Grabesgrün - Tana French

Grabesgrün - Tana French"Eins dürfen Sie nicht vergessen: Ich bin Ermittler. Unser Verhältnis zur Wahrheit ist grundsätzlicher Art, aber rissig, verwirrend gebrochen wie gesplittertes Glas. Wahrheit ist das Kernstück unseres Berufs, das Endspiel bei jedem Zug, den wir machen und wir verfolgen sie mit Strategien, die sorgsam aus Lügen und Verschleierung und jeder Spielart von Betrug zusammengesetzt sind.""Was ich Ihnen sagen will, ehe ich mit meiner Geschichte anfange, ist zweierlei: Ich sehne mich nach der Wahrheit. Und ich lüge"
Autor: Tara French
Titel: Grabesgrün
Englischer Originaltitel: In the woods
Erscheinungsjahr: 2007
Verlag: Fischer
Seitenzahl: 672
Reihe: 1/3
Leseprobe

Erster Satz: Stellt euch einen Sommer vor wie aus einem Fünfzigerjahre-Kinderfilm in ländlicher Kulisse.
Inhalt: 
Adam Robert Ryan (Rob) war zwölf als in einem Wald in Knocknaree seine zwei besten Freunde verschwanden. Er selbst kann sich an nichts mehr erinnern.
Jahre später arbeitet er als Ermittler mit seiner Partnerin Cassie für die Dubliner Polizei, als in dem gleichen Wald ein Mädchen an einer archäologischen Ausgrabungsstätte tot aufgefunden wird. Hängen die beiden Fälle etwa zusammen?
Meine Meinung:
Schon von Anfang an hat mich der Schreibstil von Tana French gefesselt. Selten habe ich es erlebt, dass ein Buch mich allein durch die Art und Weise, wie es geschrieben ist, so fesseln kann. Vor allem bei dem Prolog hat man eher das Gefühl ein Gedicht zu lesen, als einen Romananfang, so bildlich und poetisch beschreibt Tana French den Sommer, das Gefühl, die Situation der drei Kinder. Immer wieder wird der Leser angesprochen und so mit in die Geschichte mit hineingezogen, die aus der Sicht des Polizisten Rob erzählt wird. Ich denke ein Blick in die Leseprobe *klick* verdeutlicht das sehr gut.
Die Handlung spielt sich auf drei Ebenen ab: Zum geht es natürlich um den aktuellen Fall des Ermittlerteams, bei dem sie den Mord an der 12-jährigen Kate Devlin aufklären müssen. Und das scheint gar nicht so einfach zu sein, da in unzählige Richtungen ermittelt werden muss. So verstickt sich die Suche von Cassie und Rob immer weiter in alle möglichen Richtungen. Ansätze verlaufen im Nichts und werden plötzlich wieder aufgegriffen. So fällt hier direkt das einzige negative an diesem Buch auf, denn obwohl die Ermittlungen abwechslungsreich und mit vielen Wendungen gestaltet sind, so verlieren sie zwischenzeitlich an Bedeutung und gehen zu stark auf unwichtige Nebensächlichkeiten ein, was teilweise ein wenig langatmig sein kann.
So sieht es auch ein bisschen mit der Vergangenheit von Rob aus. Als ebenfalls 12-jähriger Junge verschwand er mit seinen zwei Freunden in dem Wald in Knocknaree und ist als einziger von ihnen je wieder aufgetaucht, ohne noch etwas von dem Geschehenen zu wissen. Natürlich liegt es Nahe eine Verbindung zu dem aktuellen Fall zu ziehen und Rob sieht sich plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert, von der jedoch außer seiner Partnerin Cassie niemand etwas weiß. Nach und nach erfährt man immer mehr Details aus Robs Kindheit, der Zeit nach dem Verlust seiner Freunde und der Suche nach der Erinnerung. Viele werden am Ende des Buches enttäuscht sein, wenn sie merken, dass dieser Teil der Handlung nie richtig aufgeklärt wird. Mich hat das ganz und gar nicht gestört, ganz im Gegenteil, ich mag es nicht, wenn Bücher künstlich immer zu einem Happy Ende geführt werden.
Als drittes spielt die Beziehung zwischen Cassie und Rob eine große Rolle in diesem Buch und sie ist so anders als die typischen Liebesgeschichten, was mir ganz besonders gut gefallen hat. Cassie kann man nach den Beschreibungen von Rob nur ins Herz schließen und man merkt schnell, dass die Freundschaft zwischen den beiden etwas ganz Besonderes ist. Doch dann ändert sich zwischen den beiden vieles und die Verzweiflung und Verwirrung ist nahezu greifbar. Für mich wahr der Teil des Buches ziemlich emotional und berührend.
Generell ist die Atmosphäre des Buches drückend und schwermütig. Immer wieder gibt es Passagen in denen Rob einfach nur über seine Gefühle und Gedanken spricht und bei dem ich durch den passenden Schreibstil der Autorin wirklich eine Gänsehaut bekommen habe.
Die Autorin spielt in Grabesgrün mit der Wahrheit und so war Rob nicht der einzige, der die Augen vor der Wahrheit verschlossen hat und so den Täter einfach nicht erkennen konnte und wollte.
"Sie hatten die gleiche Chance wie ich. Ich habe Ihnen alles erzählt, was ich gesehen habe, wie ich es zu der Zeit gesehen habe."
Das Ende ist ganz bestimmt nicht jedermanns Sache. Es bleiben viele Fragen offen und es hinterlässt ein bedrückendes Gefühl. Aber für mich war es passend und hat sich irgendwie in diese Geschichte eingefügt, die trotz aller ironischen und lustigen Szenen einen bitteren Beigeschmack enthält.
Fazit:
Für mich ist Grabesgrün ein durchweg gelungenes Buch. Trotz mancher Längen, habe ich das Buch beinahe verschlungen und geliebt! Ich kann mir aber auch vorstellen, dass das echt Geschmackssache ist. Von mir gibt es trotzdem eine absolute Lesewmpfehlung für alle die den Schreibstil mögen und nichts gegen Bücher ohne Happy End haben. Auf jeden Fall volle 5 Herzen.
♥♥♥♥♥



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