Greenpeace Magazin: Kakao hält Unrechtsregime am Leben

Liebe Leser,

Greenpeace berichtet wieder aktuell über die Lage an der Elfenbeinküste. Die Regierung finanziert die Sicherheitskräfte und Milizen aus der Kakaoernte.

„Die Unterstützung seiner Milizen und Sicherheitskräfte, die auch wiederholt UN-Mitarbeiter angriffen, sichert sich Gbagbo zu einem wesentlichen Teil mit Geld aus der Kakaoernte. Mehr als eine Million Tonnen Kakaobohnen und Kakaomasse verlassen jedes Jahr die Elfenbeinküste, was einen Erlös von 1,4 bis 1,7 Milliarden Euro bedeutet. Gbagbo hat in seiner Amtszeit allein drei neue Behörden geschaffen, die für den Kakaosektor zuständig sind und immer wieder im Verdacht stehen, Gelder für den Präsidenten abzuzweigen. So kam ein Bericht der UNO 2004 zu dem Ergebnis, dass das Regime 180 Millionen Dollar aus dem Kakaogeschäft für Waffenkäufe abgezweigt hat.

Wie das Greenpeace Magazin bereits vor zwei Jahren berichtete, bedient sich das Regime auch aus Geldern einer Kakao-Exportsteuer, die eigentlich für die ländliche Entwicklung vorgesehen ist. Damaliger Stand der vermissten Finanzmittel: rund 650 Millionen Euro.

Dies ist besonders beschämend, da auf den Kakaoplantagen, auf denen laut der britischen Menschenrechtsorganisation Anti-Slavery International rund 200.000 Kinder schuften, katastrophale Zustände herrschen. Nach Recherchen des Greenpeace Magazins müssen bereits zehnjährige Kinder bis zu 14 Stunden in den Pflanzungen schuften und sind überdies Pestiziden ausgesetzt. Eltern können vielfach nicht anders, als ihre Kinder zur Arbeit zu schicken, da die Kakaoernte zu wenig einbringt. Als sich unser Autor Michael Obert als Plantagenbesitzer auf der Suche nach billigen Arbeitskräften ausgab, erfuhr er, dass viele der Kinder für umgerechnet 120 Euro jährlich an Kinderhändler verkauft werden, die diese dann weitervermitteln.“

Vor zwei Jahren berichtete das Greenpeace im Magazin03/2009 über die Zustände auf den Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste.

„Der Kanister auf seinem Rücken ist von einem umbarmherzigen, harten Blau. Aus dem Schlauch rinnt eine Flüssigkeit. „Es juckt, es beißt“, flüstert er, während durchsichtige Tropfen über seine Finger laufen. „Es brennt auf der Haut, in der Nase, in den Augen, es bringt dich zum Husten!“

Wer Schokolade isst, isst mein Fleisch. Nach Schätzungen der britischen Menschenrechtsorganisation Anti-Slavery International arbeiten in der Elfenbeinküste bis zu 200.000 Kinder am süßen Kick der Industrienationen. Bis zu 14 Stunden täglich. Rund eine Million ivorische Kleinbauern, die wie Augustin auf Flächen bis zu drei Hektar Kakao anpflanzen, verhelfen der multinationalen Schokoladenindustrie jährlich zu Umsätzen von fast zwei Milliarden Dollar. Doch sie selbst sind bettelarm.

Von den „pisteurs“, den Aufkäufern, die in ihren klapprigen Kleinlastern die abgelegenen Sammelplätze anfahren, erhalten die Pflanzer derzeit im Schnitt 75 Cent für das Kilo Kakaobohnen. Das reicht oft nicht einmal für Dünger und Pflanzenschutzmittel. Preisgarantien gibt es keine. Die Bauern leben in direkter Abhängigkeit vom Weltmarktpreis und wissen heute nicht, ob sie nächstes Jahr vielleicht nur noch 60 oder gar 50 Cent erhalten. Eine Unsicherheit, die jede Planung unmöglich macht.“

Ein Grund mehr nur faire Schokolade zu konsumieren. Siehe meinen weiteren Artikel zum Aufruf der Organisation Avaaz.org und schickt eine Nachricht an die Schokoladenunternehmen. Bislang haben 223.506 eine Nachricht gesendet.

Liebe Grüße,

Dirk




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