Gibraltar, schon wieder?

Der Affenfelsen, die britische Kolonie* Gibraltar (*UN), ist wieder mal im Gespräch und dabei wollte er das diesmal überhaupt nicht! All dies hat dieser BREXIT gebracht. Er hatte nämlich nicht nur die UK-Insel/n politisch wieder von Europa getrennt, er hatte auch einige UK-Insulaner dazu gebracht in der Konsequenz des BREXIT über ihre eigene Lage und Zukunft nachzudenken.

Da war Schottland:
Vor zweieinhalb Jahren hatten die Schotten sich noch mit 10% Mehrheit für den Verbleib im UK ausgesprochen. Da war das UK noch in der EU. Dann sprach sich das UK mit knapper 4% Mehrheit FÜR den BREXIT aus, wobei die Schotten mit zweidrittel Mehrheit für den Verbleib in der EU gestimmt hatten. Dumm gelaufen, ihr Schotten! Sie wollten sich aber mit der veränderten Lage nicht abfinden, gegen ihren Willen aus der EU austreten zu müssen und ihr Parlament verabschiedete eine Resolution für ein erneutes Referendum zum Thema Unabhängigkeit. Theresa May war „not amused“ und will den Termin erst NACH erfolgtem Brexit gestatten. Dann müssten die Schotten sich aber, weil dann formal draussen, hinter der Ukraine und der Türkei anstellen und erneut die ganze Aufnahmeprozedur durchlaufen, was Jahre des Schwebe-, des Zwischenzustandes bedeuten könnte.

Dann ist da Nordirland:
Der Frieden zwischen Dublin und Ulster auf der Irischen Insel wurde durch die EU-Mitgliedschaft beider Teile und durch offene, für Mensch und Waren und Kapital durchgängige Grenzen, sagen wir mal, zumindest stark begünstigt. Diese heute fast nicht mehr zu erkennende Grenze würde nach dem BREXIT wieder zur EU-Außengrenze und zum Problem für hunderttausende Pendler, für Waren und Dienstleistungen, für den Kapitalverkehr. Immerhin bleibt den Iren die Option, je nach Lage und Vorteil sich mit dem jeweils anderen Teil zu vereinigen und so einziges Irland entweder in der EU oder im UK bilden zu können.

Nur von WEM wurden nicht geredet, wenn man von gaga-UK-Aussenminister Boris Johnson mal absehen möchte? Erraten, genau,

Da ist ja auch noch Gibraltar:
Die so gar nicht erwähnten wurden dadurch erst richtig unruhig! Die 30.000 Bewohner des Affenfelsens (die Affen nicht mitgerechnet!) möchten nämlich zu 100 Prozent im UK bleiben und gleichzeitig zu 100 Prozent die Vorteile eines EU-Mitgliedes genießen. Sie fürchten um ihre offenen Grenzen, ihr andalusisches Hinterland und ihre billigen spanischen Arbeitskräfte, ein Heer von Pendlern das täglich die Kolonie erobert. Die EU will Spaniens Meinung wegen der Gibraltar-Frage in allen anstehenden Aspekten der BREXIT-Verhandlungen berücksichtigen und Theresa May schweigt! Was hat das zu bedeuten? Gibraltar ein Tauschpfand im BREXIT? Wir behalten unsere 60 Milliarden, die ihr immer von uns haben wollt und wir bieten euch dafür Gibraltar? Das ist natürlich pure Spekulation, aber wollen wir mal weiter spinnen: Seine militärische Bedeutung für das UK, viel mehr noch für die NATO oder gar die USA hat der Felsen durch große Militärbasen in Spanien wie Rota, einen der größten Marine- und Luftwaffenstützpunkte Europas, der seit 1953 einträchtig von Spaniern und USA gemeinsam benutzt wird, seit langem verloren, das ist nur noch pure Nostalgie bei den Briten. Seine Rolle als Steuerhinterzieher- und Zockerparadies kann bald London selbst übernehmen. So bleibt unter Umständen die Altlast Gibraltar am Ende ein Faustpfand zur Beschwichtigung der Gemüter und zur Zustimmung zu einem BREXIT, der eine oder sogar beide Seiten teuer zu stehen kommen wird?

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