weihnachtsgeschäft – auch dank neuer Kunden aus Tschechien. Dort hat man die Nachbarregion als Shoppingparadies entdeckt. Nach Zahlen der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim fahren drei von vier Tschechen, die heute nach Ostbayern reisen, wegen des Warenangebots in Bayerns Einkaufstempeln über die Grenze. Die Kunden aus dem Nachbarland schätzen das besonders große Markenangebot, sagt Ralf Kammermeier, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Regensburg – gerade das sei zur Weihnachtszeit besonders gefragt. Hochwertige Lebensmittel, Markenkleidung sowie Drogerie- und Elektronikartikel stünden ganz oben auf dem Einkaufszettel der Gäste aus Tschechien. Daher starten die Regensburger Einzelhändler rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft wieder eine Werbeaktion in der Partnerstadt Pilsen.
Foto: ce-press
„Obwohl die Preise vergleichbar sind, ist die Auswahl in Regensburg größer“; sagt Martin Slezak, der öfter aus Böhmen zum Einkaufen in die Domstadt kommt. Das bestätigt auch Einkaufstourist Vaclav Razek. „Außerdem finde ich die Verkäufer in Bayern oft freundlicher, aber der Service in Böhmen ist auch schon besser geworden“, ergänzt er. Der freundliche Kundenservice und die große Warenauswahl sind auch für Tereza Jonesova Gründe, öfter aus Böhmen zum Einkaufen nach Regensburg zu kommen. „Vor allem bei Lebensmitteln und Kleidung gefallen mir Auswahl und Qualität hier besser. Es gibt auch häufiger Ausverkäufe als in Tschechien“, sagt sie. Und ihre Bekannte Anezka Tejnicka meint: „Wir kommen nicht nur zum Einkaufen, sondern auch weil wir die Atmosphäre in der Stadt genießen.“
Um den Kundenstrom aus Böhmen nicht abreißen zu lassen, wird die Werbegemeinschaft Regensburg nach dem erfolgreichen Start vor einem Jahr Ende November erneut 50.000 Exemplare der Broschüre „Uzijte si Regensburg“ (Regensburg erleben) in den Briefkästen der tschechischen Partnerstadt Pilsen verteilen – pünktlich vor dem 1. Advent. Sie soll den Menschen in der berühmten Bierstadt Lust auf den Weihnachtsbummel in der bayerischen Oberpfalz machen. Anfahrtsbeschreibung, Stadtplan, Parkmöglichkeiten, Restaurant- und Hoteltipps: Auf 12 Seiten fasst die Werbegemeinschaft ihr Einkaufs- und Erlebnisangebot zusammen.
„Auch die Internet-Präsenz der Werbegemeinschaft Regensburg wird in Tschechien sehr gut angenommen und weißt steigende Zugriffszahlen aus dem Nachbarland auf“, sagt Ralf Kammermeier, der auch Geschäftsleiter der Galeria Kaufhof am Neupfarrplatz in Regensburg ist. Die Werbegemeinschaft hatte ihre Internet-Seiten wegen der zahlreichen Kundschaft aus Tschechien eigens übersetzen lassen.
Um noch mehr Gäste aus dem Nachbarland zu locken, lässt man sich in Regensburg einiges einfallen. Im Oktober hat das Stadtmarketing der Donau-Metropole in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sprachen und Kommunikation erstmals auch Tschechisch-Kurse speziell für Einzelhändler und Gastronomen angeboten. „Mit dieser Erweiterung des Sprachangebots reagieren wir auf die steigende Zahl tschechischer Touristen, die auch zum Einkaufen nach Regensburg kommen“, sagt Michael Quast, Geschäftsführer der Stadtmarketing Regensburg GmbH.
Mit den Kursen soll das Verkaufspersonal in die Lage versetzt werden, die Kunden aus Tschechien weitestgehend in ihrer Landessprache zu bedienen. „Wer in seiner Landesprache begrüßt wird, fühlt sich besser aufgehoben“, sagt Ralf Kammermeier, der seinen Mitarbeitern die Sprachkurse ermöglicht. Allerdings sei Tschechisch doch etwas komplexer als Englisch und bedürfe noch einiger Übung. Gelegenheit dazu dürften Regensburgs Verkäufer im angelaufenen Weihnachtsgeschäft reichlich bekommen.
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In Westböhmen selbst beobachtet man den Kundenstrom ins nahe Bayern ohne Argwohn und begrüßt die Werbeinitiative der bayerischen Händler. „Unser Ziel ist ein gemeinsamer Wirtschafts- und Lebensraum Ostbayern-Westböhmen mit einem regen Austausch“, sagt Zdenek Muzik, der Vorstandsvorsitzende der Pilsner Bezirkswirtschaftskammer in Pilsen. Er kann nachvollziehen, dass seine Landsleute gerne zum Einkaufen nach Regensburg fahren. „Wir haben hier in Tschechien noch Nachholbedarf bei diesem Thema“, sagt Muzik. Der Kammerchef wünscht sich, dass böhmische Geschäfte die Mitbewerber im Nachbarland als Ansporn sehen, in Zukunft auf mehr Kundenservice zu achten. „Auch eine so enge Kooperation zwischen Handel und Tourismus müssen wir hier erst noch schmieden“, meint Muzik.
Wer sich aus Bayern zu einer Einkaufstour ins Böhmische aufmachen möchte, der findet viele nützliche Tipps in der Broschüre „Einkaufen in Tschechien: Was muss ich als Verbraucher wissen?“, die der Verbraucherservice Bayern im Katholischen Deutschen Frauenbund (VSB) herausgegeben hat. Das 19-seitige Heft gibt Auskunft über Währung, Zollbestimmungen, Umtauschmöglichkeiten, Garantiebestimmungen und vieles mehr. Der Ratgeber ist kostenlos bei den VSB-Beratungsstellen in Regensburg, Cham, Passau und Schwandorf erhältlich.

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